11.04.2019: Teusajaure – Kaitumjaure

Heute wartet unsere kürzeste Etappe auf uns und daher habe ich auf meine „Frühaufstehertruppe“ eingewirkt, es in der Früh langsam anzugehen. Uyangaas Knie ist weiterhin leicht angeschwollen und schmerzt. In der Ebene der Teusajaure-Hütten humpelt sie ganz gut voran, aber bergauf und bergab könnten kritisch sein. Ich helfe ihr dabei, Ihr Knie zu tapen und somit zu stabilisieren. Trotzdem beschließen wir, sie per Schneemobil-Transport nach Kaitumjaure bringen zu lassen und ihr so einen Ruhetag zur Genesung zu verschaffen.

Uyangaa am Schneemobiltransport zur nächsten Hütte

Die Damen können mit weiblichen Charme eine anwesende Runde von Schneemobilfahrern dazu bringen, für Uyangaa einen Umweg zur Kaitumjaure-Hütte zu machen. So verlässt sie heute als Erste unsere Hütte. Der Rest der Truppe startet nach einem Frühstück mit Milchreis und Blaubeersuppe. Die Temperaturen sind nach dem Traumwetter von gestern und der klaren Nacht noch empfindlich kalt. Der Hüttenwirt erzählt von -20 in der Nacht, wir starten bei immerhin noch -15. Dabei tragen wir die Schi gleich das erste Stück, da es hinter der Teusajaure-Hütte einmal gleich kräftig bergauf geht.

Gerlinde am Anstieg hinter Teusajaure

Als das Terrain wieder abflacht, schnallen wir die Schi an, und treffen auf die Scooter-Spur von Uyangaas Motorschlitten. Der Sattel zwischen Teusajaure und Kaitumjaure ist oben recht flach und als wir dann noch eine vorgerfertigte Sitzbank finden, die guten Windschutz bietet, legen wir auch auf dieser kurzen Etappe eine ausgiebige Mittagspause ein.

Eine vorgefertigte Sitzbank gibt Windschutz

Sonja möchte aufgrund der kurzen Etappe noch eine Verlängerung einlegen, mein konkretes Angebot ca. 500m auf einen der beiden flankierenden Berge hochzusteigen, nimmt sie dann aber doch nicht an. Der Himmel ist nicht ganz so strahlend blau, wie am Vortag und sobald wir die Abfahrt vom Sattel Richtung Kaitumjaure beginnen, setzt auch Wind ein.

Rückblick auf die Ausläufter der Abfahrt

Dieser weht jedoch aus der „richtigen“ Richtung wodurch Helga beim bergab gar nicht mehr zu bremsen ist. Wie schon beim Trainingstag zu Hause im Wechselgebiet kann ich ihr bergab nicht folgen, wenn wir die Schi beide laufen lassen. Nach einer schönen, steilen aber breiten Abfahrt kommen wir wieder an die Baumgrenze aber der Weg verläuft angenehm, nur leicht abfallend und schon bald kommt die Kaitumjaure-Hütte in Sicht, die etwas oberhalb des gleichnamigen Sees liegt.

Die Kaitumjaure-Hütte

Die letzten Meter zur Hütte gibt es zum Abschluss der Etappe noch einen kurzen, aber steilen Anstieg. Der Hüttenwirt, ein ca. 65-jähriger schwedischer Opa begrüßt uns schon und weiß von Uyangaa schon alles über uns. Er beschreibt Uyangaa als sehr positiven und gesprächigen Menschen 😊.

Uyangaa und der Hüttenwirt sind bereits Freunde

Diesmal dauert es nicht lange, und unsere Gruppe ist vollständig auf der Kaitumjaure-Hütte eingetroffen. Auch Gerlinde ist diesmal bergab schon alles ohne Abschnallen gefahren. Wir genießen den Nachmittag im sonnigen Windschatten der Hütte, und beobachten die fleißigen Mitarbeiter vom STF, die am morgen in Teusajaure das Holz zerkleinert haben und nach Scooter-Fahrt nun in Kaitumjaure die großen Stämme so zerlegen, dass wir Feuerholz daraus machen können.

Sonja entspannt beim Holzhacken

Mit uns auf der Hütte ist auch noch ein schwedische Pärchen, das eigentlich weitergehen wollte, nach der Mittagspause aber nicht mehr genügend Motivation aufgebracht hat. Da wir morgen bei der Singi-Hütte keinen Shop zur Verfügung haben werden, machen wir einen Großeinkauf (Der Hüttenwirt meint, es sei der zweitgrößte Einkauf diesen Winter) im Shop von Kaitum. Netterweise können wir schon um 17:00 Uhr die ziemlich neu errichtete Sauna-Hütte von Kaitumjaure als Mixed-Sauna nutzen, bis zum nächsten Aufguss sind es dann wieder zwei Tage!

Die Saunahütte von Kaitumjaure

Beim Abendessen gibt es Chili con Carne aus der Dose während eine Gruppe Eisfischer ihren frisch gefangenen Fisch im Wasser kochen. Sie sind mit Motorschlitten hierher gekommen und haben daher Luxusgüter wie Wein, Butter oder Käse mit im Gepäck. Offensichtlich erspähen sie unsere neidischen Blicke und bieten uns ein paar Stückchen des Fisches zum Kosten an.

Abendstimmung über dem schneebedeckten Kaitumjaure-See

Dieser schmeckt wirklich vorzüglich und wir können die Nachtruhe wieder einmal gut gesättigt antreten.

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