02.06.2017: Dunquin – Dingle

Heute ist der fünfte Wandertag und der letzte Tag auf der Dingle-Halbinsel. Viele blaue Flecken am Himmel lassen den gestrigen teilweise verregneten Tag vergessen, als wir den Ort Dunquin langsam Richtung Süden verlassen.

Hinweisschild bei Dunquin

Vor der Küste von Dunquin liegen die Blasket Inseln, die bis vor 60 Jahren spärlich aber doch bewohnt waren, ein paar Häuser können wir heute auch gut von unserem Weg aus erkennen. Nach einer halben Stunden Gehzeit erreichen wir bereits ein Highlight des heutigen Tages, den Ausblick über den Coumeenoole Beach.

Ausblick über den Coumeenoole Beach

Zahlreiche Autofahrer bleiben hier ebenfalls stehen, um den Blick über Strand, Felsen, die unruhige See und die vorgelagerten Inseln zu genießen. Für uns geht es noch ein Stückchen weiter auf der Küstenstrasse, bevor der Dingle Weg von der Hauptküstenstrasse abweicht. Es geht gut 150 Höhenmeter hinauf und mit jeden Meter wird die Aussicht über diese grandiose Landschaft besser.

Gerlinde hat den Überblick

Nach einer der mittlerweile gewohnten Leitern über eine Mauer verläuft sich der Weg etwas und die sonst sehr zahlreich gesetzten typischen Markierungen sind nicht mehr zu sehen. Da die Richtung aber klar ist, bleiben wir einfach immer halbwegs auf gleicher Höhe, bevor wir auf eine Steinmauer stoßen, die den Weg klar vorgibt. Wir folgen dieser Steinmauer mal bergauf mal bergab und sehen dabei unter uns immer die Küstenstrasse und einige alte, runde Steinhäuser, die ein bißchen wir steinerne Iglus aussehen.

Entlang und zwischen den Mauern geht es weiter

Am letzten Stück dieses Abschnittes kommen uns erstmals an diesem Tag Menschen auf unserem Weg entgegen. Diese dürften zu einer Reisegruppe gehören, da alle das gleiche Logo auf Ihren Shirts tragen. Wenig später, als wir die Hauptstrasse entlangwandern kommen uns ca. 50 Menschen auf der Strasse entgegengelaufen, die ebenfalls zu dieser Gruppe gehören. Diese schwitzen noch mehr als wir, scheint doch die Sonne mittlerweile ziemlich kräftig auf uns herunter. Unser Weg führt uns weg von der Straße hin zur Küste und wir beschließen, beim Erreichen des Strandes unsere Mittagspause dort zu verbringen.

Unser Mittagspausenstrand

Sonne, Strand und Meer ruft natürlich wieder die Badenixen Susanne, Gerlinde und Margit auf den Plan die den größten Teil der Pause im Wasser dieser ruhigen Bucht verbringen. Aufgrund des schönen Wetters dauert die Pause länger als sonst. Aufgrund der Erfahrung mit dem Sonnenbrand vor drei Tagen suche ich mir einen schattigen Platz unter einer Böschung. Irgendwann setzen wir unseren Weg doch fort, zwei kleine Zuflüsse zum Meer müssen wir über sehr enge Brücken (mit Rucksack kaum passierbar) überwinden. Auch die Iren nutzen das schöne Wetter fürs Badevergnügen, ebenso kommt uns eine Gruppe von Pferden entgegen, die mit ihren Reitern einen Ausritt direkt am Strand macht.

Pferdeausritt in der Bucht von Ventry

Nach drei km Strand entlang der Bucht von Ventry erreichen wir den gleichnamigen Ort. Rike verschafft der Gruppe dank eines dringenden Kaffeebedürfnisses eine kurze Pause, bevor es das letzte Mal am heutigen Tag bergauf geht. Einen extra Haken, den der Dingle-Weg noch schlägt, lassen wir aus und so verlaufen die letzten 1,5 Stunden rein auf einer Nebenstrasse aus Asphalt, die uns in der irischen „Hitze“ nur langsam näher der Stadt Dingle bringt. Ca. 1km vor Dingle befinden wir uns wieder auf der Hauptstrasse. Hier ist es sehr unangenehm dass es keinerlei Gehsteig oder Bankett gibt, da diese stark befahren ist. Überhaupt merkt man, dass die Ortschaft Dingle der touristische Knotenpunkt der Insel ist, denn hier ist soviel los, wie bisher noch nirgends.

Delphin Fungi begrüßt die Gäste von Dingle

Die Statue des Delphin Fungi im Hafen von Dingle kann man kaum ohne Touristen antreffen und das leckere Eis bei Murphies muss man sich auch erst durch Anstellen verdienen. Bei der Tourist-Info erkundige ich mich nach der Lage unserer heutigen beiden Unterkünfte. Bei der „Freundlichkeit“ der dortigen Mitarbeiter wundert es mich nicht, dass ich auf meine Anfrage bzgl. eines Schifftransfers auf die Iveragh-Halbinsel keine Antwort bekam. Nach einem Einkauf im für unsere bisherigen Verhältnisse riesigen Supervalu von Dingle suchen wir das Sraid Eoin B&B und das Old Smokehouse B&B gleich in der Hauptstraße von Dingle auf.

Die Hauptstrasse von Dingle

Im Sraid Eoin müssen sich drei Damen ein Dreibettzimmer teilen, während Susanne und ich im Old Smokehouse mit engen Platzverhältnissen, den Charm der 70er und der unmittelbaren Nähe zu Pizzeria und Pubs zu kämpfen haben. Apropos Pub – diesmal haben wir reichlich Auswahl betreffend unseres Abendessens, die Wahl fällt auf das Dingle Pub, das gute Speisen zu sinnvollen Preisen anbietet und eine schöne Pub Athmosphäre.

Unser köstliches Abendessen im Dingle Pub

Vom regen Treiben in der Hauptstrasse Dingles profitieren Susanne und ich noch in der Nacht. Ab ca. 22:00 Uhr gibt es Live Musik vom gegenüberliegenden Pub und um ca. 2 Uhr kommen einige Angeheiterte lautstark vom Fortgehen zurück und beschallen unser Nebenzimmer.

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