Endlich ist er da der Tag der Abfahrt. Bei ca. 20°C mache ich noch die letzten Besorgungen (Hüttenschuhe und Thermoskanne) und skype das letzte Mal mit meiner Frau und meiner Tochter, bevor Sonja mit Ihrer Mutter mich abholt und zum Flughafen bringt. Check-In und Flug laufen problemlos, sodaß wir plangemäß um 15:30 Uhr am Flughafen in Stockholm-Arlanda sind. Dort die erste kleine Hürde – bei der Ausstellung unserer Tickets für die Zugfahrt nach Abisko stellen wir fest, daß bei der Internet-Reservierung etwas schiefgegangen ist. Zwar habe ich das richtige Ticket gebucht, jedoch kurz darauf wieder storniert, vermutlich eine Folge der rein in schwedisch gehalteten Webseite. Netterweise bekommen wir trotzdem unbürokratisch und ohne Mehrkosten neue Tickets, jedoch nur Sitzplätze. Unser Zug fährt erst um 18:00 Uhr, so bleibt noch Zeit den Flughafen zu erkunden, Proviant für die Zugfahrt zu kaufen und die letzte heimische Tageszeitung für die nächsten beiden Wochen zu lesen. Von Stockholm-Arlanda geht es dann mit unseren Anschlußzug nach Uppsala, wo wir auf den „Nattag“ stoßen, der uns in 16 Stunden nach Abisko-Turiststation, den Ausgangspunkt unserer Skitour bringen soll. Im Zug können wir durch Aufzahlung von SEK 200 / Person auf Liegewagen „upgraden“ und bekomen ein leeres 6er-Abteil zugewiesen. Die Freude darüber ist nur ein wenig durch unsere Abteilnachbarn im Zug getrübt, die gröhlen und johlen und mit viel Alkohol den Beginn oder das Ende ihrer Reise feiern. Trotzdem kann ich die Anreise mit dem Zug nur empfehlen – man sieht wie die Landschaft Mittelschwedens, welche die Schneeschmelze Mitte April bereits hinter sich hat, langsam in eine hügeligere und winterliche Landschaft in Nordschweden bzw. Lappland übergeht. Die Anreise mit dem Zug ist auch lange genug, um den Stress der letzten Tage mit den Vorbereitungen für die Reise zu vergessen. Auch die Nervosität, ob alles klappen würde, weicht einer positiven Vorfreude auf die bevorstehenden Erlebnisse.
Archiv der Kategorie: Lappland 2009
Eine Wintertour am Kungsleden von Abisko nach Saltoluokta im April 2009
17.04.2009: Abisko – Abiskojaure
Nach einer erholsamen und gemütlichen Zugfahrt, bei der wir bereits am Vormittag die beiden letzten größeren Städte Gällivare und Kiruna passieren, kommen wir pünktlich um 11:09 Uhr in Abisko-Turiststation an. Außer uns springen noch etwa 15 andere mit Ski bewaffnete Personen aus dem Zug, von denen wir einige in den nächsten Tagen wieder treffen werden. Wir sind jedoch die einzigen Winterurlauber mit Touren-Ski, alle anderen verwenden Ski, die am ehesten mit Langlaufski vergleichbar sind, jedoch etwas breiter und mit Stahlkanten ausgestattet. Teilweise werden auch Steigfelle verwendet, die jedoch wesentlich schmaler und länger als unsere sind. Bei der großen Turiststation erkundigen wir uns nach dem Wetterbericht für die nächsten Tage, der überwiegend bewölkt und vereinzelt Niederschläge vorhersagt. Im für Trekkingzwecke sehr gut bestückten Shop kaufen und verzehren wir noch zwei Bananen und ein Joghurt. Dann geht es aber endgültig los, es hat ca. -5°C und ist relativ dicht bewölkt. Das Eingangstor zum Kungsleden erinnert ein wenig an eine Starthütte bei einem Schi-Weltcuprennen. Ein älterer Schwede, der mit uns gemeinsam startet, schießt noch das obligatorische Foto mit Sonja & mir beim Eingangstor. Er ist aber nach wenigen Minuten aus unserem Blickfeld verschwunden. Schon die ersten Meter bringen uns Klarheit über viele Fragen 1) Der Weg ist top markiert und wahrscheinlich nur bei Katastrophenwetter zu verfehlen 2) Meist geht es flach oder nur leicht bergab oder bergauf dahin – der Weg hat mehr die Charakteristik einer schmalen, ungespurten Langlaufloipe – daraus folgt 3) Die Wahl