18.07.2016: Myvatn – Godafoss – Akureyri – Reykjavik

Gestern war das Wetter überwiegend sonnig, heute hängen trotz guten Wetterberichtes die Wolken tief, sodass nicht einmal der Kraterrand des Hverfell zu sehen ist. Trotzdem verlassen wir relativ früh die nette Unterkunft, nach zwei Tagen am gleichen Ort fällt das schon schwerer, man wird schnell seßhaft :-). Wir fahren dem Myvatn entlang nach Skutustadir, um den Tag mit einem Spaziergang bei den Pseudokratern zu starten. Der Nebel sitzt noch tief und erstmals erhalte ich einen Eindruck, warum der Myvatn (Mückensee) seinen Namen trägt.

Keine Regentropfen sondern Mücken !
Keine Regentropfen sondern Mücken !

     Millionen von Mücken bilden dichte dunkle Wolken, durch die unser Spazierweg hindurchführt. Jeder von uns trägt 1000e Mücken auf seinem Körper spazieren, zum Glück sind diese nur lästig und beißen nicht. Durch die Mückenschwärme macht Stehenbleiben nicht wirklich Spaß und so sind wir rasch mit der Runde fertig. Mein Plan am Vormittag auf den 529m hohen Aussichtsberg Vindbelgjarfjall zu gehen, bekommt vom hochsteigenden Nebel und der durchblinzelnden Sonne Unterstützung und so fahren wir zu einem kleinen Parkplatz am Fuße des Berges. Außer uns ist nur ein zweites Auto hier und so treffen wir auf dem Aufstieg auch nur eine französische Gruppe mit vier Wanderern, die aber wesentlich langsamer als wir unterwegs sind. Am Gipfel angekommen bietet sich ein herrliches Panorama über das ganze Myvatn-Gebiet zumal sich die Sonne nun endgültig durchgesetzt hat.

Panorama über das Myvatn-Gebiet
Panorama über das Myvatn-Gebiet

Susanne und Waltraud beginnen damit, lustige Fotos zu schießen, in dem versucht wird, den jeweils anderen inmitten eines Sprunges abzulichten. Schlussendlich hüpfen wir alle vier gemeinsam und alleine durch die Gegend und versuchen gute Schnappschüsse zu bekommen.

Sprungfoto
Sprungfoto

Das beste Foto von mir muss aber leider wegen zuviel Bauchfreiheit zensuriert werden ;-). Beim Weg bergab zeigt Waldtraud endgültig, was in Ihr steckt, und läuft so schnell hinunter, dass wir ihr nicht folgen können.

Genießen der Aussicht
Genießen der Aussicht

Wir setzen unseren letzten Tag im Norden Islands mit der Fahrt Richtung Akureyri fort. Bei einem Tankstellenshop am halben Weg zum Godafoss erzwinge ich einen kurzen Stopp, um mich wieder einmal mit einem Eis zu versorgen – sonniges Wetter in Island gehört einfach ausgenützt ! Beim Godafoss machen wir zunächst einmal eine ausführliche Rast im Gras untermalt vom Rauschen des Flusses, bevor wir uns diesem Wasserfall nähern, der zwar keine riesige Fallhöhe bietet, aber dafür über eine sehr breite, durch zwei Felsen unterbrochene Kante hinabstürzt.

Der Godafoss
Der Godafoss

Bei dem sonnigen Wetter und einer großen Herde Island-Pferde, die am anderen Flussufer in das Tal hineinreitet bietet sich ein beinahe kitschig schönes Bild. Als wir gerade auf der Aussichtsplattform stehen, nähern sich drei Burschen mit Kajaks. Wir rätseln noch, ob diese sich oberhalb oder unterhalb des Wasserfalls betätigen werden, da wird deren Absicht klar, den Wasserfall hinunterzufahren.

Begutachtung einer Herausforderung
Begutachtung einer Herausforderung

Ausführlich wird besichtigt und beratschlagt und dann geht es los. Einer nach dem anderen steigt in sein Kajak, stösst sich vom Ufer ab und treibt wenige Sekunden später auf den Wasserfall zu. Danach folgt ein Fall über ca. 12m, bevor das Kajak mit Fahrer kurz eintaucht. Nach dem Auftauchen fahren sie mit dem Kajak gleich wieder ans Ufer. Auch so kann ein Abenteuerurlaub in Island aussehen – einer der anwesenden Touristen hat das Spektakel für die drei Amerikaner gefilmt und somit verstauen sie ihre Kanus wieder und brechen auf.

Kajakfahren extrem
Kajakfahren extrem

Auch wir haben mehr gesehen, als wir uns erwartet hätten und setzen unsere Fahrt nach Akureyri fort. Meine Passagiere versäumen das meiste der Strecke und wachen erst auf, als ich das Auto ganz in der Nähe der Kirche von Akureyri abstelle. Schnell wird mit Waltraud wieder einen Geocache gehoben, dann setzen wir uns in die Fussgängerzone vor einem Gewandgeschäft mit integrierten Kaffeehaus und genießen gemeinsam mit den Bewohnern von Akureyri und vielen Touristen diesen schönen Sommertag.

Isländische und Österreichische Trolle
Isländische und Österreichische Trolle

Anschließend begeben wir uns auf die Suche nach einem Lokal für ein Abendessen und landen nach einigen Umwegen in dem gleichen Haus, wo ich vor vier Jahren mit meiner Mutter auch schon war. Von einer Pizzaria ist es aber in derZwischenzeit zu einem Fish und Chips Laden umfunktioniert worden. Gut gesättigt treten wir die letzte Fahrt mit unserem Leihwagen an und bringen ihn nach einem kurzen Tankstopp zum Flughafen Akureyri. Mangels Anwesenheit eines Mitarbeiters der Leihwagen-Firma werfe ich den Schlüssel in die Box und wir warten auf dem sehr überschaubaren Flughafen auf unser Flugzeug. Am heutigen Tag gibt es nur mehr unseren Flug und erst wenige Minuten vor dem Abflugstermin füllt sich der Abflugsraum (Halle wäre übertrieben) mit anderen Passagieren.

Unsere Maschine für den Inlandsflug
Unsere Maschine für den Inlandsflug

Der Flug ist kurz und unspektakulär, da im Landesinneren eine dichte Wolkendecke liegt und wir daher keine gute Aussicht von oben haben. Nach der Landung am Stadtflughafen von Reykjavik und dem Aufnehmen des Gepäcks überlegen wir, ob wir die 20 Minuten-Strecke gehen oder mit dem Taxi fahren sollen. Bis die Entscheidung gefallen ist, ist jedoch kein Taxi mehr da und so müssen wir erst ein Stück gehen, bevor wir ein Taxi aufhalten können. Dieses bringt uns zur bereits bekannten Unterkunft in der Salvation Army und wir bekommen sogar exakt das gleiche Zimmer zugewiesen wie 10 Tage zuvor.

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