07.05.2016: Agios Georgios – Paramonas

Nachdem es am gestrigen Anreisetag etwas später wurde, versammeln wir uns heute ca. um 09:00 Uhr im schönen Garten des Iron House Apartments. Dusanka klagt über einen Kauz, der die ganze Nacht aktiv war und ihr keine Sekunde Schlaf gelassen hat. In unserer Unterkunft gibt es kein Frühstück, also machen wir uns mit den Rucksäcken gleich auf den Weg zur Strandpromenade von Agios Gorgios, wo einige Bars und Restaurants stehen, die Frühstück anbieten.

Sonnenschutz beim Frühstück des ersten Wandertages
Sonnenschutz beim Frühstück des ersten Wandertages

Susanne findet am Weg eine herrenlose Geldbörse, deren Besitzer sich leider nicht mehr ausfindig machen lässt, also wandern die rund EUR 40,– in die Reisekasse für evtl. Mehrausgaben. Unser Frühstück nehmen wir in einer kleinen Bar zu uns, mit direktem Blick aufs Meer. Es wird continental und english breakfast offeriert, was zeigt, dass Korfu in der Saison fest in der Hand von britischen Urlaubern sein dürfte. Relativ spät, um ca. 10:30 Uhr brechen wir zu unserer ersten richtigen Wanderetappe auf, was angesichts der Gehzeit von ca. 4 Stunden aber kein Problem darstellen sollte.

Wunderbare Strandwanderung bei Agios Georgios
Wunderbare Strandwanderung bei Agios Georgios

Der erste Abschnitt führt ebenso wie gestern direkt am Strand entlang. Hier ist die Kunst, jenen Bereich zu finden, wo der Sand am wenigsten nachgibt, ohne von den Wellen erwischt zu werden. Nach einiger Zeit verlassen wir den Strand und erklettern die bewachsenen Sanddünen zwischen dem Meer und dem See Korission, der genau genommen eigentlich eine Meereslagune ist. Wir treffen auf eine Sandpiste, welche auf meiner Karte als Straße eingezeichnet ist. Wenn dies schon als Straße deklariert ist, wie sehen dann erst die Wege aus ?
Nach ca. einer Stunde Gehzeit erreichen wir die engste Stelle der Landzunge zwischen See und Meer und treffen auf den Kanal der beides verbindet. Für Fußgänger existiert eine Brücke oder besser gesagt ein paar zusammengenagelte Baumstämme. Obwohl diese nicht besonders vertrauenswürdig aussehen, nimmt Maria, die ein wenig Höhenangst hat, all Ihren Mut zusammen und schafft dank der helfenden Hände von Herta problemlos die Überquerung.

Maria überquert mutig die Brücke
Maria überquert mutig die Brücke

Wir treffen hier auch erstmals andere Wanderer oder besser gesagt eine Gruppe englischsprachiger Strandspaziergänger. Wir setzen unseren Weg zwischen Meer und See fort und ich muss die Schwimmfraktion unter den Wanderern mehrmals davon abhalten, ins Meer baden zu gehen, indem ich sie auf die Mittagspause vertröste. Für diese habe ich in der Karte die letzte Bucht auserkoren, bevor der Korfu-Trail ein wenig ins Landesinnere abzweigt.

Vegetation am Wegesrand
Vegetation am Wegesrand

Dort angekommen, sieht man, dass die Bucht nur über Privathäuser und einige Treppen erreichbar ist. Also heißt es umdrehen und einige 100 m zurück, wo das letzte Schild zum Strand zu sehen war. Dusanka, Günter und Waltraud sparen sich die extra Meter und verbringen ihre Mittagspause lieber auf einer kleinen Bank, die ca. 30 m über dem Meer in einem kleinen Wäldchen steht. Wir restlichen Wanderer steigen zu einer kleinen Bucht hinab, wo wir einen schönen Sandstrand vorfinden, der uns ganz alleine gehört.

Einsamer Strand für die Mittagspause
Einsamer Strand für die Mittagspause

Kaum angekommen, stürzen sich Susanne, Herta und Sonja ins Meer. Während Susanne wenige Sekunden später kaum mehr auszumachen ist, kühlen sich die übrig gebliebenen Wanderer inklusive mir nur zaghaft ab, indem sie die Füße ins Wasser stecken oder kurz untertauchen. Nach einer Stunde Mittagspause kann ich unsere Badenixen nur schwer zum Weitergehen motivieren, aber schließlich machen wir uns doch auf den Weg. Dieser führt auf kaum befahrenen Asphaltstraßen immer in der Nähe der Küste.

Am Weg nach Paramonas
Am Weg nach Paramonas

Einmal verläuft die Straße so nahe an der Küste, dass sich der größte Teil irgendwann über die Steilküste ins Meer verabschiedet hat. Für Fußgänger ist dieser Teil zum Glück passierbar.

Die Reste der Küstenstrasse
Die Reste der Küstenstrasse

Den Rest des Wandertages geht es mit wenig Höhenunterschied durch Wälder, die überwiegend aus beeindruckend großen Olivenbäumen bestehen. Um ca. 16:00 Uhr treffen wir im kleinen Ort Paramonas ein. Das Land fällt in diesem Teil Korfus relativ stark zum Meer ab, sodass zwischen der Strandtaverne und den ersten Häuser noch 50 m Höhenunterschied sind. Da ich hier nicht alle 12 Wanderer in einem Quartier unterbringen konnte, schlafen vier in der Villa Leena (geführt von einer Finnin) am Berg und die anderen acht in Aristotelis Nikos Paramonas Studios in unmittelbarer Strandnähe.

Erholung in der Taverne Plora
Erholung in der Taverne Plora

Alle gemeinsam gehen wir jedoch, nachdem wir unser Gepäck abgelegt haben, zur Taverne Plora, die schön direkt am Strand liegt und heute den ersten Tag geöffnet hat. Daher ist die Auswahl noch etwas beschränkt, es wird jedoch alles frisch gemacht. Außerdem ist bereits reichlich Ouzo eingekühlt, weswegen die Stimmung im Laufe des Abends immer heiterer wird. Manchen wird es zu heiter, sodass sie sich schon früher in ihr Bett zurückziehen.

Meeresfrüchte- / Fischplatte
Meeresfrüchte- / Fischplatte

Da ich wieder Appartements ohne Frühstück gebucht habe, beschließen wir, etwas einzukaufen und am nächsten Morgen auf der Terrasse der Nikos Paramonas Studios zu frühstücken. Der Wirt der Taverne ist so nett und besorgt uns Brot, Butter und Marmelade vom Supermarkt in der nächsten Ortschaft 3 km weiter. Der Tag endet mit einem herrlichen Sonnenuntergang direkt über dem Meer.

Sonnenuntergang in Paramonas
Sonnenuntergang in Paramonas

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