Archiv der Kategorie: Korsika 2018

Eine Woche am Mare e Monti und GR20 von Galeria über Haut Asco nach Corte

10.06.2018: Wien – Calvi – Galeria – Tuarelli

Um 06:10 Uhr geht der Direktflug von Wien nach Calvi. Das heißt Aufstehen um 03:30 Uhr, den fertig gepackten Rucksack schnappen und gemeinsam mit meiner lieben Frau um 04:00 Uhr das Haus verlassen. Unterwegs picken wir noch Uyangaa und Burentugs (Tugso) auf, die erstmalig bei einer meiner Touren mit dabei sind. Um 04:35 kommen wir am Flughafen an, wo sich schon zahlreiche Urlaubshungrige beim Eurowings-Schalter angestellt haben. Rasch findet sich unsere Gruppe zusammen als noch Heinz & Herta sowie Susanne und Erika dazustossen. Wir starten den Urlaub mit einem gemütlichen Kaffee vor dem Boarding-Gate und kommen vor lauter Plaudern fast zu spät. Der Hinflug verläuft problemlos und Eurowings überrascht sogar mit einem kleinen Snack, obwohl ich nur „Holzklasse“ gebucht hatte. Korsika empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und dem unvergleichlichen Duft der Macchia, der uns schon am Flughafen entgegenströmt. Alle Gepäckstücke kommen unversehrt nur wenige Minuten nach der Landung an und das vorgestern gebuchte Van-Taxi empfängt uns schon klassisch mit Namensschild und bringt uns nach Galeria, dem Startpunkt unserer Wanderung. Um das frühe Aufstehen zu verdauen, gehen wir sofort zum noch menschenleeren Strand von Galeria und verbringen einmal die ersten Stunden in Korsika mit baden, sonnen, fotobombing und plaudern. Auch der Bäckerei in Galeria statten wir einen Besuch ab (für mich schon der dritte) und Erika outet sich bei den Bestellungen mit fließendem Französisch, was uns den Rest der Reise noch sehr weiterhelfen wird. Kurz nach 11:00 Uhr sind wird dann endgültig in Korsika angekommen und ich führe meine Gruppe zum Start der Mare e Monti – Etappe von Galeria nach Tuarelli. Nach einem kurzen Stück bergauf windet sich der Weg überwiegend auf der gleichen Höhe bleibend ca. 150m oberhalb der Straße entlang des Fangos. Die Sonne hat die Luft schon ordentlich aufgeheizt, es geht kaum ein Lüftchen und die niedrigen Bäume spenden wenig Schatten, sodass wir trotz geringer Höhenmeter gleich ordentlich ins Schwitzen kommen. Die meiste Zeit haben wir Blick auf die von Gustave Eiffel entworfene Brücke über den Fangofluss, bevor der Weg wieder abwärts geht und auf die Straße von Galeria trifft. Vor einigen Jahren war ich hier im Mai, wo noch wenig los war. Im Juni ist hier schon mehr Betrieb und wir machen Pause bei einem Restaurant direkt neben der Strassenkreuzung. Wir sitzen direkt neben der „Küche“ wo der Koch immer ganz nervös die Glocke läutet, wenn seine Speisen fertig sind, was die Kellnerinnen aber nicht sehr beeindruckt. Nach der Pause geht es ein wenig weiter auf einer Asphaltstraße bevor wir die Ponte Vecchiu erreichen, eine der im römische Stil errichteten Brücken  in Korsika. Nun verläuft der Weg entlang des Fango-Flusses, der hier zahlreichen strömungsberuhigte Badewannen (Gumpen) bildet, die bei diesem Wetter zum Baden einladen. Auch wir können dieser Einladung nicht widerstehen und fast alle kühlen sich in dem kalten Fluss, der weiter oben noch immer von schmelzenden Schnee gespeist wird, ab. Bei der heutigen kurzen Etappe (reine Gehzeit ca. 4 Stunden) können wir uns eine ausgiebige Pause erlauben zumal die Bademöglichkeiten in den nächsten Tagen etwas rarer werden. Irgendwann gehen wir dann doch weiter und ca. 30 Minuten später erreichen wir ein Häuschen aus dem Hard-Rock-Musik dröhnt. Dies ist zum Glück nicht unsere Unterkunft, sondern eines von wenigen Häusern, die am Fango-Fluss die „Ortschaft“ Tuarelli bilden, in der auch unser Etappenziel  Gite d´Alzelli liegt. Diese verfügt über eine Super-Terrasse nur wenige Meter über dem Fango und über stolze Getränkepreise (EUR 5  für ein kleines Pietra). Das 8-Bett-Zimmer kann mit der Lage leider nicht ganz mithalten und riecht etwas muffelig, aber mit geöffneten Fenster lässt es sich aushalten. Das Abendessen gibt’s um 19:00 Uhr bis dahin wird Wäsche gewaschen und Wein getrunken. Wir teilen uns an diesem Abend mit wenigen anderen Gästen die große Tafel im Freiluftrestaurant der Gite und stoßen bei einem guten Menu auf den ersten gelungenen Tag in Korsika an.

