Um 06:30 werde ich wieder wach. Nachdem ich rausgefunden habe, dass ich mein Handy auch bei angesteckten Kopfhörer (wird als Antenne benötigt) beim Radiohören auf Lautsprecher schalten kann, wecke ich meine Zimemrgenossen mit Ö3 und Radio Kärnten. Das Frühstücken und Rucksackpacken gehört nach einer Woche schon zur rasch erledigten Routine und mit ein wenig Wehmut brechen wir zu unserer letzten abermals kurzen Etappe auf.Dank der Tipps vom Vorabend sparen wir uns den großen Aufstieg auf den Trogkofelsattel und umrunden den Trogkofel durch von Kühen durchsetzen Waldstücken auf der anderen Seite und erreichen nach ca. 1 Stunde die Tröpolacher Alm. Diese lassen wir jedoch achtlos links liegen und steuern die Rudnig Alm an. Als wir das Schigebiet erreichen fällt sofort der Unterschied zwischen der naturbelassenen Umgebung der letzten Woche und einem Skigebiet im Sommer auf. Breite in den Wald geschlagene Schneisen und Lifttrassen, alle paar Meter eine Vorrichtung für die Schneekanonen sowie künstliche Seen als Speicher für die Beschneiung prägen des Bild der Landschaft. So erreichen wir nach einer weiteren Studen auf unspektakulären Weg die Rudnig Alm, wo wir uns mit Milch und Wurst aus eigener Produktion für den letzten Anstieg stärken. Am Nachbartisch ein älterese Pärchen aus Korneuburg, welches die Gailtaler Käsealmen mit dem Auto abklappert. Nach der Pause geht es vorbei an einem Speichersee und es ist gar nicht so leicht auf der offenen von Pisten durchsetzen Landschaft den besten Weg zu unserem Ziel Madritsche zu finden. Knapp unterhalb des Gipfels sind wir endgültig in der Zivilisation angekommen. Auf einem weiteren Speichersee fahren venezianische Gondel, ein kleiner Touristenwanderweg ist gesäumt von einem künstlichen Bergbach und Dutzende Halbschuhtouristen gehen die paar Meter von der Bergstation auf und ab. Die meisten mustern unsere volle Montur skeptisch, als sie uns begegnen und auch das am Berg übliche Grüßen von Entgegenkommenden verliert seinen Sinn, wenn alle paar Meter neue Leute auftauchen. Schließlich erreichen wir die Bergstation des Millenium Express und damit das Ziel unserer 9-Tages-Wanderung. Mit der Sommerrodelbahn Pendolino geht es rasch 400m bergab, wobei Elias noch viel rascher fahren würde als ich, aber leider durch mich gebremst wird, da ich keine Lust habe aus den Kurven geschleudert zu werden. Unsere Rucksäcke haben wir zur Talfahrt in die Gondel gegeben, beim Abholen warten wir aufgrund eines Missverständnisses 15 Minuten auf unsere Rucksäcke, obwohl diese schon längst angekommen sind. Bei der Mittelstation essen wir noch eine Kleinigkeit auf der Tressdorfer Alm (wobei Alm für diesen Alpen McDonalds zu niedlich klingt) bevor wir mit dem Milleniums-Express direkt nach Tröpolach hinabfahren, mein Knie dankt mir die ersparten Bergab-Meter. In Tröpolach sind wir in der Pension Durnthaler untergebracht mit unbegrenzten Duschen, Handyaufladen und Fernschauen. Elias nutzt die Möglichkeit bei einer nahe gelegenen Tankstelle Chips zu kaufen und auch diesen Entzug beenden zu können. Das Abendessen nehmen Heinz und ich (Elias hat nach einer Packung Chips keine Hunger) im gegenüberliegenden dazugehörigen Gasthof ein und teilen uns den Tisch mit zwei Steirern, die mit dem Motorrad unterwegs sind. Am nächsten Tag heißt es ein letztes Mal früh aufstehen, da unser Zug um 07:49 von Tröpolach wegfährt. Wir essen vom Frühstücksbuffet mit weichen Ei, bevor uns die nette Wirtin mit dem Auto zum „Bahnhof“ nach Tröpolach bringt. Nach einer Stunde Zugfahrt steigen wir in Villach um und verbringen mit dem Spielen von Risiko und Weli die restliche Zeit, bevor wir um 13:00 Uhr in Wien landen. Eine tolle Wanderung geht zu Ende und ich habe das Gefühl, dass ich zumindest Heinz auf den Geschmack bringen konnte, solche Reisen noch öfter zu machen, bei Elias bin ich mir nicht ganz sicher 😉
Ja, ich bin definitiv auf den Geschmack gekommen 😉
Es war körperlich anstrengend, aber geistig befreiend…
🙂 🙂 🙂 Ich freue mich schon auf die nächste gemeinsame Reise 🙂 🙂 🙂