Nachdem gestern alle fleißig die gesamte Strecke gewandert sind, beschließen heute unsere „Fußmaroden“ Susanne, Dusanka und Uyangaa ein Stückchen abzukürzen. Die Dame des Hauses ist so nett und bringt die drei nach Colli di San Pietro womit sie sich ca. 500 Höhenmeter bergab ersparen. Für die restlichen Wanderer geht es wieder um knapp nach 09:00 Uhr los, zuerst ein kleines Stück zurück von wo wir gestern gekommen sind und dann 200 Höhenmeter hinauf auf den Monte Commune. Vom Meer her ziehen viele Wolken Richtung Festland aber diese schaffen es nicht ganz über die Berge der Amalfiküste, sodass wir direkt oberhalb der Steilküste teilweise im Nebel und teilweise im Sonnenschein gehen.
Nach einem kurzen Stück endet die Straße und wir befinden uns nun direkt auf dem 300er, jenem Weg der die Amalfi-Küste an den höchsten Punkten der Monte Lattari entlangführt. Nach ca. einer Stunde erreichen wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung.
Hier ist das Kreuz der beiden Golfe aufgestellt, da man von hier aus einen herrlichen Blick über den Golf von Neapel und den Golf von Salerno hat, wobei sich der Golf von Salerno weiterhin hinter den Wolken versteckt. Trotzdem eignet sich das Gipfelkreuz hervorragend für eine Foto-Pause und wir lassen alle Wanderer springen, um ein paar witzige Bilder zu erhalten.
Nun geht es zunächst sehr steil in großen Terrassen bergab, wobei wir immer unser nächstes Zwischenziel, das Kreuz am Monte Vico Alvano vor Augen haben. Der Weg ist heute gut markiert, neben zahlreichen rot-weiss-roten „300“ern müssen wir heute nur den Baustellenbändern folgen, die im Rahmen eines kürzlich stattgefundenen Mountainbikerennens an Grashalmen und Bäumen angebracht wurden. Schlussendlich erreichen wir nach Durchschreitung eines Sattels knapp vor Mittag den Rücken des Monte Vico Alvano wo sich ein Wanderer gerade unter einem Baum erholt (übrigens der erste den wir heute sehen). Ohne auf das GPS zu schauen, folge ich dem ausgetretenen Pfad, der uns 15 Minuten später direkt zum bereits lang sichtbaren Kreuz führt.
Dort ist zwar die Aussicht durchaus einen Abstecher wert, um aber unser Zwischenziel bei Colli di San Pietro zu erreichen müssen wir wieder genau dorthin zurück, wo der Wanderer gesessen ist. Von da an geht in 6-7 langgestreckten Serpentinen 300 Höhenmeter bergab, wobei der Weg teilweise stark von der in voller Pracht blühenden Macchia zugewuchert ist.
Unten angekommen wandern wir noch durch eine Art Schloßgarten, bevor wir auf eine Straße und kurz darauf zum vereinbarten Treffpunkt bei Colli di San Pietro stoßen. Doch an der vereinbarten Kreuzung wartet niemand auf uns, obwohl die drei bereits seit 30 Minuten hier sein müsste. Unsere Mobiltelefone haben kaum Empfang, trotzdem erreicht uns die Nachricht, dass die drei direkt zum Ristaurante La Rosa gebracht worden sind. Nur in welche Richtung liegt dieses Restaurant ? Drei Nachfragen bei Einheimischen und ein paar Datenpakete später wissen wir, dass das Lokal noch ca. 2 Kilometer entfernt ist, zum Glück in die Richtung, in die wir sowieso gehen wollen. Leider führen diese 2 Kilometer direkt entlang der Straße, aber dafür werden wir auf der Terrasse des Restaurants schon von unseren drei Taxifahrerinnen empfangen.
Gutes Essen und der Blick aufs Meer entschädigen für den etwas längeren Vormittag. Nach dem Essen gehen wir noch ein Stückchen entlang kleiner Gässchen und der Hauptstraße bevor ein schmaler Pfad abzweigt, der uns auf ca. 4oo m Seehöhe oberhalb der Küste entlang führt. Herrlich ist dieser einsame, teilweise anspruchsvolle von der Macchia überwucherte Pfad mit direkten Blick aufs Meer.
Nach einer Stunde kommen wir zu einer Farm, die mitten in der Wildnis liegt und wo alles angebaut wird, was an diesem Fleckchen wächst – Artischocken, Oliven, Kirschen, Zitronen, Zucchini, Salate und vieles mehr – jedes kleine Stückchen ebene Erde wird genutzt.
Nach einer Stunde kommen wir zu einer Farm, die mitten in der Wildnis liegt und wo alles angebaut wird, was an diesem Fleckchen wächst – Artischocken, Oliven, Kirschen, Zitronen, Zucchini, Salate und vieles mehr – jedes kleine Stückchen ebene Erde wird genutzt. Unser Weg verbreitert sich und führt uns in die Ortschaft Torca. Hier fällt wieder mal auf, dass die Italiener auf den schmalsten Gässchen unterwegs sind. Man rechnet nicht damit, dass überhaupt ein Auto durchpasst und plötzlich kommt einem ein protziger Mercedes entgegen. Dementsprechend sind bei vielen Autos die Außenspiegel zerstört und nicht mehr benutzbar. Wir machen eine kleine Pause am Hauptplatz vor der Kirche von Torca und beobachten das rege Dorfleben, bevor wir die letzte halbe Stunde auf Nebenstrassen zu unserem Tagesziel Sant Agata aufbrechen.
Direkt neben einer Hauptstrasse finden wir dort unsere heutige Unterkunft Relais de la Costiere. Ich hätte drei freistehende Selbstversorgerhäuschen erwartet, tatsächlich handelt es sich um ein Haus mit drei großzügigen Apartments, zwei davon mit großer Terrasse. Direkt gegenüber liegt ein Supermarkt, wo man den Vorrat an Chips und Keksen aufstocken kann und nur ein paar Schritte weiter ist das Zentrum von Sant Agata, wo sich zahlreiche Restaurants befinden. Heute müssen wir daher wieder eine Auswahl betreffend des Abendlokals treffen, was bei 13 Personen schwieriger ist, als einen zugewachsenen Wanderweg zu finden 😉. Wir schaffen es und finden ein kleines, gemütliches Lokal mit gutem Essen aber langen Wartezeiten, sodass anschließend außer für ein kleines Eis keine Zeit mehr für das Nachtleben von Sant Agata bleibt.