20.02.2013 Castell Alaro – Alaro – Refugi Tossal Verds

Heute ist der letzte volle Wandertag auf Mallorca und so schleicht sich bei dem einen oder anderen schon ein wenig Wehmut ein. Aufgrund der frischen Temperaturen bin ich am Weg vom Quartier zum Speiseraum mit Pullover und Jacke gekleidet. Nach dem Frühstück und einem letzten Blick über die wunderbare Aussicht geht es steil bergab. Circa eine halbe Stunde schlängelt sich der Weg in Serpentinen die steile Wand hinunter bis man auf die Strasse stößt, die zum gestrigen Restaurant führt.

Die Sonne strahlt vom Himmel und so machen wir eine kleine Pause, um unsere Pullover und Jacken im Rucksack zu verstauen. Dabei fehlt mir meine beige-schwarze Softshell Jacke. Beim Nachdenken fällt mir ein, daß ich sie im Frühstücksraum vergessen haben muss, ein kurzes Telefonat von Reinhold bestätigt diesen Verdacht. Also verstaue ich meinen Rucksack im Gebüsch und mache mich auf den Weg zurück zum Nachtquartier, während die anderen den Weg nach Alaro fortsetzen, wo wir uns zum Mittagessen wieder treffen wollen. Ich gehe zügig mit Unterstützung meiner Stöcke die ca. 350 Höhenmeter wieder hinauf, schnappe mir meine Jacke und laufe bzw. springe die Strecke wieder hinunter. Nach ungefähr 50 Minuten bin ich stark verschwitzt, aber froh, meine Jacke wieder zu haben, zurück am Ausgangspunkt auf der Serpentinenstrasse Richtung Alaro. Ich nehme mein Gepäck wieder auf, und setze zügigen Schrittes die „normale“ Wanderung nach Alaro fort.

Als ich in dem kleinen Städtchen am hübschen Hauptplatz eintreffe, sitzen meine fünf Wanderfreunde schon gemütlich im Schanigarten und trinken Ihr Bier. Sie sind 10 Minuten vor mir angekommen, das zeigt, daß ich sehr rasch unterwegs war und mir so unfreiwillig eine gute zusätzliche Trainingseinheit geholt habe. Nach dem heftigen Mittag- und Abendessen gestern, beschließe ich heute zu Mittag „nur“ ein Eis zu essen, das aber mit 3 Riesenkugeln ausreichend Kalorien bietet. Beate schließt sich mir an, während die anderen 4 versuchen, eine Suppe für zwei Personen zu verdrücken.

Wir verlassen das Städtchen Alaro und gelangen nach einem kurzen Stück auf der Straße bei dem mir die ersten Mandelbäume Mallorcas auffallen auf einen leicht ansteigenden sehr breiten Wanderweg. Dieser führt auf der Rückseite des Castell Alaros zwischen den beiden markanten Bergen Puig d´Alaro und Puig de s´Alcadena wieder zurück zu dem Gut, welches wir am Vortag durchquert haben. Von unten können wir gut jene Stelle erkennen, von der wir noch wenige Stunden zuvor ins Tal geblickt haben. Der Rest des Weges ist identisch mit dem ersten Teil der gestrigen Etappe und so zerstreut sich das Feld, da uns unser Guide zutraut, auch alleine zurück zur Hütte Tossal Verds zu finden 🙂 Beate, Sabine, Xaver und ich nutzen die Freiheit zu einer ausgiebigen Pause in der Sonne, solange diese noch nicht hinter dem Berg verschwunden ist. Unseren letzten gemeinsamen Abend verbringen wir abermals in dem tollen Kaminzimmer der Tossal Verds Hütte, trinken gemeinsam ein Gläschen Wein und ich nippe sogar kurz an dem Anis-Kräuterschnaps, den Reinhold für alle bestellt hat, was ich aber umgehend bereue. Auch ohne dem Päckchen Gras, welches Reinhold irgendwo zwischen Deia und Soller zugesteckt bekommen hat, haben wir abermals einen lustigen Abend, der nur manchmal davon getrübt ist, dass es der letzte ist.

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