unserer Schi und Schischuhe ist wohl suboptimal, da man mit den breiten Tourenschi mit Fellen kaum gleiten kann und die schweren, für steile Abfahrten gedachten Schischuhe beim gehen in der Ebene viel Kraft kosten. Sonjas Füße fühlen sich schon nach wenigen Minuten überhaupt nicht mehr wohl, was eine erste Behandlung mit Blasenpflaster notwendig macht. Der Weg geht durch ein recht dichtes, niedriges typisch skandinavisches Birkenwäldchen entlang des Abiskojakka-Flusses. Kleine Stege und Brücken über Bäche und Flüsse können wir getrost ignorieren, die sind alle zugefroren und mit einer ausreichenden Schneedecke überdeckt. Laut der Streckenbeschreibung aus unserer Reiseliteratur soll man in 4 Stunden bei der Hütte sein. Ein Ziel, das durch Sonjas immer größer werdende Schmerzen ab den Füßen jedoch schwer erreichbar ist. Durch die Beschaffenheit des Weges ist es auch möglich, daß Sonja mit Ihren Sportschuhen, die als Hüttenschuhe gedacht waren geht, und die Schi mit Schuhen wie eine Pulka hinter sich herzieht. Dies bringt zwar Erleichterung bei den Schmerzen im Fuß, führt aber zu einigen Ausrutschern und Stürzen und auch die Schi mit Schuhen kippen oft um, was das Vorwärtskommen erschwert. So probiert es Sonja mit „Scooter-Stoppen“, und hat Glück, dass einer dieser Motorschlitten, die auf diesem Teil des Kungsleden die gleiche Spur wie die Winterwanderer verwenden, gerade vorbeikommt und auch gleich anhält. Der nette Fahrer nimmt Sonjas Schi, Schischuhe und Ihren Rucksack und verspricht uns, sie bis zur Abiskojaure-Hütte mitzunehmen. Befreit von dieser Last legt Sonja über den zugefroreren Abiskojaure ein beachtliches Tempo vor, welchem ich auf den von Motorschlitten zerfurchten Eis nur schwer folgen kann. Mitten auf dem See kommt ein wenig Nebel und Wind auf. Daher können wir nicht erkennen, ob es sich bei drei großen Vierbeinern, die unseren Weg kreuzen um Rentiere oder Elche handelt. Auf jeden Fall stärkt diese Begegnung unser Vertrauen in die Tragkraft des Eises, welches aber durch eine offenen Stelle inmitten des Sees wieder geschwächt wird. So beschließen wir, die letzten Meter zur Abiskojaure-Hütte in der Nähe des Ufers zu gehen. Dort angekommen gibt uns der Stugvard (Hüttenwart) eine Kurzeinführung für die Hüttenbenutzung (Wo ist das Wasserloch zum Wasserholen, wo sind die Toiletten, wo wird das Abwasser hingeschüttet, wie funktioniert das Kochen mit Gas,…). Bei der Bezahlung der Übernachtung (SEK 260/person) werfen wir auch einen Blick in den Shop der Hütte. Tonnen an Lebensmittel, die wir von zu Hause mitgenommen haben, und die unsere Rucksäcke recht schwer machen, hätten wir uns sparen können, da es fast alles zu kaufen gibt, was man unterwegs brauchen kann. Von der Trekkingmahlzeit über die Hartwurst, Konserven mit Fiskbullar und Blaubeersuppe bis hin zu Schokolade und Keksen gibt es alles in den meist in der Hütte des Hüttenwartes untergebrachten Shop. Zu unserer großen Überraschung sind die Preise sehr moderat, sodaß man auf einer Berghütte in den Alpen mehr dafür zahlen würde. Da man mindestens jeden dritten Tag an einer Hütte mit Shop vorbeikommt, hätten wir gut und gern 5kg / Person weniger einpacken müssen. So haben wir eine weitere Erfahrung für unsere nächsten Wintertouren gesammelt, und verbringen unsere erste Nacht in der skandinavischen „Wildnis“
18.04.2009: Abiskojaure – Alesjaure
