17.02.2013 Soller – Sa Calobra (Taxi) – Soller

Nach dem sehr spartanischen Frühstück im Hostal (Zwieback anstelle von Brot) geht es los Richtung Einstiegsstation der Strassenbahn von Soller. Wir sind heute nur mit leichtem Tagesgepäck unterwegs, da wir auch von heute auf morgen in Soller übernachten werden. Geplant ist, per Strassenbahn nach Porto de Soller zu fahren, und dort mit dem Boot zur Sa Calobra Schlucht zu fahren. Dort dann entweder in der Schlucht bergauf, bis zum Beginn der Schlucht oder auf einem Wanderweg zurück nach Soller. Porto de Soller ist an einer schönen und gut geschützten Bucht gelegen. An den zahlreichen zur Zeit größtenteils geschlossenen Lokalen kann man erkennen, daß hier im Sommer „High Life“ angesagt ist. Leider hat das Boot, welches uns zur Sa Calobra Schlucht bringen sollte heute ebenfalls Ruhetag. Reinhold plant kurzerhand um und organisiert uns zwei Taxis, die uns am Landweg in die Schlucht bringen sollen. Also fahren wir mit dem Taxi wieder zurück nach Soller und von dort zuerst auf gute 800m hinauf, bevor es die spektakuläre Bergstrasse wieder bis auf Meeresniveau hinuntergeht. Diese Straße bietet eine 270 Grad Kurve, zahlreiche enge Serpentinen und einige wunderschöne Ausblicke, ist jedoch nichts für schwache Mägen. Sabine, die mit mir im Taxi sitzt, kämpft schwer damit, das spärliche Frühstück zu behalten und auch ich bin froh, als die Fahrt zu Ende ist. Von unserem Ausstiegspunkt geht es einige Meter teilweise auch in Tunnels zu der Stelle, wo die Schlucht in das Meer mündet. Bei starker Meeresbrandung drückt es soviel Wasser in die im Mündungsbereich sehr breite Schlucht, daß diese nicht begehbar ist. Wir haben aber Glück und können trockenen Fusses hineingehen, bis zu der Stelle, wo es enger wird und der Wanderweg beginnt. Aus Rücksicht auf die nicht so klettergeübten Mitwanderer beschließen wir, nicht die Schlucht hinaufzusteigen, sondern den Wanderweg entlang der Küste zurück nach Soller zu gehen. Durch den Umweg in der Früh und die Besichtigung ist es nun aber schon ca. 13:00 Uhr, als wir unseren Weg Richtung Soller starten. Zu Beginn ist unser Weg aber noch eine Asphaltstraße, die langsam zum Sattel Richtung Cala Tuent ansteigt. Am Sattel angekommen blicken wir auf eine nette kleine Ansiedlung von Häuschen an malerischer Bucht herunter. Hier sehen wir, daß wir zur Überwindung der nächsten ca. 200 Höhenmeter bergab ca. 4 Kilometer in langgezogenen Serpentinen marschieren müssen, um den eigentlichen Startpunkt der Küstenwanderung von Cala Tuent nach Soller zu erreichen. Auch dieser Weg ist einmal geschafft, und so erreichen wir um ca. 14:00 Uhr den Startpunkt unserer heutigen Wanderung, die mit 4-5 Stunden reiner Gehzeit angegeben ist. Nach kurzer „Mittagspause“ in der mein Nuss/Trockenfrüchte-Mix großen Anklang findet, geht es von Meeresniveau aus durch niedrige Wäldchen kurz bergan, bevor sich am Durchgang einer Mauer der Blick auf das Meer öffnet und uns nun die nächste Zeit begleitet. Mittlerweile unterteilt sich unterwegs die 6-Personen-Gruppe in 3 Kleingruppen nämlich Beate und mich, die meist eher vorangehen, Reinhold und Franziska, die unterwegs einiges zu bereden haben und Sabine, die sich tapfer in ihrem eigenen Tempo schlägt und dabei moralisch und körperlich (Rucksack tragen) von Xaver unterstützt wird. IMG_0961Nach ungefähr einer Stunde bei herrlichem Wetter und tollen Blicken auf Buchten und das offene Meer verläßt der Weg das Meer und führt auf einem Sattel und eine schöne Mulde mit großem Hof in der Mitte öffnet sich vor uns. Einem Schild bei diesem Hof kann man entnehmen, daß hier frisch gepresster Orangensaft erhältlich ist, offensichtlich jedoch nicht in der Nebensaison.IMG_0962 Beim Anstieg aus der Mulde heraus merkt man schon erste Anzeichen der Dämmerung und ein Schild weist uns noch ca 1,5 Stunden nach Soller. Da kreuzt unser Weg die Straße von Soller nach Sa Calobra, die wir heute vormittag bereits in die Gegenrichtung gefahren sind. IMG_0965Reinhold nützt die Gelegenheit und „organisiert“ einen kleinen Kastenwagen der für Bauarbeiten genutzt wird. Die beiden Fahrer räumen Schutt und Werkzeug von der Rückbank bzw. der Ladefläche und wir haben tatsächlich zu sechst Platz (3 Damen auf der Ladefläche, 3 Herren auf der Rückbank). So sind wir 15 Minuten später nach einer netten Unterhaltung wieder zurück in Soller direkt vor unserem Hostel. Die netten Mallorquiner verweigern sogar die Annahme eines kleinen Taxientgeltes. IMG_0970Nach der „Dusch Hour“ lassen wir den Abend wieder in dem netten Tapas-Lokal am Hauptplatz ausklingen. Wir nehmen uns vor, am nächsten Tag früher aufzubrechen, damit wir auf der langen Etappe nach Tossal Verds nicht in die Dunkelheit kommen.

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