11.06.2018 Tuarelli – Foret Du Bonifatu

Leider erst ab 8 Uhr (Brotlieferung!) bietet der Wirt das Frühstück an. Daher trifft sich die gesammelte Frauschaft bereits fertig angezogen und mit gepacktem Rucksack auf der Terrasse. Zum Frühstück gibt es Baguette, Butter, Marmelade und Getränke unserer Wahl. Uyangaa möchte gerne eine Tagesverpflegung von der Herberge mitnehmen, erfährt aber, dass sie diese bereits am Vortag hätte bestellen müssen. Wir versprechen Ihr, dass wir sie auf der heutigen Etappe aus unseren Rucksäcken verpflegen werden. Der Himmel zeigt sich überwiegend bedeckt, was bei dem heute geplanten langen Anstieg von Vorteil ist. Gleich hinter der Gite zweigt der Mare e Monti, dem wir nun schon den zweiten Tag folgen, in den Wald ab und es geht relativ gleichmäßig nicht allzu steil ansteigend dahin. Trotz bewölkten Himmel und Schatten durch Büsche und Wälder bringt die schwüle, warme Luft alle rasch zum Schwitzen. Der einfache und nicht allzu schwierige Weg bietet ausreichend Gelegenheit um zu Plaudern und die anderen Gruppenmitglieder besser kennen zu lernen. Von Uyangaa höre ich über Tugso, dass sie schon auf dem Elbrus und anderen sehr hohen Bergen war. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie immer die erste ist, die unmittelbar hinter mir geht, egal wie schnell ich gehe. Nach knapp eineinhalb  Stunden Gehzeit erreichen wir den Bocca Di Lucca einen Sattel auf ca. 550m. Von dort versuchen Erika und ich mittels Karte und Kompass unser Ziel für die Mittagspause den Bocca Di Bonassa ausfindig zu machen, dieser ist jedoch ein wenig von tiefliegenden Wolken verhüllt. Auch für Fotos bleibt ausreichend Zeit. So entdecken wir, dass wir farblich mit unseren T-Shirts ein Teilspektrum des Regenbogens abdecken und müssen dies natürlich auch umgehend festhalten. Auch der weitere Weg in großem Bogen Richtung Bocca Di Bonassa bietet ausreichend Fotomotive für Uyangaa, die vor lauter Begeisterung über immer neue Blumenarten kaum weiterkommt. Auch die großen Bäume am Fuße der Bocca erregen aufgrund Ihrer interessant strukturierten Rinde unsere Aufmerksamkeit. Wir erreichen einen schönen Felsen mit guter Aussicht auf knapp 1000m, der aber leider schon von einer Gruppe Wanderern besetzt ist. Daher bleibt uns nichts anderes über, als auch die letzten knapp 150m bis zu unserem geplanten Mittagsrastplatz weiterzugehen. Am Sattel angekommen, öffnen sich alle Rucksäcke und Leckereien wie Salami, Käse, getrocknete Tomaten und Oliven sowie Schokolade kommen hervor. Wie immer können alle satt werden, und mit gefüllten Bäuchen die Aussicht bis zur Bucht von Calvi genießen. Heinz schafft es sogar mitten in der Gruppe fast unbemerkt ein kleines Nickerchen einzulegen. Nach ausgiebiger Pause setzen wir unseren Weg fort. Im Unterschied zu meiner letzten Tour hier vor vier Jahren gehen wir nun auf dem „original“ Mare e Monti. Der Weg führt uns noch ein kurzes Stück bergauf und dann in zahllosen sehr engen aber dafür angenehm zu gehenden Serpentinen immer tiefer hinunter in Richtung unseres Tagesziels. Hie und da verspüren wir ein paar Tropfen Regen aber bei weitem nicht genug, um das Anziehen des Regenzeugs rechtzufertigen. Der Wald in diesem Bereich ist noch sehr ursprünglich, man findet viele verschiedene Baumarten und diese in verschiedenem Alter, einen Anblick, den man aus Österreich eigentlich kaum noch kennt. Tugso gestaltet ein Stück Baumrinde so, dass es die Umrisse der Mongolei hat und kurz vor dem Ende der Etappe passieren wir ein Feld voller kleiner Steinmännchen. Um 15:30 Uhr treffen wir in der Herberge Foret Du Bonifatu ein. Wir genießen zuerst noch ein Bier auf der nun sonnigen Terrasse, während Erika und Uyangaa die zahlreichen Kirschbäume plündern. Bei den Unterkünften habe ich für Heinz&Herta ein Doppelzimmer bestellt. Der Rest der Truppe bekommt eines der nett im Wald verteilten Häuschen für 8 Personen zugewiesen, welches wir uns mit einem schweigsamen, älteren Herren teilen. Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir mit Salsa tanzen (Heinz&Herta), Eis essen (René), Erkundungsspaziergänge (Erika) oder Kirschenessen (Uyangaa). Um 19:00 Uhr versammeln sich alle beim Abendessen, welches aus einer Wurstplatte, einer Lasagne und einem Stück Maronikuchen besteht. Diesmal bestellen wir rechtzeitig eine Runde Baguettes (Käse, Schinken, Lonzu, Coppa) zum Mitnehmen für den morgigen Tag.

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