12.08.2018: Plosehütte – Schlüterhütte

Wie fast immer, wenn ich unterwegs bin, wache ich schon früh auf und bin daher der Erste um 07:00 Uhr beim Frühstücksbuffet. Es gibt Weißbrot und Vintschgerl, Käse, Schinken, div Marmeladen, Honig und Butter sowie kalte weiche Eier. Zum Trinken O-Saft und sogar einen eigenen Krug mit Kakao. Der Blick aus dem Fenster lässt uns nicht weit blicken.

Ausblick am Morgen

Dort wo gestern das fabelhafte Panorama der Felswände war, ist heute nur eine weiße Nebelwand. Wir sind trotzdem optimistisch und beschließen, vom Dolomiten-Höhenweg 8 abzuweichen und bis zum Gabler am Kamm zu wandern und erst dann runter zur Edelweisshütte und Halslalm zu gehen. In der Nacht hatte es nur 5 Grad was eine angenehme Abwechslung zu den letzten 14 Tagen Hitzewelle in Wien darstellt. Auch in der Früh ist es im Hochnebel noch frisch, aber nach dem Aufbruch um 08:30 Uhr kommt immer öfter die Sonne durch und es herrscht perfekte Wandertemparatur.

Am Weg zum Gabler

Der Weg geht immer am Kamm entlang ohne große Höhenunterschiede abgesehen vom letzten Stück auf den Gabler hinauf. Dort machen wir 20 Minuten Pause und treffen die ersten Wanderer für den heutigen Tag – eine Gruppe von 4 Erwachsenen die 4 kleine Kinder auf den Berg hinaufmotiviert hat.

Das Gipfelkreuz am Gabler

Der Abstieg führt zunächst über sanfte, grasige Abhänge hinab, bis wir bei ca. 2000m in niedrigen Nadelwald eintauchen. Dort treffen wir auch wieder auf den Originalweg, der uns wenige Minuten später auf eine Wiese führt, auf der gerade eine Feldmesse abgehalten wird. Im Hintergrund wird schon der Griller vorbereitet und auf den nächsten 20 Gehminuten kommen uns ca. 200 Wanderer entgegen, die alle zu diesem Almfest kommen wollen. Wir gehen gegen den Strom und erreichen um 11:30 Uhr die Halsl-Alm, wo wir eine Kaffee/Eis-Pause einlegen. Auch hier ist viel los und die Grillhändl für mittags werden schon vorbereitet.

Die Wege sind sehr gut markiert

Unser Weg führt uns nun ein wenig auf der Strasse, bevor wir wieder auf einen Wanderweg schwenken, der uns der Peitlerscharte näherbringt. Einige Kühe wollen uns aufhalten, aber Gerhard treibt sie solange vor sich her, bis sie sich schließlich doch mit ausreichend Sicherheitsabstand überholen lassen.

Gerhard der Kuhtreiber

Der Himmel ist zwar bewölkt, aber meist scheint die Sonne, als unser Weg zuerst ein paar Gebirgsbäche überquert, und dann immer steiler Richtung Peitlerscharte ansteigt. Sobald wir auf den Rundweg um den Peitlerkofel treffen, erhöht sich das Wandereraufkommen schlagartig und häufiges Grüßen ist wieder angesagt. Aufgrund des längeren Anstieges und der nun warmen Temperaturen zieht sich das Feld etwas auseinander. Während ich mich zwar langsam, aber stetig dem Platz unserer Mittagspause nähere, macht Gerhard immer wieder kurze Pausen um den heutigen höchsten Punkt zu bezwingen.

Die letzten Meter vor der Peitlerscharte

Schlussendlich schaffen es dann natürlich alle und das abermals fabelhafte Panorama auf die Bergwelt auf der anderen Seite der Scharte entschädigt für die Anstrengungen. Nach der Gipfelzigarette und ausgiebigen Jausnen fehlt uns nur noch eine halbe Stunde Gehzeit zur Schlüterhütte, wo wir heute übernachten werden.

Edelweiss auf der Peitlerscharte

Der Weg ist eben bis leicht bergab und gerade als wir die Hütte erreichen, fallen ein paar Tropfen vom Himmel aus einer der Wolken, die schon den ganzen Tag hin- und herziehen. Bei der Anmeldung erfahren wir, dass die Hütte komplett voll ist, dank rechtzeitiger Reservierung bekommen wir aber zwei schöne Zweibettzimmer zugewiesen.

Die Schlüterhütte

Nach Stärkung mit Kuchen und Apfelstrudel stellen wir uns in die Schlange bei den beiden Duschen im Haus (diesmal mit Duschmarke um EUR 2,5), und genießen ein wenig die Sonne, die nun wieder auf die Hütte scheint. Beim Abendessen in der voll belegten Hütte teilen wir uns insgesamt zu zwölft einen Tisch für acht Personen. Durch die räumliche Nähe kommt es aber zu netten Gesprächen mit einer Runde von 4 deutschen Mädels, die allesamt zuviel Sonne erwischt haben.

Ausblick von der Schlütterhütte

Morgen steht mit der Überquerung der Geislergruppe durch die Panascharte eine erste Schlüsselstelle am Programm. Da für den Nachmittag Regen angesagt ist, überlegen wir uns, welche Weg-Alternativen es gibt, entscheiden uns dann aber für den ursprünglichen Plan. Wie gestern geht es wieder zeitig ins Bett.

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