Nach einer erholsamen, langen Nacht in der wohlig warm geheizten Abiskojaure-Hütte müssen wir uns überlegen, wie wir wegen Sonjas Fußproblem weitermachen können. Sonja beschließt, die entstandenen Blasen und Blessuren zu tapen und 2 Paar Socken zu verwenden, um den Weg wie geplant fortzusetzen. Alternativen wie zurück nach Abisko und Langlaufschi ausborgen haben wir aufgrund organisatorischer Komplexität verworfen. So geht es die ersten Kilometer auf einem Fluss entlang – für den an warem Winter gewöhnten Mitteleuropäer ein ungewohntes und zu Beginn leicht mulmiges Gefühl. Man gewöhnt sich jedoch rasch daran und schätzt es als einen Vorteil der Winterwanderung, daß Flüsse nicht gefurtet und Seen nicht umrundet werden müssen. Bei dem in der Wegbeschreibung als steil titulierten Anstieg hinauf ins Gardenvaggi können wir wenigstens kurz die Vorteile unserer Ausrüstung ausspielen und müssen nicht wie die „Langläufer“ im Treppen- oder Scherenschritt hinaufsteigen oder gar die Schi tragen. Seit kurzem dürfte der Kungsleden auch zum Pilgerpfad erklärt worden sein, und somit verbringen wir unsere erste Pause des Tages auf einem „Meditationsplats“, der herrlich gelegen ist. Erstmalig kommt an diesem Tag die Sonne zum Vorschein, was den Ausblick zurück auf den Abiskojaure und die Hütten noch schöner erscheinen läßt. Weiter geht es sanft aufsteigend zu einer über 10km langen Kette von Seen. Aufgrund der guten Schneelage sind diese Seen jedoch nur schwer vom Ufer abgrenzbar und wir stellen uns die Frage, wie diese Landschaft wohl im Sommer aussieht. Wir passieren rechterhand eine Handvoll Hüttchen und Zelte, die wohl im Sommer von den Samen genützt werden. Fast zum Greifen nahe taucht hinter einem Bergkamm die Rodunjarga-Nothütte auf, die wir für unsere Mittagspause auswählen. Daß der Weg dorthin noch über eine dreiviertel Stunde dauert, zeigt uns erstmalig, daß das Schätzen von Entfernungen in einer komplett weißen Winterlandschaft neu gelernt werden muß. Der Schnee reflektiert die mittlerweile scheinende Sonne so stark, daß wir nun ausschließlich mit Sonnenbrillen unterwegs sein können. Die heutige Etappe ist relativ lang (21km) sodaß wir trotz weniger Pausen bei unser Mittagspause erst knapp mehr als die Hälfte geschafft haben. Einmal mehr beneiden wir die fast ausschließlich schwedischen Langläufer um ihre dahingleitenden Schi, mit denen sie mit geringerer Anstrengung größere Distanzen als wir zurücklegen können. Sonja verwirft nach der Pause ihre Gedanken die bequemen Sportschuhe anzuziehen und zwängt sich wieder in ihre ungeliebten Schischuhe. Aufgrund der perfekten Wetterverhältnisse beschliessen wir erstmalig, den mit Andreaskreuzen gespickten Sommerweg zu verlassen und direkt über den Alesjaure auf eine Gruppe von Hütten zuzusteuern, die wir für das samische Dorf Alesjaure halten. Nach circa 1,5 Stunden Gehzeit am See taucht dieses Dorf jedoch linkerhand auf, was uns sehr freut, das es sich bei der anvisierten Gruppe von Hütten also bereits um unser Tagesziel handelt. Erschöpft aber glücklich dort angekommen identifiziert uns die Hüttenwirtin gleich als Touristen und fragt, ob wir uns denn Lappland auch so kalt vorgestellt hätten. Beim Bezahlen der Übernachtung bestaunen wir den großen Shop und werden auf die Möglichkeit der Sauna hingewiesen. 18:00 Uhr die Männer – 19:00 Uhr die Frauen – auch hier in der Wildnis muss alles seine Ordnung haben. Durch unsere Ankunft um 17:30 Uhr verzichte ich auf dieses Highlight und wir verbringen die Zeit bis 19:00 Uhr mit der Zubereitung unseres Abendessens bestehend aus Zwiebelsuppe und Polenta mit Steinpilzen. Während Sonja die 70° warme Sauna genießt blättere ich im Hüttenbuch und finde dadurch heraus, daß viele Einheimische, die diese Tour machen bereits 60 Jahre oder älter sind – ein Hoffnungsschimmer für mich, daß ich in 30 Jahren auch noch dem Outdoor-Leben fröhnen kann. Nach der Sauna versuchen wir uns noch an einem Kaiserschmarren der Sorte Trekkingmahlzeiten. Da wir in unseren abendlichen Gesprächen durch Klopfzeichen auf die Nachtruhe ab 22:00 Uhr aufmerksam gemacht werden, endet dieser Tag hier.
