Seinen 40. Geburtstag in Korsika zu verbringen ist schon fein. Am Morgen habe ich von meinen 4 Mitwanderinnen sogar ein Geburtstagsständchen gesungen bekommen („Heute kann es regnen, stürmen oder schneien,…“). Von Helga, Physiotherapeutin von Beruf bekomme ich als Geschenk mein linkes Knie getaped, damit es die zahlreichen steilen Abstiege in Korsika verletzungsfrei übersteht. Zum Frühstück gibt es Zwieback und Kekse aber leider kein frisches Brot, aber das kann man auf einer Berghütte auch nicht erwarten. Das Wetter zeigt sich wie gestern unbeständig und so starten wir von 1200m mit zumindest zwei Schichten Bekleidung. Zuerst geht es noch durch den Wald immer stetig bergauf, begvor wir offene Wiesen erreichen. Nach ca. 1 Stunde kommen wir bei einer Bergerie vorbei. Im Unterschied zum letzten Mal sind aber nicht einmal Schafe zu sehen. Wenige Minuten später erreichen wir den höchsten Punkt unserer Tour, den Bocca a l`Arinella mit knapp 1600m Höhe. Leider ist das Panorama getrübt, da die Wolken ungefähr auf unserer Höhe treiben und Monte Cinto und Co nur zu erahnen sind.
Da es auch zu regnen beginnt, halten wir die Pause kurz und beginnen den 800m-Abstieg in voller Regenmontur.
Während der erste Teil der Strecke noch schön durch den Wald geht, zieht sich der zweite Teil ein wenig, vor allem da die Müllhalden links und rechts des Weges nicht gerade den schönsten Ausblick bieten. Am Abstieg treffen wird auch zwei Französinnen, die in Sega mit uns übernachtet haben. Eine hat eine Nasenverletzung, die sie sich bei einem Sturz am Vortag zugezogen hat, was die gestern gefundenen Blutspuren erklärt.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir den Stausee und Ort Calacuccia um 13:00 Uhr nachmittags. Da das Geschäft in Calacucchia erst wieder um 15:00 Uhr öffnet, verbringen wir die Zeit in der Pizzaria am Hauptplatz, was uns auch knapp 2 Stunden Regen erspart.
Punkt 15 Uhr stürmen wir das Geschäft und decken uns mit korsischen Spezialitäten wie Wurst, Käse und Kekse ein, bevor wir das letzte Stück unserer heutigen Etappe am See entlang gehen.
Nach einer Stunde Spaziergang erreichen wir die schöne Gite in Albertacce, wo wir bereits erwartet werden (Post-It mit Friconneau am Zimmereingang).
Nach der täglichen Routine nach dem Wandern (Duschen, Wäsche waschen,,…) nutzen wir die einzigen Sonnenstrahlen des Tages, bevor wir hungrig in das zwei Häuser weiter befindliche Lokal Pagliu Orba gehen.
Nach dem wie üblich üppigen Abendessen (Soup Corse, Kräuterravioli mit Rindfleischsauce und Maronikuchen, Schafskäse und eingelegten Mini-Orangen) stossen wir noch einmal auf meinen Geburtstag an, wobei ich ein nochmaliges Singen eines Geburtstagsliedes erfolgreich verhindern kann. Dafür erhalte ich ein liebevoll beschriftetes T-Shirt mit allen Unterschriften als Geschenk. Die Kellnerin ist nicht so in Feierlaune und gibt sich betont gelangweilt, was uns dann um knapp vor 22:00 Uhr veranlaßt, wieder zurück in die Gite zu gehen. Dort bekomme ich sogar noch ein kleines Geburtstagstörchen mit improvisierter Kerze (= Taschenlampe) überreicht. So endet ein sehr schöner Geburtstag.