31.05.2017: Cloghane – Mount Brandon – An Bothar

Der nächste Tag beginnt neben Toastbrot und Cerealien mit Porridge, welcher mit ausreichend Honig halbwegs genießbar wird. Anschließend gehen wir ein Stück zurück zum Shop unsere Vorräte auffüllen, da die nächste Einkaufsmöglichkeit erst morgen mittag wieder auf uns wartet.

Ausblick über die Bucht von Cloghane am Morgen

Das Wetter meint es weiterhin recht gut mit uns, Mount Brandon und seine Nachbarn sind heute nicht in Wolken gehüllt. Gestern hatte ich nach dem anfänglichen Regen vergessen, mich einzuschmieren und danach zuviel Sonne erwischt, weswegen ich auf Nase, Stirn und Nacken einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen habe. Der Fehler passiert mir heute nicht mehr und frisch eingeschmiert starten wir mit einem kurzen Anstieg auf einem Wanderweg.

Friedhof von Cloghane

Wir gehen vorbei an einem typisch irischen Friedhof und einem kleinen süßen Schaf welches kräftig meckert, vielleicht weil sich daneben ein erwachsenes Schaf im Zaun verheddert hat und verendet ist. Wir erreichen wieder eine Asphaltstrasse, die uns langsam der Ortschaft Brandon näher bringt. Kurz vor Brandon müssen wir uns entscheiden, ob wir die heutige Etappe um ca. 2 Stunden um eine sehr aussichtsreiche Variante verlängern. Von meinen Mitwanderern kommen uneinheitliche Signale also entscheide ich für uns, die kürzere Standardvariante zu gehen, die sich auf einer Schotterstraße langsam aber stetig dem Berg hinauf schlängelt.

Schafe am Mount Brandon

Begleitet werden wir ein Stück von einem irischen Schäfer, der mit dem Quad und seinen vier Hunden wesentlich schneller als wir unterwegs ist. Knapp vor Ende der Schotterstraße sehen wir eine Menge Plastiksäcke auf einem Feld liegen. Bei näherem Hinsehen kann man erkennen, dass hier der gestochene Torf getrocknet wird und es sich zum Glück nicht um eine illegale Deponie handelt. Ab nun geht es wieder auf einem Wanderweg weiter, der trotz des trockenen Wetters der letzten Tage einige matschige Stellen zu bieten hat. Aufgrund des Sonnenscheins machen wir noch eine „Frühstückspause“ vor dem letzten Anstieg zum Sattel des Mount Brandon. Dabei lasse ich mich mit Schwung auf einen vermeintlich weichen Moospolster fallen, der sich als niedriges Nadelgehölz entpuppt und ziemlich weh tut.

Eindeutige Markierung

Während unserer Pause sehen wir ungewohnt viele Wanderer von der anderen Seite über den Sattel kommen, denen wir nach unserer Pause begegnen. Der Weg teilt sich auf viele kleine Wege und Schafspfade auf und wird umso steiler und matschiger je näher wir dem Sattel kommen. Hier kann ich mir schon gut vorstellen, dass der Weg bei Nebel und Regen nicht besonders angenehm zu gehen ist. Wie immer, wenn es in die Nähe eines Gipfels geht, werde ich ein wenig schneller und bin so schon 10 Minuten vor den letzten beiden Damen dort.

Rike – erschöpft, aber glücklich

Ich habe inzwischen den Sattel ein wenig nach dem optimalen Mittagspausenplatz abgesucht, aber der Punkt, von dem aus man bis nach Tralee zurückblicken kann, ist eindeutig der schönste. Leider kommen gerade jetzt ein paar Wolken und ein wenig Wind auf, sodass ich die Damen während der zweiten Hälfte meiner Gipfelzigarette mit Ausblick bereits weiterschicke, damit Ihnen nicht kalt wird. Während ich mir Sorgen mache, dass sich meine Mädels evtl. verirren könnten und ich Ihnen früher als geplant nacheile, machen Susanne und Rike ganz entspannt am höchsten Punkt des Sattels ein paar Hüpfbilder.

Blick auf die Dingle Halbinsel hinter dem Sattel

Auf der anderen Seite eröffnet sich ein interessanter Blick auf den gesamten westlichen Teil der Dingle-Halbinsel mit vielen Buchten, Bergen und Stränden. Der Abstieg ist nicht so steil wie der letzte Teil des Anstieges und somit recht angenehm zu bewältigen. Gegen Ende müssen immer wieder einige Schaf- und Kuhgatter geöffnet werden, immer eine gute Gelegenheit für die Gruppe um ein wenig zusammenzuwarten.

Steile Abhänge vom Mount Brandon

Am Fuße des Mount Brandon legen wir noch ca. 3km auf Asphaltstraße zurück, bevor wir das relativ freistehende Pub und B&B An Bothar erreichen. Die Gastgeberin kann sich gleich positiv an mich erinnern, da ich ursprünglich nur für zwei Personen gebucht hatte und dann nach und nach immer mehr Mitwanderinnen dazugekommen sind.

Eine der zahlreichen Callas aus den Gärten der Iren

Rike muss erstmals auf Ihr Einzelzimmer verzichten und entscheidet sich dafür, mit Margit und Gerlinde ein Dreibettzimmer zu teilen. Da wir relativ früh hier sind, wird ein wenig Wäsche gewaschen und der Fernsehraum der Unterkunft genutzt. Das WLAN-Kennwort hat Susanne meist schon herausgefunden, bevor wir die Unterkunft betreten haben ;-). Mit einem feinen, aber einigen Mitreisenden zu kleinen Abendessen im Restaurant-Teil des B&Bs geht dieser schöne Tag zu Ende.

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