11.06.2018 Tuarelli – Foret Du Bonifatu

Leider erst ab 8 Uhr (Brotlieferung!) bietet der Wirt das Frühstück an. Daher trifft sich die gesammelte Frauschaft bereits fertig angezogen und mit gepacktem Rucksack auf der Terrasse. Zum Frühstück gibt es Baguette, Butter, Marmelade und Getränke unserer Wahl. Uyangaa möchte gerne eine Tagesverpflegung von der Herberge mitnehmen, erfährt aber, dass sie diese bereits am Vortag hätte bestellen müssen. Wir versprechen Ihr, dass wir sie auf der heutigen Etappe aus unseren Rucksäcken verpflegen werden. Der Himmel zeigt sich überwiegend bedeckt, was bei dem heute geplanten langen Anstieg von Vorteil ist. Gleich hinter der Gite zweigt der Mare e Monti, dem wir nun schon den zweiten Tag folgen, in den Wald ab und es geht relativ gleichmäßig nicht allzu steil ansteigend dahin. Trotz bewölkten Himmel und Schatten durch Büsche und Wälder bringt die schwüle, warme Luft alle rasch zum Schwitzen. Der einfache und nicht allzu schwierige Weg bietet ausreichend Gelegenheit um zu Plaudern und die anderen Gruppenmitglieder besser kennen zu lernen. Von Uyangaa höre ich über Tugso, dass sie schon auf dem Elbrus und anderen sehr hohen Bergen war. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie immer die erste ist, die unmittelbar hinter mir geht, egal wie schnell ich gehe. Nach knapp eineinhalb  Stunden Gehzeit erreichen wir den Bocca Di Lucca einen Sattel auf ca. 550m. Von dort versuchen Erika und ich mittels Karte und Kompass unser Ziel für die Mittagspause den Bocca Di Bonassa ausfindig zu machen, dieser ist jedoch ein wenig von tiefliegenden Wolken verhüllt. Auch für Fotos bleibt ausreichend Zeit. So entdecken wir, dass wir farblich mit unseren T-Shirts ein Teilspektrum des Regenbogens abdecken und müssen dies natürlich auch umgehend festhalten. Auch der weitere Weg in großem Bogen Richtung Bocca Di Bonassa bietet ausreichend Fotomotive für Uyangaa, die vor lauter Begeisterung über immer neue Blumenarten kaum weiterkommt. Auch die großen Bäume am Fuße der Bocca erregen aufgrund Ihrer interessant strukturierten Rinde unsere Aufmerksamkeit. Wir erreichen einen schönen Felsen mit guter Aussicht auf knapp 1000m, der aber leider schon von einer Gruppe Wanderern besetzt ist. Daher bleibt uns nichts anderes über, als auch die letzten knapp 150m bis zu unserem geplanten Mittagsrastplatz weiterzugehen. Am Sattel angekommen, öffnen sich alle Rucksäcke und Leckereien wie Salami, Käse, getrocknete Tomaten und Oliven sowie Schokolade kommen hervor. Wie immer können alle satt werden, und mit gefüllten Bäuchen die Aussicht bis zur Bucht von Calvi genießen. Heinz schafft es sogar mitten in der Gruppe fast unbemerkt ein kleines Nickerchen einzulegen. Nach ausgiebiger Pause setzen wir unseren Weg fort. Im Unterschied zu meiner letzten Tour hier vor vier Jahren gehen wir nun auf dem „original“ Mare e Monti. Der Weg führt uns noch ein kurzes Stück bergauf und dann in zahllosen sehr engen aber dafür angenehm zu gehenden Serpentinen immer tiefer hinunter in Richtung unseres Tagesziels. Hie und da verspüren wir ein paar Tropfen Regen aber bei weitem nicht genug, um das Anziehen des Regenzeugs rechtzufertigen. Der Wald in diesem Bereich ist noch sehr ursprünglich, man findet viele verschiedene Baumarten und diese in verschiedenem Alter, einen Anblick, den man aus Österreich eigentlich kaum noch kennt. Tugso gestaltet ein Stück Baumrinde so, dass es die Umrisse der Mongolei hat und kurz vor dem Ende der Etappe passieren wir ein Feld voller kleiner Steinmännchen. Um 15:30 Uhr treffen wir in der Herberge Foret Du Bonifatu ein. Wir genießen zuerst noch ein Bier auf der nun sonnigen Terrasse, während Erika und Uyangaa die zahlreichen Kirschbäume plündern. Bei den Unterkünften habe ich für Heinz&Herta ein Doppelzimmer bestellt. Der Rest der Truppe bekommt eines der nett im Wald verteilten Häuschen für 8 Personen zugewiesen, welches wir uns mit einem schweigsamen, älteren Herren teilen. Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir mit Salsa tanzen (Heinz&Herta), Eis essen (René), Erkundungsspaziergänge (Erika) oder Kirschenessen (Uyangaa). Um 19:00 Uhr versammeln sich alle beim Abendessen, welches aus einer Wurstplatte, einer Lasagne und einem Stück Maronikuchen besteht. Diesmal bestellen wir rechtzeitig eine Runde Baguettes (Käse, Schinken, Lonzu, Coppa) zum Mitnehmen für den morgigen Tag.

