19.07.2016: Reykjavik – Thingvellir – Geysir – Gullfoss – Reykjavik – Keflavik – Wien

Zum Abschluss unserer gemeinsamen Island-Reise (Katharina wird noch fast zwei Wochen Aufenthalt anhängen), steht heute als klassisches Touristenprogramm der „Golden Circle“ am Programm. Aus Kostengründen habe ich auch für diesen Tag einen Leihwagen reserviert, da die Busfahrt für vier Personen wesentlich teurer wäre. Daher gehe ich schon früh die 20 Minuten zum Inlandsflughafen, um mir pünktlich mit der Eröffnung des Offices um 08:00 Uhr gleich unseren heutigen Wagen abholen zu können. Kurze Zeit später parke ich den Wagen auch schon vor der Heilsarmee und nach dem Packen unserer Sachen geht es auch schon los. Mir kommt vor, dass es bei jedem Besuch länger dauert, bis man Reykjavik endgültig hinter sich lässt, aber irgendwann ist es dann doch soweit und schlagartig ist man in der ursprünglichen isländischen Landschaft, die nur durch die Strasse und hie und da einem Hof durchbrochen wird.

Überblick über das Thingvellir-Gebiet
Überblick über das Thingvellir-Gebiet

Nach circa einer Stunde Fahrzeit erreichen wir den Thingvellir-Nationalpark. Mittlerweile wurden im Thingvellir-Gebiet fünf Parkplätze für Touristen angelegt, für die allesamt Gebühren eingehoben werden (mit eigenen Parksheriffs !). Wir nehmen den Parkplatz oberhalb der Allmannagja-Schlucht, denn durch relativ neu errichtete Holzstege kann man von dort direkt in die Schlucht absteigen und auch die anderen touristischen Hotspots des Thingvellir-Gebiets erreichent. Wir stürzen uns ins Getümmel und spazieren zu den markanten Reihenhäuschen (Sommersitz des Präsidenten Islands) und zum Öxararfoss.

Der Öxararfoss
Der Öxararfoss

Wenn man die geschichtliche Bedeutung ausblendet, finde ich die Landschaft bei Thingvellir verglichen mit dem was wir auf unserer Reise schon gesehen haben aber nicht rasend spektakulär. So steigen wir ins Auto – der Parkplatz mit angeschlossenem Visitor Center ist mittlerweile schon überfüllt – und machen uns auf den Weg Richtung Geysir. Vom Thingvallavatn weg führt seit einigen Jahren eine perfekt asphaltierte Straße in die Ortschaft Laugarvatn und etwas sehnsüchtig denke ich an den abenteuerlichen Ritt mit dem Mountainbike auf der 365er vor 25 Jahren. In Laugarvatn nutzen wir den dortigen Tankstellensupermarkt für den Einkauf einiger Snacks für unser Mittagessen, denn meiner Erfahrung nach sind die Einkaufsmöglichkeiten bei Geysir und Gullfoss schon richtige Touristenfallen. Knapp nach Mittag treffen wir beim Geysir ein.

Der Geysir beim Eruptieren
Der Geysir beim Eruptieren

Es ist bereits mein vierter Besuch hier, aber es ist immer wieder faszinierend, dem Strokkur bei seiner immer wiederkehrenden Prozedur des Hochwallens und Ausbrechens zuzusehen. So schaue ich mir etliche der Eruptionen an, die in circa fünf Minuten Abstand erfolgen und verliere ganz meine Begleiterinnen aus dem Auge. In den Menschenmengen bewaffnet mit Handies, Tablets und Selfie-Sticks ist es nicht ganz einfach, sich wiederzufinden und so gehe ich zum Parkplatz zurück, wo die anderen drei schon etwas ungeduldig auf mich warten.

Pferde beim Gullfoss
Pferde beim Gullfoss

Wir setzen die Fahrt zum letzten Highlight des Golden Circles, dem Gullfoss fort, wo wir knapp 10 Minuten später ankommen. Auch hier verleiden einem die Menschenmengen ein wenig die Schönheit dieses spektakulären Wasserfalls. Die Treppen vom Parkplatz zum Wasserfall hinunter ist man fast schon im Gänsemarsch unterwegs und wenn jeder ein Foto machen will, wo nur er alleine vor dem Wasserfall zu sehen ist, wird es natürlich auch schwierig.