19.04.2009: Alesjaure (Zwangs-)Ruhetag
Schon am Ende des Tages und vor allem in der Nacht können wir feststellen, daß starker Wind aufgekommen ist. Durch den kleinen Kamin, der sich in jedem der 4-Bett-Zimmer gefindet, ist das immer stärker werdende Heulen des Windes immer lauter wahrnehmbar, sodaß diese Nacht durch oftmaliges Aufwachen geprägt ist. Am Morgen die Bestätigung – die friedliche, sonnige Winterlandschaft hat sich in eine stürmische, kalte und gefährliche gewandelt. Schon beim Versuch, das Toilettenhüttchen aufzusuchen, müssen wir zwei Anläufe nehmen, und wirklich unsere komplette Montur einschließlich Gesichtsvermummung und Brille aufbieten, um den Weg zu schaffen. Die Hüttenwartin wiederholt für uns den schwedischen Wetterbericht auf englisch, spricht eine Sturmwarnung aus, und rät strengstens von allen Touren zu anderen Hütten ab. So können wir uns diesen Tag ausschließlich auf das Hüttenleben konzentrieren. Alesjaure besteht aus 3 Hütten für Gäste mit insgesamt 86 Betten. Eine weitere Hütte beherbergt einen reichhaltigen Shop, eine kleine Cafetaria und die Wohnung für den Hüttenwirten. Weiters gibt es noch eine Notfallshütte mit Notfallstelefon, 2 WC-Hütten mit insgesamt 6WCs und eine Sauna ! Wir haben bisher auf den Hütten ausschließlich Schweden getroffen. Laut Hüttenbuch, in welches wir uns jeden Tag eintragen, schauen hie und da auch Reisende anderer Nationalitäten vorbei. Diesen extra Tag in Alesjaure verbringen wir in unserer Hütte mit ca. 10-12 Schweden alle jenseits der 50 Jahre. Sie leben das Hüttenleben in Perfektion vor. Kaum angekommen wird Holz gesägt und gehackt und der Ofen des Aufenthaltsraumes beheizt. Gleichzeitig schwirrt ein anderer Trupp emsiger Hüttenbewohner aus, um Wasser aus einem ins Eis geschlagene Wasserloch eines vorbeifließenden Flusses zu holen. Verschmutztes Wasser wird in Kübeln gesammelt und in die dafür vorgesehene Grube geschüttet und verschmutztes Geschirr umgehend abgewaschen und in die dafür vorgesehenen Plätze der Gemeinschaftsküche geräumt. Dies alles in einem Tempo, das uns ungeübten Hüttenbenutzern nur das Zuschauen übrig läßt. So haben wir erst nach 2 Tagen als „Schmarotzer“ nachdem der Wind am nachmittag schon nachgelassen hat auch einmal zu Säge und Hacke gegriffen. Nachdem es am Vortag sich zeitlich nicht ausgegangen ist, konnte ich heute das Sauna-Erlebnis nachholen. Da es keinen Strom gibt, wird sowohl der Sauna-Ofen selbst als auch das kochende Wasser für die Dusche mittels Holz erhitzt. Das kochende Wasser wird natürlich noch mit Flußwasser welches vor dem Saunagang reichlich besorgt werden muß auf angenehme Temparaturen zusammengemixt. In der Sauna, die ich mir mit 6 schwedischen Pensionisten teile, hat es 70°. Nicht soviel wie gewohnt, aber ein beachtlicher Wert in Anbetracht des noch immer tobenden Sturmes und einer Außentemparatur von -7°C. Wie überhaupt die Szene nackt vor sich hinzuschwitzen und gleichzeitig den Blick auf die tiefverschneite Winterlandschaft des Alesjaure zu werfen, sich tief in mein Gedächtnis einbrennen wird. Nach dem Saunagang waren dann auch die „alten Schweden“ aufgetaut und stellten neugierige Fragen betreffend unserer Ausrüstung und dem weiteren Verlauf unserer Tour. Nach reichlichen Abendessen und der Nachricht, daß das Wetter morgen wieder besser werden soll, legen wir uns hoffnungsfroh schon um 21:30 Uhr ins Bett um morgen gestärkt zu sein für unsere dritte Etappe
20.04.2009: Alesjaure – Tjäktja
21.04.2009: Tjäktja – Sälka
Während des üblichen Frühstücks (Knuspermüsli mit Milch auf Pulverbasis) überbringt uns der Hüttenwirt den Wetterbericht für den Tag. Kein Niederschlag, wenig Wind – allerdings dicht bewölkt. Ausreichende Voraussetzungen um den Tjäktja-Pass mit einer Höhe von 1.140m der höchste Punkt unserer Tour in Angriff zu nehmen. Nach ungefähr einer Stunde gleichmäßigen Anstiegs erreichen wir dann die Nothütte am Tjäktjapass eine spitzgiebelige kleine Hütte mit Ofen. Schon am Vortag habe ich mich über die erste etwas längere Abfahrt unserer Reise gefreut. Rasch die Felle von den Schiern genommen und unter der Jacke aufbewahrt, die Schuhe und die Bindung fixiert, und los geht’s. Schon die ersten Meter holen mich auf den Boden der Tatsachen zurück, und zeigen mir, daß ich ein reiner Pistenfahrer bin. Insbesonders die extrem schlechten Sichtverhältnisse aufgrund des diffusen Lichtes und der kontrastarmen, durchgehend weißen Umgebung machen mir zu schaffen. Man fährt in ein weißes Nichts, plötzlich geht es steil bergab, dann landet man im absoluten Tiefschnee um gleich darauf wieder auf einer vom Wind freigelegten eisigen Stelle auszurutschen. So lande ich einmal im Tiefschnee und habe Glück, daß Sonja den Teller meines Stockes, der bei dem Sturz in voller Länge im Schnee versunken ist, wieder findet. Ansonsten geht es einigermaßen dahin und ich kann sogar fast zu den schwedischen Ärztinnen aufschließen, die uns bergauf eine gute halbe Stunde voraus waren. Auch Sonja, die die Felle oben gelassen hat, ist am Ende der Abfahrt weit hinter mir. Als ich die Felle wieder aufgezogen und Schuhe und Gamaschen wieder gerichtet habe, ist sie aber auch schon wieder hier. Den Rest des Tages geht es immer im Tjäktjavagge leicht abwärts, wobei man sich immer von einem kleinen Hügel zum nächsten orientiert. Durch den ständigen Wechsel zwischen Schneeverwehungen und vereisten Stücken, die in diesem diffusen Licht unvermutet auftauchen, gestaltet sich dieser leicht Weg als ziemlich anstrengend. Hinter einem der Hügel tauchen dann plötzlich die Sälka-Hütten auf und wir sind froh sie erreicht zu haben, da der Wind am nachmitag wieder stärker wird und manche Böe schon an den vor einigen Tagen erlebten Sturm erinnert. Da auch diese Etappe mit 13km relativ kurz ist, haben wir ausreichend Zeit die vorhandene Sauna zu benutzen – diesmal gibt es ein Zeitfenster für Ladies und zwei für Mixed. Dabei kommen wir auch mit Torsten, einem Deutschen ins Gespräch, von dem wir die ersten Spuren bereits im Hüttenbuch der Tjäktja-Hütte gefunden haben. Er ist alleine unterwegs, war schon 7 Mal in Lappland und noch in ziemlich vielen anderen interessanten Ecken der Welt.