12.06.2018 Foret de Bonifatu – Refuge Carozzu – Haut Asco

Nach zwei “Aufwärmtagen” steht uns heute schon eine ordentliche Etappe mit 1.500Hm bergauf bevor. In der Früh bin ich wieder unter den ersten Aufstehern und sehe noch große Teile des Himmels blau, mit Fortschreiten des Tages sollte sich das noch ändern. Hier wird das Frühstück (kleines Buffet mit den üblichen Dingen, dazu Müsli, Kuchen und Orangensaft) bereits ab 07:30 Uhr serviert. Trotzdem starten wir nach Erhalt unserer sehr großen Baguettes wieder um 08:30 in unsere heutige Tour. Den ersten Teil geht es immer weiter hinein ins Tal des Figarella, die ersten Minuten noch auf einer Fahrstraße, dann auf einem schönen Wanderweg. Wieder ist es recht schwül und wir freuen uns über die kleinen zu querenden Zuflüsse zum Figarella, die sich aber leicht mit von Stein zu Stein hüpfen passieren lassen. Nach 1,5 Stunden das erste Highlight der heutigen Tour – wir wechseln die Flussseite über eine Fussgängerhängebrücke über den Figarella-Fluss. Uyangaa findet das Schwingen der Brücke so lustig, dass Sie auf der Brücke anfängt zu springen und juchzen. Zum Glück geht sie als Letzte der Gruppe darüber, sodass die anderen nicht befürchten müssen, den Fluss ohne Brücke zu furten 😊. Danach geht es etwas weg vom Fluss relativ steil bergauf durch den Wald bevor wir um 11:00 Uhr als Erstes den Hubschrauberlanderplatz des Refuge Carozzu sehen. Es ist eines der Refuge´s auf denen die Wanderer am GR20 übernachten. Nachdem das vielleicht auch noch auf meinem Plan steht, sehe ich es mir genauer an. Hinter dem Refuge mit einem Speiseraum und einem Schlafsaal mit ca. 30 einfachst ausgestatteten Liegeplätzen sind Leihzelte aufgebaut. Diese kleinen grünen 2-Mann-Zelte von Quechua stehen auf Holzpaletten und werden mit Unterlagsmatten verliehen. Die Leihgebühr beträgt 11 EUR pro Zelt, hinzu kommt die Übernachtungsgebühr von EUR 7 pro Person. Das Refuge verfügt über WCs mit einem speziellen Recycling-System und einfachen Duschen. Wir nutzen die Sonnenterasse mit guter Aussicht Richtung Calvi für eine ausgiebige Pause, bevor wir knapp vor Mittag zu einer GR20-Etappe von Carozzu nach Haut Asco aufbrechen. Der GR20 gestaltet sich vom Weg her gleich deutlich anspruchsvoller als die bisherigen Wanderwege und startet nach wenigen Minuten mit der Hängebrücke über den Spasimata-Bach. Diese ca. 40m lange Brücke schwingt noch etwas mehr als die heute vormittag passierte und zählt zu einem der Highlights des GR20. Nach ausgiebiger fotografischer Dokumentation setzen wir unseren nun rot-weiss markierten Weg fort, der uns von Fels zu Fels führt. Die Frequenz an Wanderern ist hier deutlich höher als bisher, so kommen uns nun zur Rush Hour ca. alle 5 Minuten Wanderer entgegen, die wohl bei unserem heutigen Etappenziel genächtigt haben. Aufgrund der ständigen „Kletterei“ kommen wir nicht richtig schnell voran, während die Bergspitzen nach und nach von Wolken verhüllt werden und die letzten blauen Flecken am Himmel sich schließen. Unser Ziel für die Mittagspause ist der Lac Du Muvrella, da wir dort nur noch knapp 150Hm vor uns haben und somit den anstrengendsten Teil der Etappe überstanden. Bei einigen meiner Mitwanderer merkt man schon ein wenig die Müdigkeit bzw. den Hunger, bevor wir die kleine Ebene des Lac de Muvrella erreichen. Unglücklicherweise beginnt es just jetzt dauerhafter zu regnen und so fällt die geplante, längere Pause mit Badeoption buchstäblich ins Wasser. Wir befinden uns mittlerweile auch mitten in den Wolken und ich aktiviere mein GPS und weise meine Gruppe an, knapp hintereinander zu bleiben. Nach einigen Schritten erreichen wir ein Schneefeld, das sämtliche Markierungen zudeckt, dank der ausgetretenen Wege aber leichter zu begehen ist, als das Blockwerk davor. Bei weiterhin schlechten Wetterbedingungen erreichen wir den Bocca Muvrella. Von hier geht es kurz ein wenig bergab und hinüber zum Bocca di Stagnu. Der Weg ist bei nassem Wetter, Nebel und Wind allerdings nicht ganz ohne, gleich ganz zu Beginn ist eine schräge Felsplatte ohne Haltemöglichkeiten mit ein paar Schritten zu queren, was uns vollste Konzentration und gegenseitige Unterstützung abverlangt. Nur einige Meter unterhalb des Bocca die Stagnu ist es fast windstill, also legen wir hier die verspätete Mittagspause ein, da es mittlerweile auch wieder aufgehört hat, zu regnen. Von hier aus könnte man auf die Muvrella aufsteigen, ein Abstecher, der heute allerdings wenig reizvoll erscheint. Für uns geht es stattdessen steil bergab über Fels und Stein. Vor allem Tugso tut sich mit Ihren Schuhen schwer, auf den nassen Steinen nicht abzurutschen. Plötzlich lichtet sich der Nebel und gespenstisch tauchen die Unterkünfte von Haut Asco unter uns auf. Sie scheinen recht nah, doch 600Hm dauern nun einmal gut 1,5 Stunden, bevor sie bewältigt sind. Das letzte Stück stehen einige beeindruckende riesige alte Bäume auf dem kargen Boden und fast wie über Stufen geht es über die teils freistehenden Wurzeln. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Haut Asco, eine (verglichen mit den Alpen) Mini-Skistation, die im Sommer ebenso ein wenig Trostlosigkeit versprüht, wie heimische Schi-Orte. Für Heinz&Herta habe ich ein Doppelzimmer im Hotel reserviert, die „Holzklasse“ liegt diesmal einen Stock tiefer in einem sehr einfachen und kleinen Zimmer mit drei Stockbetten. Negatives Highlight des Tages ist das Abendessen, wo wir über eine Stunde auf die Gemüsesuppe warten. Eine weitere Stunde warten wir auf die Hauptspeise, ein bisschen Couscous mit ein paar Lammknochenresten drauf, über die sich nur Uyangaa wirklich freut.

