20.04.2009: Alesjaure – Tjäktja

Ein Blick aus dem Fenster bestätigt erfreulicherweise die gestrige Wetterprognose. Durch den gestrigen Sturm verbunden mit Schneefall wurden sämtliche Spuren verwischt und wir können diesen Tag bei leichtem Wind und leichtem Schneefall unsere Tour fortsetzen. Direkt vor der Alesjaure-Hütte haben wir unsere erste Abfahrt am 3. Tag unserer Tour – ca. 10m Höhenunterschied! Anschließend geht es regelmäßig leicht bergauf, durch das Alesvagge immer einem Fluß entlang, der jedoch in dieser Landschaft nur schwer auszumachen ist. Da Sonja mich vorangehen läßt darf ich die erste Spur durch diese frisch verschneite Landschaft ziehen. Es ist ein tolles Gefühl  einen neuen Weg zu gehen, eine neue Spur zu schaffen und so kann ich nun ein klein wenig die Faszination des Tiefschneefahrens in frisch verschneiten Hängen verstehen. Heute können wir eine neue Spur im Schnee ziehen Aufgrund der Erfahrungen der letzten Tage hanteln wir uns vorsichtig von Andreaskreuz zu Andreaskreuz, da wir nun wissen, wie schnell die Bedingungen umschlagen können und man die Orientierung verlieren kann. Nach ungefähr 2-3 Stunden treffen wir auf halbem Weg erstmals seit 3 Tagen wieder auf Gegenverkehr. Zwei Finnen (einer davon gebürtiger Katalane) waren wie wir einen Tag auf der Hütte eingeschlossen. Sie sind beide mit Pulka unterwegs und offensichtlich auf Fototour. So werden wir schon beim Zulaufen auf die beiden mehrmals fotografiert, und müssen in der mittlerweile durchscheinenden Sonne mehrmals posieren. Unsere Begegnung mit zwei Finnen Von hier aus kann man auch schon die am Eingang des Tjäktja-Passes liegende Tjäktja-Hütte sehen. Doch wie bereits öfter bei dieser Tour ist es noch ein langer Weg vom ersten Auftauchen der Hütte im Blickfeld bis zum Erreichen dieser Hütte. So brauchen wir noch ca. 1 Stunde und müssen noch 200 Höhenmeter überwinden. Der Hüttenwirt begrüßt uns beim Eintreffen schon freudig per Handschlag und befragt und neugierig, ob noch weitere Schiläufer kommen werden. Wahrscheinlich war es ihm in den letzten beiden Tagen zu einsam. Diese Einsamkeit währt nur kurz, den kurz darauf kommen noch 8 weitere Gäste, sodaß diese für 20 Personen gedachte Hütte immerhin halbvoll ist. Darunter auch erstmalig welche, die ungefähr in unserem Alter sind, nämlich 2 Ärztinnen aus Kiruna. Mit einer von beiden geht’s dann auch gleich ans Wasser holen – aus 2 Gründen besonders erwähnenswert – um zum Wasserloch zu gelangen muss zuerst 200m im Schnee überwunden, und eine Hängebrücke überschritten werden. Außerdem kann man den Kanister aufgrund des niedrigen Wasserstandes nicht direkt eintauchen. Dazu gibt es beim Eisloch einen Kübel und einen Trichter sowie eine 3m lange Eisenstange um den Kübel im kleinen Bach richtig kippen zu können. Ansonsten verbringen wir einen geruhsamen Tag auf der Tjäktja-Hütte. Sonja hackt ein wenig Holz, wobei die Hackvorrichtung erwähnenswert ist. Der Holzscheit wird aufgestellt und auf ihm ein Metall-Keil aufgesetzt. Danach wird ein Metallgewicht, welches auf einer Stange auf und ab bewegt werden kann in die Höhe gehoben und auf den Keil fallen gelassen. Nach zwei bis drei Wiederholungen ist der Holzscheit somit auseinandergehackt. Eine Holzzerkleinerungsmaschine für Damen Unverständlicherweise erfreut sich diese Vorrichtung vor allem bei Frauen großer Beliebtheit. Am Nachmittag spielen wir noch Uno, lesen Bücher und Zeitschriften und erfreuen uns besonders an den Licht-Schattenspielen, die die Sonne zwischen den Wolken auf die durch den Wind geschaffenen bizarren Schneeformationen zaubert. Malerische Brücke im Licht-Schatten-Spiel

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