22.04.2009: Sälka – Singi
Als ich am morgen so zwischen 06:00 und 07:00 Uhr durch Aktivitäten in unserem vollbesetzten 8-Bett-Zimmer aufgeweckt werde und aus dem Fenster schaue, sehe ich einen komplett wolkenlosen Himmel. Diese freudige Nachricht möchte ich sofort Sonja überbringen, doch diese liegt nicht in ihrem Bett. Sie ist in der Nacht kurzerhand von dem Schnarcher in unserem Zimmer in ein anderes geflüchtet. Durch das tolle Wetter und die Nachricht, daß es am Nachmittag schlechter werden soll motiviert, schaffen wir den Aufbruch knapp nach 08:00 Uhr. Torsten begleitet uns das erste Stück, er möchte an diesem Tag Kebnekaise-Fjällstation erreichen. Heute sieht man, welchen gewaltigen Einfluß das Wetter auf so eine Tour haben kann. Die gleiche leicht hügelige Strecke, die am Vortag so beschwerlich war, ist heute wunderschön. Links und rechts sind alle Berge und Täler zu sehen, so auch der Kebnekajse mit 2.117m der höchste Berg Schwedens. Alle kleinen Unebenheiten und Eisflächen können im hell-strahlenden Sonnenlicht rechtzeitig erkannt und umfahren werden. Überhaupt gleitet heute mein breiter Schi mit Fell fast genauso gut, wie Torsten´s Langlaufschi ohne. Vielleicht danken es mir die Felle, daß sie die gestrige Nacht in der warmen Hütte verbringen durften, da der Kleber nach dem gestrigen Runter- und Raufgeben der Felle in der Kälte nicht mehr gut gehalten hat. Aufgrund des Superwetters verschwinden Jacke, Mütze und Handschuhe rasch im Rucksack und wir beschließen, obwohl die Rasthütte am Kuoperjakka schon in Sichtweite ist, eine ausführliche Pause im Freien zu machen. Dabei wird die herrlichen absolute Ruhe, die hier herrscht nur kurz von einer Gruppe von 4 Motorscootern unterbrochen, die in Richtung Hukejaurestugang unterwegs ist. Gut können wir auch jene Schiwanderer beobachten, welche anstelle der offiziellen Wintermarkierung zu folgen lieber direkt auf dem Tjäktjajakka-Fluß Richtung Singi-Hütten unterwegs sind. Torsten überlegt eine Zeit, ob er nicht gleich in eines der seitlichen Gebirgstäler gehen soll um nach einer Gletscherüberquerung zur Tarfalla-Hütte nördlich der Kebnekaise-Fjällstation zu gelangen. Er entschließt sich dann aber doch dafür, uns noch ein Stückchen zu begleiten, und dann wie geplant, kurz vor den Singi-Hütten nach Austausch der E-Mail-Adressen Richtung Osten zu verlassen. Auf den letzten Kilometern zu den Hütten kommt es erstmals auf unserer Tour vor, daß wir den Weg nicht so wählen können, wie wir wollen, sondern einige durch den häufig wehenden Wind freigesetzte Stellen entsprechend umrunden müssen. Sonjas Füße haben heute leider einen besonders schlechten Tag erwischt, und so ist ihr Schnaufen und Stöhnen bei den Schrägfahrten oder kurzen Abfahrten bereits von Weiten zu hören. Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages erreichen wir um 13:00 Uhr die Singi-Hütten. In weniger als einer Stunde hat sich der wolkenlose Himmel zugezogen, starker Wind kommt auf und man kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie paradiesisch es noch am Vormittag war. Gerade angekommen wollen wir voller Eifer gleich Wasser holen. Ein schwerer Fehler angesichts der enormen Distanz zwischen dem Wasserloch und der Hütte. Auf der anderen Seite kann ich mit 2 vollen 25-Liter-Kanistern im Schlepptau das Gefühl des Pulkaziehens testen. In der Hütte sitzen lange Zeit 4 Schweden mit uns am Tisch und warten auf ihr telefonisch geordertes Scooter-Taxi, welches sie und ihre 2 Pulkas nach Kebnekaise bringen sollen. Die Wartezeit verkürzen sie sich mit einer netten Plauderei mit uns, welche abwechselnd in Englisch, Deutsch oder Schwedisch geführt wird. Die Nacht verbringen wir wieder in einem komplett besetzten 6-Bett-Zimmer, doch das Hüttenbuch gibt Hoffnung, daß es bei der nächsten Hütte besser werden könnte.