13.06.2018: Haut Asco Ruhetag

Knapp vor 6:00 Uhr wache ich an dem heute geplanten Ruhetag auf. Da die Unterkunft auf Haut Asco direkt auf der GR20-Route liegt, gibt es hier auch schon ab 06:00 Uhr Frühstück. Somit sitze ich als Erster ganz alleine in dem Speisesaal und genieße das Buffet mit Croissants, Kuchen, Müsli, Cerealien und Brot. Im Speisesaal läuft der Fernseher und zeigt Überschwemmungen, die auf Frankreichs Festland stattgefunden haben und auch die Wettervorhersage für Korsika für heute ist nicht sehr aufbauend. Der Blick nach draußen deckt sich mit der Vorhersage – immer wieder Regenfälle, die Wolken hängen tief drinnen, relativ kalt und entferntes Gewittergrollen in der Ferne. Im Speisesaal versammeln sich einige GR20-Wanderer und beratschlagen, ob sie aufbrechen sollen. Schließlich beschließen die meisten, das Busservice von Haut Asco nach Calasima zu nutzen, und nicht die MonteCinto-Überschreitung zu wagen. Da ich diese Tour für den morgigen Tag geplant hatte, überlege ich Alternativen und erkundige mich bei deutschen Wanderern nach deren Erfahrungen auf der Strecke. Ein wenig nach 08:00 Uhr kommen auch meine Mitwanderer langsam aus den Federn (meinen freundlichen Hinweis um 07:00 Uhr, dass es schon Frühstück gibt, haben Sie ignoriert 😊) und ich nehme mein zweites Frühstück mit Ihnen gemeinsam ein. Der heutige Tag wird unterschiedlich verbracht. Heinz & Herta nutzen Ihr komfortables Doppelzimmer zur Ruhe, Susanne, Erika, Uyangaa und ich spielen ein wenig Scrabble und Tugso dokumentiert fotografisch die Inneneinrichtung. Am frühen Nachmittag in einer Regenpause mache ich eine kleine Erkundungstour und gehe ca. 45 Minuten weiter auf dem GR20 bevor es Richtung Monte Cinto ansteigt. Es sind zwei stark angeschwollene Flüsse zu queren, was mit etwas Geschick aber trockenen Fußes zu schaffen ist. Am Umkehrpunkt genieße ich die Ruhe und die Natur und ärgere mich, dass ich mein Handy zwecks Fotos nicht mitgenommen habe. Der Blick auf den Monte Cinto lässt den Entschluss reifen, morgens keinesfalls zu queren, da es oben große, steile Schneefelder gibt und der Berg permanent von den Wolken verhüllt ist, also auch keine Sicht zu erwarten ist. Auch ist die Wetterprognose für morgen nur ein wenig besser als für heute. Als ich zurückkomme, gehe ich mit Erika in das benachbarte Refuge und wir erkundigen uns wegen Taxi und Busmöglichkeiten für morgen. Es gibt für morgen zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt den Bus um 09:00 Uhr fast für die ganze Strecke bis zum geplanten Ziel in Lozzi und macht dort evtl. noch einen kleinen Spaziergang oder man steigt bei Asco aus und geht eine Etappe des „Sentier Ille Rousse – Corte“ bis nach Corscia einer Nachbarortschaft von Lozzi. Dieser Weg ist lang und hat viele Höhenmeter, aber führt nur über 1.800Hm, womit wir den Schneefeldern ausweichen können. Wir beschließen, dass wir morgen wetterabhängig individuell spätestens bis 08:00 Uhr entscheiden werden. Das heutige Abendessen entschädigt sowohl in der Qualität und der Wartezeit etwas für das gestrige Desaster und ich gehe gespannt schlafen, was der morgige Tag bringen wird.

