29.06.2012: Wanderung Strytur – Hveravellir – Akureyri

Unser Bus nach Akureyri verläßt Hveravellir erst um 15:00 Uhr und so suche ich aus meinem Wanderführer Island eine Wanderung aus, die sich bequem am Vormittag bewältigen läßt. Diese führt vom Geothermalgebiet Hveravellir immer leicht ansteigend ca. 2 Stunden zum Vulkankegel Strytur. Dabei passiert man auch Eyvindarhellir, eine Höhle in der sich angeblich vor 200 Jahren ein Outlaw vor der Verfolgung versteckt hat. Meine Mutter ist überrascht darüber, daß es auch in dieser kargen von Vulkanausbrüchen geformten Landschaft einiges an Grün, einige Blumen  und auch immer wieder Vögel gibt, die unsere Wanderung mit Ihrem Piepsen begleiten. Obwohl Strytur nur knapp 200m höher als unser Ausgangspunkt ist, haben wir bei unserer Pause doch einen guten Ausblick über weite Teile des Hochlandes. In der Zwischenzeit ist ein wenig Wind aufgekommen und auch der Himmel verdunkelt sich immer mehr, sodaß wir schon befürchten beim Rückweg ziemlich naß zu werden, jedoch geht der Rückweg da bergab schneller vonstatten und wir schaffen unsere Ankunft bevor doch einige stärkere Regenfälle einsetzen. Währenddessen verbringen wir zu Mittag noch in der Hütte und kochen uns ein Mittagessen, während wir ein interessantes touristisches Event beobachten können. Ein größerer Bus fährt am Parkplatz des Campingplatzes vor, ca. 50 größtenteils ältere mit Bademantel und Schlapfen gekleidete Passagiere steigen aus und marschieren zielgerichtet zum HotPot. Unter lauten Hallo und großen Gaudium tauchen sie rasch unter, trocknen sich wieder ab und laufen wieder zum Bus zurück, der circa 20 Minuten nach Ankunft wieder abfährt. Obwohl wir auch mit dem Bus unterwegs sind, haben wir Gott sei Dank ein wenig mehr Zeit, die isländischen Attraktionen zu besichtigen. So besichtigen wir noch ausführlich das Geothermalgebiet, bei dem meine Mutter vor allem von dem durchgehend dampfenden und wie eine Maschine zischenden Schlot mitten in diesem Gebiet fasziniert ist. Schlußendlich packen wir unsere Sachen zusammen und besteigen unseren Bus, der uns nach Akureyri bringen soll. Dieser ist wesentlich größer als jener von gestern jedoch sind neben uns nur zwei weitere Passagiere eingestiegen, ein deutsch/österreichisches Pärchen, wie sich bei einer kurzen Plauderei herausstellt. Das Hochland ist nördlich von Hveravellir schon wesentlich zivilisierter als auf der gestrigen Etappe. Die Straße ist einer österreichischen Schotterstraße vergleichbar und eine Stunde fahren wir größtenteils Stauseen entlang, bis wir am Ende des Hochlandes auf die Ringstraße stoßen. Ein kurzer Stopp bei einer Tankstelle, bei der ich mir ein Automateneis mit Schokotopping genehmige trennt uns noch von Akureyri, der Hauptstadt des Nordens, wo wir um ca. 18:30 eintreffen.  Durch die kurzfristige Umstellung der Reise haben wir keinerlei Quartiere vorreserviert und so entdecken wir mitten auf der Hauptstraße Akureyris ein Backpacker Hostel, welches erst ein bis zwei Monate vorher eröffnet hat. Dazu wurde eines der wenigen älteren Häuser  in Akureyri sehr liebevoll restauriert und das Zimmer sieht so aus, als ob wir überhaupt erst die ersten Gäste wären – teilweise sind manche Fertigstellungsarbeiten noch nicht im letzten Detail abgeschlossen. Etwas ungewöhnlich ist, daß unser Zimmer im 3. Stock und die Duschen im Keller sind. Unsere Suche nach einem Lokal für das Abendessen nutzen wir für einen kurzen abendlichen Rundgang durch die kleine „Alt“stadt, einige Touristengeschäfte haben auch nach 20:00 Uhr noch geöffnet. Unser Abendessen findet in einer kleinen Pizzaria statt, wo man sich die Getränke und Besteck selbst holen muss und nur die Pizza serviert bekommt. Beschallt wird man von zwei Fernsehern, die irgendwelche amerikanischen Sitcoms ausstrahlen. Doch das Essen ist gut und nachdem die Städte, die wir in den nächsten Tagen ansteuern, immer kleiner werden, vielleicht die letzte Chance auf eine „richtige“ Pizza. An der Rezeption des Hostels kümmere ich mich noch um einen Leihwagen für die nächsten Tage, den wir am nächsten Morgen um 09:00 erhalten werden.

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