12.05.2012: Pianello – Sermano

Pünktlich um 08:00 Uhr finde ich mich im Essenssaal ein. Es erwarten mich Zwiebackbrötchen und eine andere Sorte knusprigen Brotes sowie zwei nicht allzu süße Kekssorten zum Tunken in die Milch. Dazu gibt es 2 Sorten Marmelade. Meine Tischnachbarn von denen zwei gebrochenes Englisch sprechen, haben die nächsten 4 Tage die gleichen Hütten gebucht, damit sind offene Hütten und ein Essen gesichert! Trotzdem gehe ich untertags alleine, da ich wesentlich schneller unterwegs bin. Der heutige Tag beginnt mit einem Anstieg zurück durch das Dorf und darüber hinaus sowie den vermutlich letzten Blick aufs Meer für lange Zeit.

Beim darauffolgenden kurzen Abstieg verliere ich die Markierung aus den Augen. Die Situation auf der Karte ist etwas unklar und als ich bei der Suche nach dem richtigen Weg auf eine Rinderweide zugehe, entdecke ich eine „sichere“ Alternativroute über eine Art Forststraße. Auf halber Strecke überhole ich eine korsische Oma und versuche rauszufinden, ob ich in die richtige Richtung unterwegs bin. Dies war wohl ein Fehler. Sie versteht offensichtlich nicht, warum ich nicht den richtigen Weg genommen habe und noch weniger, daß ich nicht ihre Sprache spreche. Als sie mich dann am Ende der Alternativroute bei meiner Pause wieder einholt, zeigt sie mir für Dumme wie der Weg nun weitergeht und daß ich ja nicht den falschen Weg gehen soll. Nun geht es bei strahlenden Sonnenschein durch die Bergdörfer Mazzola, Alzi und Alando. Einmal versperren 3 Kühe, die sich gerade im Bach abkühlen genau meinen Weg, aber mit etwas Geduld löst sich auch dieses Problem. Die Mittagspause genieße ich im Schatten einer Rosskastanie im Vorgarten einer Kirche ohne Angst, von Schweinen oder anderen Tieren überrascht zu werden. Einmal noch einen Graben hinunter, die Füsse in das kühle Wasser eintauchen, bei sengender Hitze wieder hinauf und schon bin ich in Sermano, wobei die Gite d´Etape heute etwas außerhalb des Ortes liegt. Wieder einmal bin ich zu früh dran, aber nach einer Stunde warten im Schatten kommt auch schon der Besitzer und weist mich ein. Auch diese Gite bietet ein herausragendes Panorama, welches ich genießen kann, während ich mich mit dem Einfangen und Fotografieren von Eidechsen beschäftige. Auch am Abend ist es noch sehr warm, daher essen die Franzosen Gilles, James, Maria, Jacqueline und Amanda mit mir auf der Terrasse. Punkt 19:00 Uhr stossen noch 2 Belgier dazu, ein junger Mann mit seinem Vater, die beide mit großen Tramperrucksäcken jenseits der 20kg unterwegs sind und nur in Ausnahmefällen in den Gite´s übernachten. Als Abendessen gibt es zuerst eine gemischte Platte mit Salat, Tomaten, Orangen und ein wenig Salami und anschließend eine Soup Corse mit anderer Fleischeinlage als am Tag zuvor. Mit einem Kastanien-Muffin endet das Menu. Mit dem jungen Belgier, der gut Englisch spricht plaudere ich noch ein wenig über Wandererlebnisse, bevor es zu Bett geht und wieder eine traumreiche Nacht bevorsteht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.