04.05.2014: Albertacce – Col di Vergio

Wir verlassen die Gite um ca. 09:00 Uhr, was sich langsam zu unserer üblichen Aufbruchszeit entwickelt. DSC06931Das Wetter ist weiterhin wechselhaft, bei den Bergen sieht man immer wieder dunkle Wolken, wir gehen am Vormittag aber trotzdem zumeist in der Sonne. Kurz vor einer schönen Steinbrücke begegnen wir einer Herde Ziegen, auch einige ganz junge Zicklein sind darunter.DSC06955

Nach dem ersten Anstieg geht es eine Zeit lang durch den Wald. Dabei begegnen wir immer öfter Ketten der Raupen des Pinienprozessionspinners. DSC06978Während wir uns zu Beginn noch über den Anblick freuen, erschrecken wir später ob des massiven Auftretens dieses Schädlings. In vielen Kiefern hängen Dutzende „Nester“ und die befallenen Bäume haben dann oft nur mehr braune oder gar keine Nadeln mehr. Bei einem kleinen Bach entlang des Weges machen wir unserer Frühstückspause mit Apfel, Müsliriegel, Schoko und korsischem Käse, der am Tag zuvor gekauft wurde.DSC07015 Beim Abzweig zur Bergerie de Tillerga entscheiden wir uns demokratisch für die etwas längere neue Wegführung des Mare a Mare, bei der man auch ein Stückchen den GR20 entlangläuft. DSC07027 Als sich der Weg Richtung Hochgebirge dreht, werden die Wolken immer dichter und dünkler und es beginnt auch bald zu regnen. Wir kleiden uns wieder passend und setzen den Aufstieg fort, als wir auch einen ersten Donner vernehmen. DSC07034Der Weg steuert direkt auf das Gewitter zu, welches sich die ganze Zeit hartnäckig in den Bergen zu halten scheint. Als wir auf den GR20 treffen, und die Brücke über den Golo queren, bleiben einmal nur 4 Sekunden zwischen dem Blitz und dem Donner. Vor allem Helga ist sehr beunruhigt wegen des Gewitters. Entgegenkommende Wanderer entscheiden sich dafür, sich bei den Felsen unterzustellen. Ich bin dafür, möglichst rasch
dem GR20 zu folgen, geradewegs vom Hochgebirge und der Gewitterfront weg. DSC07052Also verschärfen wir das Tempo Richtung Castel de Verghio. Langsam werden die Intervalle zwischen Blitz und Donner wieder größer und nach ca. 1,5 Stunden durch niederen Wald erreichen wir unsere heutige Unterkunft. Das Hotel gleicht vor allem von innen einer österreichischen Schihütte, immerhin gibt es hier auch das einzige Schigebiet Korsikas. Die wenige Meter entfernte Gite sieht von aussen eher aus wie eine Wellblechhütte, die Zimmer innen entsprechen aber dem normalen Gite-Standard. Wir breiten uns in unserem 10-Betten-Zimmer aus und trinken im angrenzenden Hotel Kakao und Tee. Als wir zurückkommen, müssen wir feststellen, dass unser Zimmer mit 5 Franzosen aufgefüllt wurde, welche schon ungeduldig darauf warten, dass wir Ihnen die bereits angeräumten Betten freimachen. Nach dieser unerfreulichen Überraschung gehen wir zum Abendessen, wo uns der Wirt in ein riesiges Restaurant mit tollen Panoramafenstern führt. DSC07091Von hier aus können wir perfekt jene Berge beobachten, wo wir zu Mittag fast ins Gewitter geraten wären. Mittlerweile hat sich aber die Bewölkung weitgehend aufgelockert. Zum Abendessen gibt es zuerst – Überraschung – Soup Corse, dann Entrecote mit Bratkartoffeln und Ratatouille und zum Abschluss ein Apfelküchlein. Sonja und Christine beschließen nach dem Abendessen noch kurzfristig den Wechsel ins Nachbarzimmer, wo sich zwei Wanderer ein 10-Bettenzimmer teilen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.