20.05.2012: Galeria – Calvi

Laut Auskunft der Gite-Besitzerin sollte es kein Problem sein per Autostopp von Galeria nach Calvi zu kommen. Ich frühstücke daher in Ruhe, packe entspannt meine Sachen und gehe zu Fuß nach Galeria und von dort ca. 5 km ins Landesinnere bis ich die Hauptküstenstraße im Westen Korsikas erreiche. Hier fallen mir extrem viele Motorradfahrer auf, die diese Straße entlang fahren. Offenbar übt diese sehr kurvige und bergige Küstenstraße eine großen Reiz auf Motorradfahrer aus. Schon beim vierten Auto bei dem ich den Daumen zum Autostopp raushalte bin ich erfolgreich. Das Auto scheint zuerst vorbeizufahren, bleibt jedoch dann stehen und schiebt zurück, um mich mitzunehmen. Ein ungefähr 35jähriger Korsika bietet mir an, mich Richtung Calvi mitzunehmen. Die Strecke bis zum Flughafen von Calvi ist ca. 25km lang und wäre zur Not auch zu Fuß zu bewältigen gewesen. Die Straße geht von Meeresniveau auf 500m hinauf und hat viele Serpentinen, da bin ich froh mit dem Auto zu fahren. Mein Chauffeur erzählt mir, daß er Arzthelfer ist und jene Leute betreut, die nicht zum Arzt gehen können, da dieser zu weit weg ist. Er hat alleine in den letzten 3 Monaten 20000km zurückgelegt. Um 10:30 passieren wir den Flughafen von Calvi, da es noch 6 Stunden bis zum Abflug sind, bringt mich mein Chauffeur direkt nach Calvi-Stadt. Beim Bummeln am Strand von Calvi treffe ich zufällig jenen Läufer, der mich in den letzten Tagen zweimal überholt hat. Jetzt kann ich in Ruhe mit ihm plaudern, er ist ein Deutscher. Er ist zuerst einen Teil des GR20 gelaufen, anschließend den Mare e Mare und Mare e Monti wo er locker 3 Etappen an einem Tag läuft mit einem Tagesrucksack mit 4-5 Kilo Gewicht – auch eine Art zu reisen. Bei der Autofahrt nach Calvi sind wir beim Feriendorf „zum störrischen Esel“ vorbei eine Art Österreicher-Camp in Korsika. Dorthin pilgere ich, um mich zu erkundigen, ob ich mit einem Bus mitfahren kann, der die dortigen Urlauber zum Flughafen bringt. Ich bin erfolgreich, bunkere meinen Rucksack dort und kann in Ruhe noch Calvi-Stadt erkunden. Calvi ist zum Vergleich was ich bisher in Korsika gesehen habe touristisch stark frequentiert und obwohl es gegen Mittwoch zu regnen beginnt und bis zu meinem Abflug nicht mehr aufhört, sind jede Menge Touristen auf der „Hauptstraße“ und in den Souvenierläden zu finden.  Hier setze ich mich in eines der Lokale mit Blick auf das Meer und bestelle eine Pizza und ein Cola sowie eine Nachspeise. Anschließend kaufe ich noch wie es sich für einen richtigen Touristen gehört, kleine Souveniers für Frau und Kind bevor ich im strömenden Regen zum störrischen Esel gehe. Ich freue mich schon wieder ein paar Worte heimische Sprache zu hören, diese Freude vergeht dann relativ schnell im Bus wo eine Gruppe von 25 Österreichern zwischen 40 und 60 niveaulose Witze macht. Das Einchecken am kleinen Flughafen ist in 15 Minuten erledigt und das einzig erwähnenswerte ist der Regen der die ganze Zeit darniederprasselt und mich daran erinnert, welches tolle Wetter ich die letzten 10 Tage in Korsika hatte.  So fällt der Abschied nach diesem tollen Urlaub ein wenig leichter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.