14.06.2018: Haut Asco – Asco – Lozzi

Wieder bin ich knapp nach 6:00 Uhr im Frühstückssaal, nicht ohne vorher das Wetter gecheckt zu haben. Draußen ist blauer Himmel mit ein paar Wolkenfetzen, die Wetterprognose sagt teilweisen Regen ab Mittag voraus. Als bei meinem zweiten Frühstück unser Frühstückstisch vollständig ist, beschließt Tugso bis Calacuccia mit dem Bus zu fahren, alle anderen entscheiden sich für die Wanderung von Asco nach Corscia. Mit der Hilfe von Uyangaa gebe ich Tugso alle Infos, damit sie weiß, wo sie aussteigen muss und sie unsere nächste Unterkunft findet. Pünktlich um 09:00 Uhr sitzen wir im Bus, das Ticket nach Asco kostet EUR 7 pro Person, jenes nach Calacuccia EUR 35,–. Der Busfahrer raucht noch gemütlich fertig, sodass wir um 09:20 Uhr unsere Fahrt antreten. Auf der serpentinenreichen und teilweise engen Straße von Haut Asco nach Asco schenken wir über 800Hm her, die wir die letzten Tage mühsam erarbeitet haben und wir sechs unerschrockenen Wanderer werden in einer Serpentine im Bergdorf Asco vom Busfahrer rausgelassen. Asco ist ein typisches, korsisches Bergdorf und da es bei diesem Urlaub das erste ist, das wir passieren, sind besonders meine Mitwanderer begeistert von dem alten Kirchenturm, den betagten Steinhäusern und dem Flair, den so ein Dorf ausstrahlt. Wir müssen noch ein wenig absteigen und den Asco-Fluss über die alte Steinbrücke Pont Genois d´Asco überqueren, dies geht natürlich nicht ohne ausreichende Fotos vonstatten 😊. So starten wir die heutige Etappe knapp nach 10:00 Uhr, was angesichts der Länge relativ spät ist. Gleich zu Beginn huscht kurz eine Schlange über den Weg, was eine willkommene Abwechslung zu den hunderten Eidechsen darstellt, die sonst vor unseren Schritten fliehen. Der Weg ist wunderschön und folgt dem Fluss Pinara bergauf, vorbei an verlassenen Häusern, blühenden Wiesen und aussichtsreichen Felsvorsprüngen. Nach ca. einer Stunde verpassen wir fast den (gut markierten) Weg als dieser unangekündigt die Seite des Flusses wechselt. Durch den Regen der letzten Tage ist es schwierig, trockene Steine zum Queren zu finden und so rutsche ich prompt auf einem nassen Stein aus und tauche mit einem Bein bis zum Knie ins kalte Wasser. Meine Mitwanderer machen es gewarnt durch mein Hoppala besser und ziehen sich die Schuhe teilweise vor der Querung aus, um diese trocken zu halten. In der nächsten halben Stunden queren wir den Fluss noch fünf bis sechs weitere Male. Jedes Mal ist es eine Herausforderung, einen Weg zu finden, bei dem man trocken die andere Seite erreicht. Als diese Schwierigkeiten überwunden sind, taucht die nächste Herausforderung der korsischen Landschaft auf. Unser Weg ist dicht verwachsen, nun schwer zu finden und geht mitten durch Ginsterbüsche, die jede Menge Stacheln für uns bereithalten. Dank GPS kann ich die Richtung gut halten und wir erreichen um 12:30 Uhr eine Bergerie auf 1200m, die wir für eine kurze Rast nutzen. Obwohl wir heute noch keinen anderen Menschen auf dem schönen Weg gesehen haben, befindet sich bei der Bergerie ein überquillender Mistkübel. Den Leuten ist es scheinbar nicht zu blöd, Ihren Mist zwar in die Berge hinein, aber nicht mehr hinaus zu tragen ☹. Nach der Pause setzen wir unseren Weg bergauf weiter fort, anfänglich weiterhin durch dichtes, stacheliges Unterholz, später