01.09.2017: Litlos – Middalsbu

Das Frühstück in Litlos wird in Buffetform offieriert. Obwohl nicht mit dem Buffet von Finse vergleichbar, bietet sich ausreichende Abwechslung vom selbstgemachten Porridge.

Sommerbrück bei Litlos

Etwas wehmütig brechen wir auf, denn nach ca. einer Stunde trennen sich die Wege von Reinhold und Evelyn sowie Conny und mir. Zuerst gehen wir noch eine halbe Runde um den Litlosvatnet, bevor wir am gegenüberliegenden Ufer den letzten gemeinsamen Aufstieg absolvieren.

„Wildlife“ in der Hardangervidda

Dieses Wegstück ist mir von meiner ersten Tour noch in guter Erinnerung, da wir hier erstmals nach zwei Tagen mehr Sicht als 50m hatten. An der Wegkreuzung nach Hellevassbu ist es dann soweit. Passend zu meiner Stimmung verdunkelt sich auch der Himmel und lässt ein paar Regentropfen auf uns hinunter.

Abschiedsfoto

Wir verabschieden uns mit ein paar losen Plänen, was wir eventuell nächstes Jahr gemeinsam unternehmen. Conny und ich setzen den Weg bergab zum Fluss Kvenno fort, den wir mit seiner Seenkette die nächsten Stunden begleiten werden.

Da gehen sie dahin

Der Regen hat wieder aufgehört und der Weg verläuft sehr schön nie weit weg vom Wasser. Nach einiger Zeit erreichen wir den großen Findling Drykkjestein in dessen Schutz eine kleine Hütte errichtet wurde.

Drykkjestein

Im Unterschied zu gestern sehen wir heute auch einige andere Wanderer, die uns entgegen kommen. Immer wieder sind einige von der Seite kommenden Bächlein zu queren, aber wie schon die letzten Tage ist das möglich, ohne dabei nass zu werden. Im Schutze einer Böschung machen wir eine kurze Mittagspause, bevor wir unseren Weg fortsetzen und bald darauf den Beginn des Vivassdalen erreichen.

Entlang der Seenkette

Hier erhält Conny plötzlich eine SMS, was uns zeigt, dass wir der Zivilisation wieder näher kommen. Da es bei Middalsbu auch ein Signal geben soll, werden wir das Taxi erst am Abend rufen. Ab diesem Punkt geht es nun stetig bergab und es begegnen uns zahlreiche Leute, die entweder mit einer Rute oder einer Waffe ausgerüstet sind. Man merkt eindeutig, dass die Jagdsaison vorige Woche begonnen hat.

Ausblick auf Vivassvatnet

Unser Weg führt uns in mehreren Stufen hinab zum See Vivassvatnet, den wir noch umrunden, bevor uns nur noch ein letzter kleiner Anstieg um einen Bergrücken vom Erblicken der Middalsbu-Hütten trennt. Wir erreichen die Hütten um knapp nach 15:00 Uhr und brauchen zum Betreten erstmals den DNT-Schlüssel, da noch keine Wanderer vor uns angekommen sind. Es beginnt der Alltag auf norwegischen Hütten mit Holzhacken und Feuer machen und der Suche nach dem besten Schlafplatz.

Abstieg zur Middalsbu

Eine der beiden Hütten bietet gerade vier Schlafplätze, sodass wir uns für diese entscheiden. Etwas später trifft in der anderen Hütte ein wenig gesprächiger deutscher Jugendlicher ein und eine schwedische Mama mit zwei Kindern. Ich schnappe mir mein Handy und möchte eine kleine Runde um die Hütte machen, um das Taxi zu rufen. Dazu gehe ich Richtung der Talöffnung, wo wir heute mittag schon einmal kurz Empfang hatten. So weit ich auch gehe, mein Handy will keinen Empfang anzeigen. Plötzlich lande ich inmitten eines Schafabtriebes und frage einen der Schäfer ob er weiß, wo man hier Empfang hat. Er schickt mich zu der kleinen Häuseransammlung beim Stausee Valldalsvatnet. Dort frage ich wieder und mir wird ein Platz beschrieben, der weitere 10 Gehminuten entfernt ist. Endlich nach 45 Minuten zeigt mein Telefon einen Balken Empfangsstärke an, und ich kann ein Taxi nach Roldal für morgen 10:00 Uhr bestellen. Nach 1,5 Stunden bin ich von meiner „kurzen“ Runde wieder retour und Conny hat schon begonnen, das Essen vorzubereiten.

Abendstimmung bei der Middalsbu

Wir machen uns einen gemütlichen Abend mit etwas Kartenkunde und verbringen unsere letzte Nacht in der norwegischen Wildnis.

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