04.06.2017: Mastergeehy – Waterville – Caherdaniel

Der nächste Tag beginnt mit einem sehr reichhaltigen Frühstück. Mit der gestern geholten Milch, Cerealien und Toastbrot haben wir gemeinsam mit den zahlreichen Aufstrichen, die man so in den Kühlschränken von Jugendherbergen findet, mehr Auswahl als in so manchen B&B. Leider geht es Rike mit ihrer Verletzung im Brustbereich noch nicht wirklich besser. Deswegen erkundige ich mich bei der Betreiberin des Hostels und frage nach der Nummer eines Taxis. Rike versorge ich mit der notwendigen Info, wo das heutige Etappenziel in Caherdaniel genau ist. Mit etwas Verspätung brechen wir restlichen vier auf.

Eine der unzähligen Leitern am Weg

Der Himmel ist bedeckt und die Vorhersage genau wie in den letzten Tagen eher durchwachsen. Der Weg führt ein wenig weg von der Straße und immer auf gleicher Höhe entlang vorbei an einigen schönen Torffeldern, mal überqueren wir ein kleines Bächlein, dann wieder ein Kuhgatter. Ungefähr eine Stunde nach dem Aufbruch erreicht mich ein SMS von Rike, dass alles geklappt hat, und sie bereits in unserem Quartier auf uns wartet. Nach ca. 1,5 Stunden Gehzeit passieren wir den Weiler von Mastergeehy bevor der Kerry Way das Tal verlässt und sich auf einen Bergrücken hinaufschlängelt. Oben müssen wir uns entscheiden, welche Variante des Kerry Way wir weitergehen wollen.

Blick auf den Lough Courrane

Die eine führt im Landesinneren vorbei an den Ufern des Lough Currane um dann über den Pass Windy Gap (ca. 400m) nach Caherdaniel zu kommen. Die zweite führt entlang des Bergrückens bis zur Ortschaft Waterville und von dort der Küste entlang nach Caherdaniel. Da unsere Unterkunft einige km westlich von Caherdaniel liegt und Variante zwei die kürzere ist, entscheiden wir uns aufgrund des unsicheren Wetters für diese.

Mittagspause mit Blick auf Waterville

So bleiben wir die nächste Stunde immer auf dem Bergrücken mit immer schöneren und weiteren Blicken auf den Lough Currane und die Bucht von Waterville. Auf der letzten Erhebung des Bergrückens namens Knag verbringen wir unsere heutige Mittagspause bei wunderbarer Aussicht. Wenn man den richtigen Platz wählt ist es sogar einigermassen windstill.

Panorama bei der Mittagsrast

Nach wie vor bleiben wir heute trocken, doch es macht den Eindruck, dass die Wolken über dem Meer sich einigermassen zusammenziehen. Daher brechen die Damen schon zur Hälfte meiner Mittagszigarette auf, damit wir rasch nach Waterville kommen.

Weitere Gärten voller Callas

Knapp eine Stunde später marschieren wir auf einer langgezogenen Asphaltstraße nach Waterville. Dieser Ort ist geprägt vom „Ring of Kerry“ der hier direkt durchführt. Daher gibt es entlang der Hauptstraße zahlreiche Pubs und Parkmöglichkeiten für Busse, Autos und Motorradfahrer.

Die Strandpromenade von Waterville

Wir nutzen den kleinen Shop und die letzten Sonnenstrahlen für ein Eis, bevor wir entlang der Promenade von Waterville unseren Weg fortsetzen. Zum Glück nur kurz müssen wir ein Stück auf der N70 gehen, bevor wir rechts auf eine Nebenstrasse abzweigen, die sich lange gerade mitten durch einen gerade im Umbau befindlichen Golfplatz zieht. Die ersten Regentropfen fallen, als der Weg in einen unbefestigten Weg übergeht, der langsam, aber stetig ansteigt. Entlang des Weges finden sich immer wieder Schilder, die über Land und Leute informieren, doch Margit ist die einzige, die beim immer stärker werdenden Regen Lust hat, sich das genau durchzulesen.

Der lange Weg nach Caherdaniel

Auch der Wind wird stärker und nach der Querung der N70 fliegen uns fast die Regenjacken um die Ohren, als wir gerade am höchsten Punkt auch noch über eine Leiter steigen müssen. Auf der anderen Seite des Passes taucht unvermutet das Gasthaus Scariff Inn auf. In Anbetracht des Wetters legen wir dankbar eine kurze Trocknungspause ein, die ich dazu nutze, um unsere heutige Gastgeberin telefonisch zu befragen, wie weit wir noch von Ihrem B&B entfernt sind. Die Antwort „rund 500m auf der N70 entlang“ erfreut uns sehr und gewärmt und mit einer Suppe gestärkt, nehmen wir die letzten Minuten in Angriff während der Regen gerade ein wenig nachläßt. Schemenhaft ist manchmal der wunderschöne Ausblick über die Bucht und die vorgelagerten Inseln zu erkennen, wir freuen uns aber mehr über den Anblick des wunderschönen Hauses vom Thidwick B&B, wo uns Rike tiefenentspannt begrüßt.

Die letzten Meter vor der Unterkunft

Clare, die Besitzerin zeigt Gerlinde und Margit Ihr Zimmer anschließend gehen Susanne und ich zum Übernachten zu Clares Nachbarn John, da Clare nicht genügend Zimmer für uns alle frei hatte. John hat einen lauten, aber gutmütigen Hund, den er nur schwer davon abhalten kann uns abzuschlecken. Seine Unterkunft ist ok, aber kein Vergleich zum Paradies ein paar Meter weiter :-). Clares Mann bietet uns an, dass er uns für ein Abendessen nach Caherdaniel führt, jedoch müssen wir den Plan fallenlassen, da aufgrund des Bank Holidays die einzigen beiden Pubs komplett ausgebucht sind.

Die Wäsche kann im Inneren trocken

Also erklärt sich Clare bereit, für uns ein Nudelgericht zu improvisieren und wir kommen zum Genuss eines tollen Abendessens mit internationaler Weinbegleitung in einer Art Wintergarten mit Aussicht.

Clare zaubert ein Essen für uns

Susanne, die den abendlichen Ausflug nach Caherdaniel gar nicht erst antreten wollte, ist leider nicht dabei. Sie wird dafür von John, der Damenbesuch erhält, ebenfalls zu einem Abendessen eingeladen.

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