05.06.2017: Caherdaniel – Sneem – Kenmare (Bus)

Der Morgen beginnt sehr gut mit einem delikaten Frühstück (viele verschiedene Biomarmeladen), welches wir gemeinsam in Clares Wintergarten einnehmen.

Frühstück im Wintergarten

Das Wetter sieht ein wenig besser aus als gestern abend, zumindest ist der Blick bis zur Bucht frei und Susanne und ich machen wieder „Flugfotos“.

Susanne hebt ab

Rike beschließt, das erste Stückchen nach Caherdaniel mit uns mitzugehen. Dort wird sie Clare wieder abholen und um ca. 16:00 Uhr treffen wir uns in Sneem, dem Ziel der heutigen Wanderung. Da das Thidwick B&B etwas abseits des Kerry Way liegt, rät uns Clare einfach direkt einen alten Weg zu nehmen. Hier finden wir zwar das beschriebene Gatter, welches wir überklettern, aber danach ist von einem Weg keine Spur mehr. Auf steilen, nassen und vor allem stark zugewachsenen Terrain bahnen wir uns unseren Weg, bis wir auf den Kerry Way stoßen. Zum Glück hat vor allem die angeschlagene Rike diese schwierige Extratour gut überstanden. Inzwischen hat es zu regnen begonnen, aber in Hinblick auf das wechselhafte Wetter der letzten Tage beschließe ich, nur Rucksackhülle und Regenjacke, nicht aber die Regenhose anzulegen. Der Weg bis nach Caherdaniel verläuft sehr schön durch kleine Wäldchen und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf kleine Sandstrände und Buchten.

Die Ortsmitte von Caherdaniel

Als wir das „Blind Piper“ – Pub in Caherdaniel erreichen, wartet schon Clare auf Rike. Mit mitleidigen Blick aufgrund des stärker werdenden Regens fragt uns Clare, ob noch jemand anderer die Taxi-Option wählen möchte, doch wir widerstehen alle. Den Rest des heutigen Tages gehen wir auf der „Old Butter Road“, auf der früher die Butter aus dieser Gegend nach Killarney gebracht wurde. Als wir im Dauerregen auf dieser nur mehr teilweise erhaltenen „Strasse“ dahinwandern, denke ich darüber nach, wie anstrengend das Leben hier früher gewesen sein muss.

Susanne beißt sich durch

Nach einer Weile treffen wir auf die Abzweigung zum Windy Gap und ich bin froh, dass wir gestern den Küstenweg gewählt haben, sonst hätten wir gute zwei Stunden doppelt gehen müssen. Wir kämpfen uns mühsam im Regen und teilweise starken Wind vorwärts und machen wie üblich bei so einem Wetter keine Pausen.

Wasser wohin man schaut

Der Kerry-Weg verläuft auf diesem Abschnitt teilweise auf Asphaltstrassen und teilweise auf Erd- oder Graspfaden. Dank des Dauerregens bleiben immer weniger trockene Inseln auf den Wegen frei und irgendwann sind dann auch Susannes Bergschuhe als letzte auch innen naß. „Highlight“ ist die Überquerung eines Baches, der zu breit zum Springen ist und ein anschließender Aufstieg auf einen Sattel, bei dem uns der Weg entgegenfließt.

Wandern im Bachbett

Ein anderes Highlight ist eher ein tierisches, als eine Herde von Kühen eine Verbindung von Ihrer Weide zu unserem Wanderweg nutzt, und sich auf einem vier Meter breiten von Mauern begrenzten Weg direkt vor uns aufbaut.

Unmöglich zu passieren

Margit entpuppt sich als Kuhflüsterin und redet solange auf die Tiere ein, bis sie diese schlussendlich bis zum nächsten „Ausgang“ vor sich hertreibt. Zwischen Margit, Susanne sowie Gerlinde und mich schiebt sich aber prompt eine weitere Kuh und macht keine Anstalten aus dem Weg zu gehen. Weder hinter noch vor der Kuh ist ausreichend Platz um einigermassen sicher vorbeizukommen, also warten wir unter sanften Zureden, bis auch diese Kuh sich wieder trollt. Margit und Susanne sind rasch wieder eingeholt und langsam lässt auch der Regen und Wind nach.

Überquerung eines Flusses vor Sneem

Erst jetzt merke ich, dass ich meine Oberschenkel in meiner dauernassen Wanderhose ordentlich aufgerieben habe, und schwöre mir, künftig rascher im Anlegen der Regenüberhose zu sein. So hilft jetzt nur Durchbeissen und die letzten 4 Kilometer bis Sneem können wir zumindest ohne weiteren Nachschub von oben ein wenig trocknen. Im schönen Örtchen Sneem treffen wir punktgenau um 16:00 Uhr auf Rike und stärken uns ein wenig in einer Bäckerei.

Belohnung in der Bäckerei von Sneem

Ich organisiere inzwischen ein Taxi, welches uns in die nächste Ortschaft Kenmare in unsere dortige Unterkunft „The Rose Garden“ bringt. Diese Etappe ist sich leider bei den neun geplanten Wandertagen auf Dingle und Kerry nicht ausgegangen. Der große, aber etwas in die Jahre gekommene Bus bringt uns sicher die 25km nach Kenmare.

Ankunft im „The Rose Garden“

Dort angekommen wollen sich alle nur noch vom vor allem psychisch anstrengenden Regenwandertag erholen, während ich meine Reibwunden mit Bepanthen versorgen. Zum Abendessen bestelle ich eine Runde Pizzas von der Pizzeria in Kenmare womit wir den Abend gemütlich im Bed&Breakfast ausklingen lassen können.

Pizzalieferung in Kenmare

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