durch niedrigen Baumbewuchs. Der Weg nimmt ein paar auf der Karte nicht eingezeichnete Wendungen, als plötzlich eine Kuh aus dem Gebüsch unmittelbar auf den Weg tritt. Wir hatten nun zwar schon den ganzen Tag die Hinterlassenschaften der Kühe an den unmöglichsten Stellen gefunden, aber das ist die erste Kuh, die wir aus der Nähe sehen und dafür gleich ganz nah. Ich mache einen möglichst großen Bogen um die Kuh, die sich zum Glück friedlich zeigt und wir können problemlos weitergehen. Wir habe nun schon über 1200 Hm bergauf hinter uns, was das Feld der Wanderer ein wenig auseinanderzieht, zumal ich wieder umso schneller werde, je näher der höchste Punkt des heutigen Tages kommt. Oben angekommen genehmige ich mir eine Gipfelzigarette und nutze aus, dass es nach wie vor nicht regnet, obwohl sich rundherum schon einige bedrohliche Wolken gesammelt haben und die Berge ab 2000m so wie die letzten Tage wieder in den Wolken sind. Hinter ein paar Felsen lässt es im Windstillen gut Pause machen und wir genießen die tolle Aussicht. Leider muss ich ein wenig aufs Weitergehen drängen, denn ist es knapp nach 15:00 Uhr und wir haben auf der Karte ca. die Hälfte des heutigen Tages geschafft. Es geht nun zuerst steil bergab und dann lange Zeit mehr oder weniger auf gleicher Höhe. Wir passieren eine alte Bergerie, bei der der Eingang so klein ist, dass hier nur Kinder gearbeitet haben können. Durch die zahlreichen Kuh-Trampelpfade und die überwachsenen Markierung ist der Weg oft nicht leicht zu finden und ich brauche immer wieder mein GPS zur Korrektur. Ich gehe immer ein Stückchen vor dem Rest der Gruppe, sodass diese nicht immer jeden kleinen Irrweg mitmachen muss. Obwohl wir heute weiterhin niemanden begegnen sieht man an diversen Überbleibseln, dass dieses Tal hier doch bewirtschaftet wird oder wurde. Wir gehen immer an der felsigen Flanke eines Berges entlang und können einige sehr ungewöhnliche Felsformationen entdecken. Einmal müssen wir eine Gruppe Kühe, die den Weg blockiert, abwarten. Eigentlich erwarten wir hinter jeder Kurve oder Kuppe einen Blick auf den Stausee von Calacuccia zu erhaschen, aber unsere heutiges Tagesziel lässt auf sich warten. Es ist knapp vor 18:00 Uhr, als wir dann zwar noch immer auf 1.250m Höhe sind, aber erstmals den See und die Häuser von Corscia vor Augen haben. Wir gehen noch knapp eine Stunde steiler bergab, passieren ein paar Pferde und umkurven in den letzten Minuten ein paar Mauern, bevor wir das kleine Bergdorf um 19:00 Uhr erreichen. Unsere heutige Unterkunft befindet sich jedoch im Nachbardorf Lozzi, welches noch ca. eine Gehstunde entfernt wäre. Also schicke ich Erika los, um uns ein Taxi zu organisieren, diese redet die ersten Personen an, die wir treffen, drei alte korsische Herren. Diese sind allesamt jenseits der 80, gemeinsam schaffen sie es trotzdem uns ein Taxi zu rufen. Inzwischen plaudert Erika nett mit Ihnen und einer ruft sogar seinen Esel, der mit lauten „I-A“ antwortet. Das Taxi bringt uns in 15 Minuten zu den Chalets de Lozzi, wo uns Tugso schon erwartet. Das Abendessen wird direkt in die Wohnräume der wunderschönen Chalets geliefert, es gibt eine üppige, korsische Wurst und Speckplatte, ein Berg Nudeln mit Rindfleisch und einen superleckeren Kastanienkuchen. Müde, aber satt und glücklich geht dieser lange Tag zu Ende.

