29.05.2017: Tralee – Camp – Castlegregory

Pünktlich 07:30 Uhr steht das Frühstücksbuffet mit Cerealien, Joghurt, Milch, Toast, Butter und Marmelade bereit. Zusätzlich kann man noch aus Full Irish Breakfast, Scrambled Egg, Boiled Egg als warme Speise wählen. Das Full Irish Breakfast besteht aus einer kleinen Bratwurst, ein wenig Ei, einer Tomate, einer Scheibe gebratenen Schinken sowie einer Scheibe Black und White Pudding (Blutwurst und eine andere Fleischsorte gemischt mit Haferkörner oder etwas ähnlichen).

Aufbruch vor unserem ersten B&B

So gestärkt beginnen wir um 08:30 Uhr nach einem Startfoto unsere erste Etappe des Dingle Ways. Nach einigen Metern aus dem Stadtzentrum heraus sehen wir die erste Markierung und le

gen dann die ersten Kilometer Richtung Meer auf einem Rad/Fußweg zurück, der einen Kanal begleitet.

Die Mühle von Blennerville im Hintergrund

Erste Sehenswürdigkeit auf der Strecke ist die Mühle von Blennerville, die direkt am Meer steht. Danach stocken wir bei einer Tankstelle unsere Wasservorräte auf, da das Wasser in der Unterkunft stark nach Chlor gerochen und geschmeckt hat. Weiter geht es auf ein paar Nebenstrassen, die interessanterweise eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80km/h aufweisen, was bei der Breite der Strasse nur schwer erreichbar scheint.

Der Beginn des ersten „richtigen“ Wanderweges

Nach einer halben Stunde biegt der Dingle Weg nach links ab Richtung Slieve Mish Mountains. Hier steigt der Weg ca. 150Hm an, bevor wir mit der Überquerung einer Leiter (es sollten noch unzählige folgen) den ersten Wanderpfad unserer Reise erreichen. Das Wetter ist zum Wandern optimal, bei ca. 15 Grad ist der Himmel überwiegend bewölkt, aber es bleibt den ganzen Tag trocken.

Gerlinde auf einer der zahlreichen Brücken

Der Weg bleibt die nächsten zwei Stunden immer ungefähr auf gleicher Höhe, wobei ein paar kleine Bäche überquert werden müssen. Diese sind meist mit Eisentraversen überbrückt, sodass wir dabei nicht nass werden. Durch die Höhe von 150m haben wir immer gute Sicht zurück nach Tralee und die Tralee Bay. Wir kommen bei einer Stempelstation vorbei, bei der man sich einen Stempel in seinen Reiseführer holen kann, jedoch ist nicht klar, was hier genau abgebildet sein soll.

Eine Stempelstation

Wir beschließen unsere Mittagspause zu machen, bevor der Weg wieder an Höhe verliert, und sich der Küstenstraße der Dingle Halbinsel nähert. Weiter geht es auf einem prinzipiell befahrbaren breiteren Weg, der jedoch alle 100m durch ein Schaf/Kuhgatter vom nächsten Abschnitt getrennt ist. Zum Glück sind ausnahmslos Leitern angebracht, die das Überqueren ermöglichen. Auf diesen Leitern ist auch eine detaillierte Anleitung aufgedruckt, wie diese richtig überquert werden sollen. Vorbei an einigen Überresten einer alten Siedlung und an unzähligen Fuchsien-Sträuchern, die hier wie Unkraut überall wuchern.

Susanne in den Fuchsien

Auch Himbeeren und Brombeeren gibt es hier in Hülle und Fülle, leider sind wir hierfür noch zwei bis drei Monate zu früh unterwegs. Dank Navi schneiden wir den Originalweg auf der Höhe der Ortschaft Camp ein wenig ab und sparen so zwei Extrakilometer, bevor wir die Küstenstraße überqueren und wenige Minuten später erstmalig direkt auf einen Sandstrand der Dingle-Halbinsel stossen. Susanne kann Ihre Wasserbegeisterung nicht verbergen und steigt zumindest mit den Füssen ins Meer, Gerlinde tut es ihr gleich. Beide beschließen auch die nächsten 3-4 Kilometer am Strand barfuß weiterzugehen, was jedoch etwas anstrengender sein dürfte als mit den Schuhen, obwohl der Strand gut zu begehen ist. Am Ende des Strandes ist dann Zeit für ein Foto im Sonnenschein mit Sonnenbrillen, schließlich wollen wir alle unsere Ausrüstungsgegenstände, die wir mühsam mittragen auch nutzen.

Ein Foto mit Sonnenschein

Die letzten Kilometer zum heutigen Ziel sind etwas langatmig, immerhin haben wir schon 25 Kilometer hinter uns und der asphaltierte Weg geht die letzten Kilometer schnurgerade scheinbar endlos zum Etappenziel Castlegregory. Irgendwann gelangen wir dort an und versammeln uns beim dortigen Spar. Aufgrund der Buchungssituation schlafen wir heute in zwei getrennten Quartieren und so gehe ich mit Margit und Gerlinde zu deren B&B, das etwas ausserhalb liegt. Zuerst ein kurzer Schreck, da das B&B unbewohnt scheint, doch die Lösung ist einfach, denn ich habe an der falschen Tür geläutet. Die Gastgeberin ist sehr nett und bietet mir gleich an, mich wieder in den Ort zurückzufahren und mit Susanne und Rike gemeinsam in das andere Quartier zu bringen. Dies nehme ich gerne an und checken kurz darauf im Castlehouse B&B ein.

Das Castlehouse B&B

Nach der Auswahl von Pancakes mit Obst und (eigentlich wäre ein „oder“ auf der Speisekarte vorgesehen) Rührei mit Lachs fürs morgige Frühstück und einer Duschpause treffen sich die noch fortgehbereiten Margit, Susanne und ich noch zur Erforschung des Nachtlebens von Castlegregory. Wir finden prompt das einzige offene Pub, vor dessen Eingang gleich zu erkennen ist, was passiert, wenn man zuviel Zeit hier verbringt.

Vor dem Pub in Castlegregory

Drinnen ist es sehr gemütlich und mit einer „Schlachtplatte“ für eine Person, an der zwei Leute satt werden und einer großen Portion Fish & Chips lassen wir den Tag ausklingen. Am Heimweg sehen wir sogar noch die Sonne untergehen, die sich hier ca. um 21:30 Uhr Ortszeit verabschiedet.

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