13.05.2012: Sermano – Corte

Heute gibt es das klassische Frühstück Baguette, Butter und Marmelade und dank der Übersetzungskünste meiner französischen Begleiter für mich erfreulicherweise einen Kakao. Auf Gruppenwunsch findet das Frühstück bereits um 07:30 Uhr statt, da die Franzosen und Belgier vor Antritt der Wanderung noch eine Kirche besichtigen wollen. Der Wirt gibt mir als einzigen ein Jausensäckchen gefüllt mit einem mit Wurst belegten Baguette, einem Apfel  und einem kleinen Küchlein. Er verlangt 7 EUR dafür und ich denke zuerst, daß ich einmal an der falschen Stelle „Oui“ gesagt habe, da ich eigentlich nix bestellt habe. Einige Tage später komme ich drauf, daß dies wohl mit der Reservierung durch meine Schwägerin zu tun hat, die auftragsgemäß auch gefragt hat, ob Proviant möglich ist.

Also geht es knapp nach 08:00 Uhr wieder zurück durch Sermano wieder einmal einen Graben hinunter und hinauf zum Bergdorf Castellare di Mercurio wie die meisten Bergdörfer zwar ohne Infrastruktur wie Café, Greißler oder Post dafür mit einem Trinkwasserbrunner ausgestattet. Interessanterweise fotografiere ich mehr die Bergdörfer als die Natur was wohl daran liegt, daß diese wirklich toll in der Landschaft aussehen. Nach kurzer Pause absolviere ich den Anstieg zur Sankt Martins Kapelle, wo mich die Natur ruft und ich zu den zahlreichen Haufen von Schweinen, Kühen etc. noch einen hinzufüge. Heute kommen neue Tiere zu meiner Sammlung der Tierbegegnungen hinzu. Neben Schweinen, Kühen, Pferden, Eseln sowie Hunden und Katzen in den Dörfern sehe ich heute 2 Schlangen sowie erstmals auch Ziegen. Der Abstieg von der Kapelle und ein kurzer Anstieg bringt mich nach St. Lucia di Mecurio, wo ich den Hauptplatz für meine Mittagspause wähle. Ich kann beobachten, wie eine alte Korsin 5 Minuten benötigt, um von ihrem Haus zum 20m entfernten Postkasten und wieder retour zu kommen und wie ein Auto mit Wiener Kennzeichen 3* am Platz vorbeifährt, bevor ich sie anspreche um ein paar Worte Deutsch mit Ihnen zu sprechen. Weiters kamen am Ende der Pause noch 2 Engländerinnen vorbei, mit denen ich auch ein wenig plaudern kann. Sie kommen aus entgegengesetzter Richtung und erzählen ein wenig, was mich erwartet. Nach der Pause geht es überwiegend bergab Richtung Corte, wobei sich ein großartiger Überblick über die Stadt von oben bietet. Nach der Unterquerung der Eisenbahntrasse verläuft der Weg IN einem Kanal, der im Sommer wohl kein Wasser führt – in diesem Fall habe ich mit Frühling wohl die falsche Saison erwischt, da ich hier nur sehr mühsam meine Schuhe durch Hüpfen von Stein zu Stein trocken halten kann, ansonsten war die Wahl des Frühjahrs für meine Reise sicher eine Gute, da alles noch in Blüte steht und saftiges Grün zu sehen ist. Kurz danach erreiche ich Corte, ein kleines Städtchen. Für mich die erste Möglichkeit seit 4 Tagen wieder etwas einzukaufen bzw. das Geld für die nächsten 6 Tage abzuheben. Das Einkaufen am Sonntag gestaltet sich trotzdem als schwierig, am Hauptplatz finde ich schließlich einen kleinen Kiosk, der ab 15:00 Uhr alles anbietet, was ich brauche inklusive einer korsischen Hartwurst, die mich die nächsten Tage begleiten wird. Die Gite in Corte ist stadtnah gelegen und trotzdem mitten im Grünen.  Sie liegt genau hinter der Citadel von Corte und ermöglicht einen guten Blick auf diese. Dem Inhaber kann ich mit Müh und Not erklären, daß ich die Nacht hier verbringen möchte. Als ich um 19:00 Uhr im Essensraum auftauche und Abendessen haben möchte, beschwert er sich über das zusätzliche Essen, das er da unerwartet servieren soll, aber meine französischen Freunde können dies noch geradebiegen. Diesmal geht es Ziegenkäse im Backteig, Nudeln mit Fleisch und Sauce sowie einen Kuchen mit Topfen.

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