15.06.2018: Lozzi – A Sega

Wie gestern abends ist es auch in der Früh fast wolkenfrei und wir haben direkten Blick auf den Monte Cinto und die umliegende Gebirgslandschaft. Ich hatte ein Doppelzimmer mit Stockbett für mich, Heinz und Herta haben sich jenes mit Doppelbett geteilt. Auch das Frühstück wird wunschgemäß geliefert und wir genießen es, heute eine kürzere Etappe und somit ausreichend Zeit zu haben. Irgendwann brechen wir dann doch auf und verlassen diese tolle Unterkunft, die ganz klar eine Empfehlung für künftige Reisen ist. Unser Weg führt uns nach Calacuccia, doch leider gibt es den in der Karte eingezeichneten direkten Verbindungsweg nicht, sodass wir den Serpentinen der Straße folgen. In Calacuccia nutzen wir die Möglichkeit, einmal richtig einzukaufen und stocken unsere Vorräte auf, bevor wir noch ein zweites Frühstück in einem Straßenkaffee genießen. Somit beginnt unser heutiger Wandertag erst um 11:30 Uhr, mit dem Anstieg vom Lac Calacuccia auf dem Bocca D Arinella. Der Beginn ist etwas zäh, da wir in der größten Mittagshitze fast ohne Schatten die ersten Höhenmeter bergauf überwinden müssen. Noch dazu ist dieser Teil des Weges dank der noch immer vorhandenen Müllablagerungen, der Stromleitungen und der zu querenden, staubigen Industriestrassen der am wenigsten schöne Teil der ganzen Wanderung. Doch der Himmel hat ein Einsehen mit uns und schickt ein paar Wolken und ca. bei der Hälfte der Höhenmeter tauchen wir in den Wald ein. Hier ist der Weg abgesehen von zahlreichen Bein- und Schädelknochen von verendeten Tieren wesentlich schöner und so erreichen wir gegen 14:00 Uhr den Bocca L´Arinella von dem man einen schönen Blick auf den Monte Cinto hat, der sich aber wie zumeist in den letzten Tagen in Wolken hüllt. Wir packen alle unsere Einkäufe aus Calacuccia aus und teile brüderlich, sogar mein korsischer „Stinkekäse“ wird nach anfänglicher Skepsis restlos verputzt. Tugso schleicht sich inzwischen an zwei weiter entfernt stehende Esel an, um sie aus der Nähe zu fotografieren. Die Esel zeigen sich neugierig und gehen auf Tugso zu, was diese zur Flucht veranlaßt. Eine Mongolin, die Angst vor Pferden und Esel hat, gibt es wohl auch nicht allzu oft. Die Esel sind wohl auf Nahrungssuche und untersuchen Tugsos Rucksack uns stehen plötzlich mitten unter uns, lassen sich streicheln und natürlich auch füttern. Somit hat uns Tugsos Neugier ein tolles Tiererlebnis und das Highlight des heutigen Tages gebracht. Nachdem wir alle Lebensmittel verfüttert haben, geht es wieder weiter, bergab vorbei an einer Bergerie in deren Nähe wir auch Schafe und Ziegen sichten. Das erste Stück gehen wir noch über freie Wiesen, dann tauchen wir in den Wald ein, überqueren ein paar Bäche und stehen bald vor der Berghütte A Sega. Nach dem Check In nutzen Heinz & Herta noch den Sonnenschein für ein kurzes Bad im eiskalten Tavignano-Bach, der unmittelbar unterhalb der Hütte vorbeifließt. Der Versuch, gewaschene Wäsche zu trocknen, schlägt leider aufgrund der kurzen direkten Sonneneinstrahlung in diesem Tal fehl. Wir bekommen ein 8er-Zimmer im Keller der Hütte zugewiesen, das ziemlich kühl ist und die Betten sind hier standardmäßig leider ohne Decken ausgestattet. Das Abendessen ist schlicht (Thunfischsalat mit Gemüse aus der Dose und Nudeln mit Tomatensauce) aber reichlich. Aufgrund der Bahnhofsatmosphäre des Aufenthalts- und Essensraum verziehen wir uns jedoch bald in unser kühles Zimmer.

