13.06.2018: Haut Asco Ruhetag

Knapp vor 6:00 Uhr wache ich an dem heute geplanten Ruhetag auf. Da die Unterkunft auf Haut Asco direkt auf der GR20-Route liegt, gibt es hier auch schon ab 06:00 Uhr Frühstück. Somit sitze ich als Erster ganz alleine in dem Speisesaal und genieße das Buffet mit Croissants, Kuchen, Müsli, Cerealien und Brot. Im Speisesaal läuft der Fernseher und zeigt Überschwemmungen, die auf Frankreichs Festland stattgefunden haben und auch die Wettervorhersage für Korsika für heute ist nicht sehr aufbauend. Der Blick nach draußen deckt sich mit der Vorhersage – immer wieder Regenfälle, die Wolken hängen tief drinnen, relativ kalt und entferntes Gewittergrollen in der Ferne. Im Speisesaal versammeln sich einige GR20-Wanderer und beratschlagen, ob sie aufbrechen sollen. Schließlich beschließen die meisten, das Busservice von Haut Asco nach Calasima zu nutzen, und nicht die MonteCinto-Überschreitung zu wagen. Da ich diese Tour für den morgigen Tag geplant hatte, überlege ich Alternativen und erkundige mich bei deutschen Wanderern nach deren Erfahrungen auf der Strecke. Ein wenig nach 08:00 Uhr kommen auch meine Mitwanderer langsam aus den Federn (meinen freundlichen Hinweis um 07:00 Uhr, dass es schon Frühstück gibt, haben Sie ignoriert 😊) und ich nehme mein zweites Frühstück mit Ihnen gemeinsam ein. Der heutige Tag wird unterschiedlich verbracht. Heinz & Herta nutzen Ihr komfortables Doppelzimmer zur Ruhe, Susanne, Erika, Uyangaa und ich spielen ein wenig Scrabble und Tugso dokumentiert fotografisch die Inneneinrichtung. Am frühen Nachmittag in einer Regenpause mache ich eine kleine Erkundungstour und gehe ca. 45 Minuten weiter auf dem GR20 bevor es Richtung Monte Cinto ansteigt. Es sind zwei stark angeschwollene Flüsse zu queren, was mit etwas Geschick aber trockenen Fußes zu schaffen ist. Am Umkehrpunkt genieße ich die Ruhe und die Natur und ärgere mich, dass ich mein Handy zwecks Fotos nicht mitgenommen habe. Der Blick auf den Monte Cinto lässt den Entschluss reifen, morgens keinesfalls zu queren, da es oben große, steile Schneefelder gibt und der Berg permanent von den Wolken verhüllt ist, also auch keine Sicht zu erwarten ist. Auch ist die Wetterprognose für morgen nur ein wenig besser als für heute. Als ich zurückkomme, gehe ich mit Erika in das benachbarte Refuge und wir erkundigen uns wegen Taxi und Busmöglichkeiten für morgen. Es gibt für morgen zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt den Bus um 09:00 Uhr fast für die ganze Strecke bis zum geplanten Ziel in Lozzi und macht dort evtl. noch einen kleinen Spaziergang oder man steigt bei Asco aus und geht eine Etappe des „Sentier Ille Rousse – Corte“ bis nach Corscia einer Nachbarortschaft von Lozzi. Dieser Weg ist lang und hat viele Höhenmeter, aber führt nur über 1.800Hm, womit wir den Schneefeldern ausweichen können. Wir beschließen, dass wir morgen wetterabhängig individuell spätestens bis 08:00 Uhr entscheiden werden. Das heutige Abendessen entschädigt sowohl in der Qualität und der Wartezeit etwas für das gestrige Desaster und ich gehe gespannt schlafen, was der morgige Tag bringen wird.

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