23.04.2009: Singi – Kaitumjaure
Während alle Hüttenbewohner der letzten Nacht ihren Weg nach Kebnekaise fortsetzen, gehen wir wie schon die letzten beiden Tage weiter Richtung Süden entlang des Tjäktjajakka-Flusses. Entlang ist eigentlich falsch gesagt, da wir uns die meiste Zeit eher auf oder am Ufer des Flusses bewegen. Gerade auf den vom Wind freigelegten Stellen wird einen bewußt, daß sich unter einer 50cm bis 1m dicken Eisschicht ein reißender Fluß befindet – ein mulmiges Gefühl macht sich manchmal breit. Apropos Wind – dieser bläst heute wieder heftiger, jedoch zu unserem Glück in die richtige Richtung, sodaß manche Böe so stark anschiebt, daß man ein paar Meter ohne Kraftanstrengung über das Eis schlittert, wenn man die Arme ausbreitet. Nach ca. 2 Stunden flußabwärts erreichen wir nach einer Woche wieder die Baumgrenze. Da der Wind nun schwächer wird, gönnen wir uns in dem enger gewordenen Flußtal eine Pause. Dabei stellen wir fest, daß man abseits der festgetretenen Scooter und Langlaufspur gleich einmal bis zum Oberschenkel im Schnee versinkt. Die Temperatur ist erstmals seit dem Beginn unserer Reise über 0°C und so kommen wir auf dem feuchten Schnee trotz der häufigen kurzen Bergabfahrten nicht so richtig ins Gleiten. Im Tal vor uns ist bereits der langgestreckte Kaitumjaure-See zu sehen. Nur noch wenige Minuten und wir erreichen die auf einer Anhöhe gelegenen Kaitumjaure-Hütten. Die Hüttenwirtin ist zwar ausgesprochen nett, spricht aber nur schlecht englisch. Dies hält uns jedoch nicht davon ab, im kleinen Shop eine Heidelbeersuppe (Blabärsoppa), Knäckebrot und Käse (Ost) aus der Tube sowie Tortellini mit Käsefüllung zu kaufen. Die Suppe entspricht eher einer dünnflüssigen Marmelade, schmeckt aber sehr gut. Nur zuviel sollte man nicht davon essen, wenn man einen Zuckerschock vermeiden möchte. Auch über den Käser aus der Tube machen wir uns gleich her, er ist am ehestens mit Streichkäse von daheim vergleichbar. Da am Nachmittag die Sonne herauskommt und es auf der Terrasse sehr angenehme Temparaturen hat, verbringen wir fast den ganzen restlichen Tag dort und blicken gespannt, ob sich noch jemand der Hütte nähert, oder ob wir alleine bleiben. Das Glück ist auf unserer Seite und so gehört die 18-Mann-Hütte uns ganz alleine. Ein Genuß, der auf unserer Norwegen-Tour 2001 selbstverständlich war, und der uns hier schon sehr abgegangen ist. Da wir somit die Ausstattung der Hütte ausreichend nutzen können, möchte ich sie hier kurz beschreiben. In den Hütten gibt es 2-3 Schlafräume und einen gemeinsamen Aufenthaltsraum. Alle Räume sind mit einem eigenem Holzofen ausgestattet und somit getrennt heizbar. In den Schlafräumen befinden sich 2-4 Stockbetten und meist noch eine Gelegenheit nasse Wäsche in der Nähe des Ofens aufhängen zu können. In den Gemeinschaftsräumen stehen ein oder zwei Tische mit ausreichend Stühlen, Hocker oder Bänken. Weiters hat jeder Gemeinschaftsraum zumindest eine Küche mit 2 oder 3 Doppelkochstellen, die mit Gas betrieben werden. Es gibt eine große Anzahl von Töpfen verschiedener Größe immer einen Meßbecher, umfangreiches Besteck und zumindest einen Flachquirl, der besonders praktisch beim Anrühren von Milch, Suppe etc. ist. Das vom Fluß geholte Frischwasser wird in 12-Liter-Kübel aufbewahrt, das Abwaschwasser ebenso. Große mobile Abwaschbecken zum Geschirrwaschen und eine Abtropftasse machen die Standardausstattung komplett. Diese standardisierte Ausstattung ermöglicht es, daß man nach den ersten ein bis zwei Nächten, die man in einer Hütte verbracht hat in jeder anderen sofort auskennt und heimisch fühlt. So schlafen wir wie üblich um 10:00 Uhr abend in unserem heutigen „zu Hause“ ein.
