16.02.2013 Deia – Soller

Nach einem spärlichen Frühstück (Brot, Butter, Marmelade in kleinen Plastikbechern und Kaffee) machen wir unter der Anleitung von Reinhold ein paar Aufwärm- und Dehnübungen. Nachdem Sabines fieberhaft gesuchte Fleece-Jacke dann doch in Reinholds Rucksack auftaucht, geht es auch schon los. Wir gehen direkt vom Refugi Con Boi einen schönen Weg hinab und am Schluss ein Stück Strasse direkt zum „Strand“ von Deia. Dort sind einige Häuser direkt in den Fels gebaut, darunter auch ein Lokal, welches in der Vorsaison jedoch nicht offen hat. Ein ca. 100m breiter Strand mit groben Kies ist von einer dicken Schicht Seetang bedeckt, alles in allem im Februar kein besonders schöner Ort. An den zahlreichen Parkplätzen, die sich knapp oberhalb befinden, erkennt man trotzdem, daß hier im Sommer einiges los sein muß. Wir wählen einen Weg knapp oberhalb der Küste zum Weiterwandern. Der Einstieg zu diesem Weg ist zwar nicht so leicht zu finden und der GR221 verläuft eigentlich gut 150 Höhenmeter weiter oben, aber diese Variante zahlt sich auf jeden Fall aus.  Der Weg schlängelt sich oberhalb des Felsens der Steilküste entlang, einige umgefallene Bäume werden elegant umschifft und man hat laufend Blick auf das Meer. Besonders eindrucksvoll sind einige ausgewaschene Felsformationen, an denen man erkennen kann, welchen Kräften die Felsen im Meer ausgesetzt sind. Bevor unser Weg die Küste verläßt, und wir versuchen, den GR221 zu erreichen, machen wir eine ausgiebige Pause im Sonnenschein mit Blick auf die unruhige See. Wir verzehren frische Mandarinen und Orangen aus Mallorca. Sabine freut sich über eine selbstgedrehte Zigarette aus meinem Tabak-Set. Danach geht es durch eine kleine Siedlung hindurch bergauf zum GR221, der in diesem Abschnitt perfekt ausgeschildert ist. Der GR221 verläuft insgesamt von Andratx im Süden bis Pollenca im Norden ist jedoch in einigen Teilabschnitten (z.B. Valldemossa – Deia) noch nicht fertiggestellt. Auf diesem Abschnitt pflücke ich eine Zitrone vom Baum, die ich komplett (natürlich ohne Schale) verspeise – eine tolle Erfrischung ! Für uns geht es weiter abwechslungsreich zwischen kleinen Farmen und durch Wälder relativ eben dahin, bis wir das Gut Can Prohom erreichen. Dort werden neben frisch gepressten Orangensaft auch eine tolle Auswahl von frischen selbstgemachten Kuchen kredenzt. Besonders interessiert uns der Zitronenkuchen, eine der wenigen für uns erkennbare sinnvolle Nutzung der unzähligen Zitronen, die hier in Mallorca wachsen. Der GR221 geht weiter zur Muleta-Hütte auf einer Anhöhe beim Meer gegenüber von Porto de Soller. Da unsere Reservierung aber auch für diese Hütte nicht geklappt hat, beschließen wir, die nächsten zwei Nächte direkt in Soller zu verbringen und so gehen wir direkt stetig leicht bergab nach Soller. Wir überqueren dabei auch kurz die Schienen der Bahn von Palma nach Soller, bevor wir in Soller wieder richtiges Zivilsationsfeeling (stark befahrene Straße, Benzingeruch,…) „genießen“. Unsere heutige Etappe endet im Hostal Nadal, einem einfachen Hostel im Zentrum von Soller. Mit Beate erkunde ich noch ein wenig die Stadt mit einem wunderschönen Hauptplatz, wo sich zahlreiche nette Lokale und eine riesige Kirche befindet. In der Vorsaison hat jedoch nur ein Bruchteil davon geöffnet und so ist der meiste Menschenandrang am Bahnhof von Soller. Hier endet die Bahn von Palma und  beginnt eine Straßenbahn, die Soller mit seinem Hafen Porto de Soller verbindet. Der Abend endet gemütlich in der einzigen geöffneten Tapas-Bar, wo man wie beim Bingo aus 20 möglichen Tapas 5 Ziffern wählt, und diese anschließend serviert bekommt. Zurück im Hostal haben wir Zweibett-Zimmer, die wir bunt gemischt bevölkern. Die Wände sind jedoch so dünn, daß wir auch gleich einen großen Schlafsaal hätten wählen können 🙂

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