16.06.2018: A Sega – Corte – Calvi

Am heutigen Morgen sind die Fenster beschlagen und beim Verlassen unseres Raumes merkt man, wie stark sieben Personen unseren Schlafraum aufgeheizt haben. Zum Frühstück werden abgepackte und abgezählte Zwieback-Scheiben und Kekse gemeinsam mit kleinen Päckchen von Marmelade und Nutella gereicht. Wir brechen rasch auf, der Blick auf die alte, verfallene A Sega – Hütte aus Stein auf der anderen Seite des Tavignano-Flusses lässt unsere Unterkunft der letzten Nacht gleich in einem besseren Licht erscheinen. Im angenehmen Schatten des Waldes gehen wir immer auf der rechten Seite des sich immer tiefer einkerbenden Flusses. Hinter einer Kurve steht plötzlich eine Herde Kühe unmittelbar auf dem schmalen Weg. Da es sich um eine Familie mit Jungtieren handelt, wollen wir nicht mitten durchgehen sondern darauf warten, bis sie sich verzogen haben. Ein von hinten kommender Bergläufer ist nicht so geduldig. Er klatscht ein paar Mal in die Hände begleitet von ein paar Rufen und prompt trollt sich die Herde und verschwindet im Wald. Ein bisschen später erreichen wir einen markanten Felsen mit schönen Überblick über das Tal. Zuerst erklimme ich diesen noch alleine, doch nach und nach folgen alle und eine Reihe von unterschiedlichen Selfies und Panoramafotos entstehen. Auf diese kurze Pause folgt ca. eine halbe Stunde später eine lange, als der Weg zur Halbzeit der heutigen Strecke den Tavignano-Fluss auf einer Brücke quert. Wir zweigen jedoch vorher direkt zum Ufer ab und Heinz & Herta tauchen wieder als erste in die Fluten. Uyangaa und Tugso folgen begleitet von Geräuschen, die man von Frauen sonst nur bei der Geburt vernimmt. Ja, das Wasser ist wirklich kalt 😊. Während wir planschen passieren einige Leute die Brücke, die heute morgen aus Corte gestartet sind. Nach der Abkühlung setzen wir unseren letzten Wandertag fort, nun auf der anderen Seite des Tavignano-Flusses mit vielen spektakulären Aussichten auf den sich immer tiefer hineingrabenden Fluss. Immer mehr Leute kommen uns entgegen, vor allem sehr viele Bergläufer sind darunter. Heute ist Wochenende und wie ich später in einem Plakat in Corte lesen kann, üben wohl viele für die in zwei Wochen stattfindenden Bergläufe in Korsika. Wir verlieren langsam an Höhe und in der Mittagszeit ist es nun wieder richtig heiß und zwei Bäche, die wir beim bergabgehen queren, bieten willkommene Abkühlung. Diese Strecke bin ich in den letzten Jahren schon zweimal gegangen, allerdings immer in der anderen Richtung. In meiner Erinnerung hat man ewig lang beim Zurückblicken die Zitadelle von Corte gesehen, diese taucht diesesmal aber erst knapp vor Ende unserer Wanderung zwischen den beiden Flanken des Tavignanu-Tals auf. Knapp nach 14:00 Uhr erreichen wir Corte, das Ziel unserer Wanderung. Ein paar Meter am Asphalt bringen uns sofort in die belebte Innenstadt und wir setzen uns gleich ins erste Lokal, um den ersten Durst zu stillen. Während unserer Wanderwoche hat die Fussball-WM in Russland begonnen und im Fernsehen läuft gerade die Analyse der ersten Frankreich-Partie. Unser Zug von Corte nach Calvi fährt erst um 17:09 Uhr somit bleibt uns noch Zeit, ein nette Lokal mit Fussball-Live-Übertragung am Hauptplatz von Corte zu suchen, wo wir Burger, Salate und andere Köstlichkeiten verzehren, während sich Argentinien gegen Island müht, was besonders von Uyangaa aufmerksam verfolgt wird. Knapp vor Ende des Spiels müssen wir Richtung Bahnhof aufbrechen, damit wir noch in Ruhe unsere Tickets kaufen können. Der Zug mit moderner Garnitur kommt pünktlich, ist aber ziemlich voll, sodass wir teilweise auf den Stiegen sitzen müssen. Beim „Y“-Kreuzungspunkt der korsischen Eisenbahn wechseln wir auf den Zug nach Calvi, der nicht mehr ganz so überfüllt ist. Er windet sich zuerst über große Bögen und mit einigen Tunnels durch die korsische Berglandschaft, um dann zum Schluss immer sehr nahe an der Küste entlang zu fahren. Auch vom Zug aus hat man immer wieder Blick auf die höchsten korsischen Berge, auf denen nach wie vor einiges an Schnee liegt. Wir verlassen den Zug knapp vor der Endstation direkt am Strand von Calvi und müssen nur ein paar Schritte durch den Pinienwald gehen, um unsere letzte Unterkunft am Campingplatz „La Pinede“ zu erreichen. Für Heinz und Herta wartet wieder ein kleines Hüttchen für zwei Personen, für die anderen fünf eine 6-Personen-Campinghütte, was mir ein eigenes Zimmer mit Doppelbett für mich alleine verschafft. Es ist schon nach 20:00 Uhr, als wir uns hungrig auf den Weg zum Strand von Calvi machen, um ein nettes Restaurant für unser Abendessen zu finden. Dabei landet Uyangaa einen Volltreffer, als sie uns zum Lokal „Octopussy“ führt. Hier bekommen wir für EUR 28,– ein perfektes Dreigangmenu, wo bei jedem Gang aus drei Speisen gewählt werden kann, allesamt von bester Qualität und ausreichender Quantität. Ein perfekter Ausklang einer schönen Wanderwoche und ein großer Gegensatz zu mancher Verpflegung in den letzten Tagen 😊. Auf allgemeinen Wunsch entfällt die kurze Feedback-Runde, die ich sonst am letzten Abend immer einfordere, ich wünsche mir nur die besten Fotos der Tour von allen, damit ich dieses Tagebuch schmücken kann.

17.06.2018: Calvi – Wien

In der Früh packen wir unsere Sachen zusammen und hinterlegen sie bei der Rezeption, wo wir für 11:15 Uhr ein Taxi bestellt haben. Bis dahin gehen wir noch in die Stadt nach Calvi zum Bummeln und Souveniers kaufen. Ich kümmere mich um die Beschaffung von Mitbringsel für meine Familie im mittlerweile bewährten WhatsApp-Chat mit zu Hause, damit es keine Fehlkäufe werden. Wir kommen zwar rechtzeitig 1,5 Stunden vor Abflug zum Flughafen von Calvi, übersehen jedoch, dass vor dem Security Check-In eine lange Schlange steht. Bis 10 Minuten vor dem Abflug verbringen wir im Schneckentempo in der Schlange, bevor wir ausgerufen werden und im Laufschritt zum Flugzeug hetzen dürfen.