24.04.2009: Kaitumjaure – Teusajaure
Nach einer erholsamen Nacht in unserer eigenen Hütte müssen wir leider feststellen, daß das schöne Wetter vom Vortag nicht gehalten hat. Es hat 5°C über 0, alles grau in grau und leichter Regen. Da heute aber nur eine 9km Etappe zur nächsten Hütte auf uns wartet, soll das Wetter nicht so eine große Rolle spielen. Die ersten 3km geht es noch sanft im Tal des Kaitumjakka entlang, bevor der Weg ca. 200hm auf einen Sattel hinaufführt. Bemerkenswert ist, dass die Markierungen ca. 2km alle millimetergenau in einer Linie stehen, und sich dieser eigentlich harmlose Anstieg bei Eisregen und mittlerweile aufgekommenen Wind als langwieriger und mühsamer als erwartet herausstellt. Oben angekommen machen wir bei nachlassenden Wind eine kleine Pause, zu lange wollen wir aber mit unserem teilweisen nassen Gewand nicht ruhen. Nun soll die Abfahrt folgen, vor welcher wir schon beim Durchlesen unserer Reiseliteratur gewarnt wurden. Ca. 1km vor dem Ziel gibt es die Möglichkeit entweder die 3km lange Scooter-Umfahrung zu wählen oder die direkte steile Variante durch den niedrigen Birkenwald. Wir verlassen uns auf unsere alpine Schiausrüstung und versuchen die Abfahrt, Sonja mit Fellen und ich ohne. Während die ersten beiden Kurven noch ganz gut klappen, hört plötzlich die Markierung auf und die Spuren der Vorgänger verlaufen sich bzw. sind mittlerweile weggeschmolzen. Dies und der tiefe, nasse Schnee, der teilweise trägt, teilweise nachgibt, führen dazu, daß ich zweimal Bodenkontakt bekomme (einmal muß ich zum Aufstehen zuerst den Rucksack abschnallen) und Sonja bei der Hälfte die Schi abschnallt und es zu Fuß probiert. Schließlich schaffen wir es dann doch beide die am Teusajaure gelegenen Hütten zu erreichen. Die Hüttenwirtin war gerade langlaufend am See unterwegs, so können wir in aller Ruhe die Hütten inspizieren. Wir entscheiden uns für die kleinere der beiden Hütten, bei der erstmalig 3 Stockbetten und die Küche in einem Raum integriert waren. Der Gang zum Wasserholen bzw. Holzhacken erweist sich als schwierig, da man bei jedem zweiten Schritt in der scheinbar stabilen Schneedecke einbricht, und sich teilweise bis zur Hüfte im Schnee steckend wieder findet. Dies führt dazu, daß der Verkehr zwischen den Hütten sowohl von der Hüttenwirtin als auch den Gästen ausschließlich auf Schiern stattfindet, was ein recht witziges Bild ergibt. Da Teusajaure auch eine jener 3 Hütten auf unserem Weg ist, die über eine Sauna verfügt, nutzen wir dieses Angebot und treten auch diesen Weg auf unseren Schiern an. Im Unterschied zu den bisherigen Saunas, bei denen sich die Temperatur zwischen 60° und 70° einpendelte ist es hier „höllisch“ heiß und wohl absichtlich kein Thermometer angebracht. Dadurch daß das Warmwasser für die im Vorraum der Sauna durchgeführte Körperhygiene direkt im Ofen der Sauna zubereitet wird, führt das bei gut eingeheizten Ofen zu einer Menge kochenden Wasser direkt im kleinen Saunakammerl und somit zu einer Art Daueraufguss und einer geschätzten Luftfeuchtigkeit von 100%. So haben wir es diesmal nur ca. 3*5 Minuten in der Sauna ausgehalten und sind anschließend ermüdet und ermattet von dieser Extrembelastung in unserem gemütlichen Zimmer eingeschlafen.