Der Gullfoss
Der Gullfoss

Aber das ist leider die Crux des Tourismus, auf der Suche nach der Schönheit der Natur zerstört man diese durch seine Anwesenheit oft auch gleichzeitig. So stellen wir bei der Rückfahrt bei einer Feedback-Runde einhellig fest, dass der Golden Circle sehenswert ist und dazugehört, wenn man erstmalig nach Island reist. Uns vieren ist jedoch die noch relativ unberührte Natur, die wir während unserer 5-tägigen Wanderung durchqueren durften um einiges lieber. Bei der Rückfahrt entscheide ich mich für die etwas längere aber besser ausgebaute Strecke über Selfoss und so sind wir knapp vor 17:00 Uhr in Reykjavik. Somit können wir Susanne noch ein abschließendes Highlight bieten, von dem sie schon die ganze Reise immer wieder erzählt hat – der Besuch des Penismuseums !

Susannes Highlight - das Penismuseum
Susannes Highlight – das Penismuseum

Nachdem Katharina, Waltraud und ich auf diesen Kunstgenuss gerne verzichten, gehen wir zu der Bäckerei, die uns vor 10 Tagen so verwöhnt hat. Diese hat jedoch nur noch drei Stücke Brot und so essen wir eine Kleinigkeit im Kaffee Loki bis wir uns mit Susanne zu einem abschließendem gemeinsamen Einkauf im „Bonus“-Diskontsupermarkt treffen. Katharina hat sich für die nächsten beiden Wochen ein Unterkunft per AirBnb in Kopavogur reserviert und wir bringen sie natürlich bis vor die Haustüre, wo der Gastgeber etwas verwundert ist, dass vier Personen auftauchen, wo nur eine angekündigt war. Wir verabschieden uns ausführlich von Katharina und fahren bei Regen, der mittlerweile eingesetzt hat wieder zurück ins Zentrum nach Reykjavik. Dort gehen wir ein letztes Mal den Laugavegur (gleichnamig mit unserer Wanderstrecke) auf und ab und Waltraud versucht, eine Dose Öl (=Bier) als Mitbringsel zu ergattern. Auf der Suche nach einem Snack landen wir bei „Dunkin Donuts“, der durch eine Aktion um ISK 400 deftige Donuts verkauft. Schließlich brechen wir bei immer grauslicheren Regen Richtung Flughafen Keflavik auf, evtl. Ausflüge zum Kleifarvatn oder der blauen Lagune fallen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Gegenüber der Tankstelle in Keflavik finden wir noch eine Pizzaria, bei der auf einer Digitalanzeige angezeigt wird, wann die eigene Pizza geliefert wird. Ein Blick auf mein Handy lässt mich dann erschrecken. Unsere Flugnummer und unser Flug existiert auf der Webseite des Flughafens nicht mehr. Der einzige Flug mit Austrian geht um 40 Minuten früher, als auf unseren Tickets vermerkt. Somit sind wir plötzlich in Zeitverzug und warten ungeduldig die letzten Sekunden unserer Pizzabestellung ab. Der Verkäufer bedauert, dass sie uns die Pizza zu klein gebacken hätten – wir verzichten auf einen zweiten Versuch und lassen und mit ein paar Gratis-Pizzastangen und 2 Flaschen Cola besänftigen und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Etwas über eine Stunde vor dem vorverlegten Abflug erreichen wir nach Rückgabe des Leihwagens den Airport und tatsächlich wurde ohne Verständigung unser Flug mit dem vorhergehenden zusammengelegt. Dies hat zur Folge, dass dieser Flug bis zum letzten Platz gefüllt ist und wir leider nicht so bequem reisen können wir beim Hinflug. Aber wir landen um 06:00 Uhr wohlbehalten zurück in Wien und jeder erhält vollständig sein Gepäck !

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