25.04.2009: Teusajaure – Vakkotavare – Saltoluokta
Das Wetter hat sich am nächsten Tag leider nicht wesentlich verändert. Der 400m Aufstieg auf der anderen Seite des Teusajaure ist in Nebel/Wolken gehüllt. So beschließen wir ein paar Wegpunkte ins GPS zu speichern, damit wir im Falle des Falles auch im Nebel richtig vorankommen. Die heutige Etappe führt nach Vakkotavare einer Hütte direkt an einer kleinen Strasse, bei der einmal pro Tag ein Bus vorbeikommt. Wenn wir diesen Bus, der um 15:30 Richtung Saltoluokta fährt erreichen, können wir den „Ruhetag“ in Alesjaure ausgleichen, und wären wieder genau im Plan. So brechen wir früh auf und sehen bei der ca. 1km langen Querung des Teusajaure vor uns zwei Männchen, die den gleichen Weg nehmen. Der Anstieg zum Sattel zwischen Gappetjakka und Guolbanjakka erweist sich aufgrund der Schneebedingungen als extrem anstrengend. Man steigt auf eine stabil scheinende Schneedecke – wenn man Glück hat ist sie auch stabil, wenn nicht (ungefähr jeder zweite Schritt) bricht man einen halben bis dreiviertel Meter ein und kommt nur mit großer Anstrengung wieder heraus. Die einheimischen sagen daß der Schnee „rotten“ sei und auch wenn man nicht schwedisch kann, kann man sich einen Reim darauf machen, was damit gemeint ist. Trotzdem haben wir die vor uns gestarteten Langläufer rasch überholt, da diese mit den schmäleren Langlaufschiern noch mehr kämpfen müssen als wir. Sobald wir etwas höher gekommen sind, wird das Terrain flacher und der Schnee wieder stabiler und so holen uns die beiden wieder ein. Die beiden stellen sich als Guido und Till vor, kommen aus Deutschland und sind ungefähr in unserem Alter. Auch sie wollen den Bus nach Saltoluokta erwischen und wir beschließen gemeinsam zu gehen, obwohl die beiden auf dem zuerst leicht bergauf und dann leicht bergab führenden Weg mit Ihren Langlaufschiern wieder einmal leichter vorankommen würden. Da wir den Bus erwischen wollen machen wir nur eine kurze Pause auf der Hälfte der Strecke. Der Nebel von der Früh hat sich gehoben, deswegen können wir uns neben den obligatorischen Andreaskreuzen auch an der markanten Spitze des Vakkodakvaratja orientieren, der die abschließende letzte Abfahrt des ersten Teil des Kungsleden „bewacht“. Mittlerweile hat noch ein älteres schwedisches Pärchen zu uns aufgeschlossen, sodaß wir insgesamt zu sechst sind, als sich der Blick auf den Suorvajaure öffnet. Dieser Teil einer über 100km langen Kette von Stauseen bietet ein eindrucksvolles Bild, da durch den sich stark ändernden Wasserstand sich riesige Verwerfungen gebildet haben und die gefrorene Oberfläche eher einem Gletscher als einem See gleicht. Auch ein riesiger Hochspannungsmast ist das optische Zeichen dafür, daß wir uns der Zivilsation wieder nähern. Aber vorher müssen wir noch die lange und berüchtigte Abfahrt nach Vakkotavare hinter uns bringen. Endlich kann ich von den lange über mehr als 100km mitgeschleppten Tourenschien profitieren. Die „Abfahrt“ ist ein ca. 0,5m breiter Weg durch ein niedriges Birkenwäldchen. Nicht sehr elegant aber doch sehr zügig kann ich mit nur einem Beinahesturz runterfahren und um 13:30 Uhr bei der Vakkotavare-Hütte abschwingen. Zu meiner großen Überraschung taucht nur wenige Minuten später Sonja auf, die ebenfalls das ganze heruntergefahren ist. Die beiden Deutschen und das schwedische Pärchen hat nach den ersten paar Kurven entschieden abzuschnallen und taucht erst über eine halbe Stunde später auf. Währenddessen haben Sonja und ich schon unser ganzes nasses Zeug in der Vakkotavare-Hütte zum trocknen aufgehängt und nutzen die Tagesunterkunft zum Wärmen von Tee und Suppe. Der Bus hält plangemäß um 15:30 Uhr und bringt uns in einer 1-stündigen Fahrt nach Kebnats, im Sommer die Anlegestelle des Schiffes nach Saltoluokta. Im Winter werden wir von einem netten Fahrer auf einem Schneescooter mit Anhänger in Empfang genommen, der uns anbietet unser Equipment den kurzen Web bis zum Ufer zu bringen. Dort angekommen fühlen wir uns wie zu Weihnachten, da der Schneescooter eine Kette von 3 Wägen hinter sich aufgefädelt hat, die mit Rentierfellen ausgekleidet sind, um das Sitzen bequemer zu machen. Der Fahrer informiert uns kurz über die Eisbedingungen auf dem Stausee und daß wir uns um das Wasser durch das wir durchfahren keine Sorge machen sollen, da es Schmelzwasser auf einer noch immer halben Meter Eisdecke darstellt. Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreichen wir Saltoluokta, beinahe ein kleines Dorf von Hüttchen mit einer Mountain-Lodge mit Shop, Restaurant und gemütlichen Empfangsraum mit Kaminfeuer. Nach dem ereignisreichen Tag und dem obligatorischen Besuch der Sauna beenden wir diesen Tag in einem extrem kleinen Vier-Bett-Zimmer welches wir uns mit den heute kennengelernten Til und Guido teilen.