Nach einer erholsamen Nacht in unserer eigenen Hütte müssen wir leider feststellen, daß das schöne Wetter vom Vortag nicht gehalten hat. Es hat 5°C über 0, alles grau in grau und leichter Regen. Da heute aber nur eine 9km Etappe zur nächsten Hütte auf uns wartet, soll das Wetter nicht so eine große Rolle spielen. Die ersten 3km geht es noch sanft im Tal des Kaitumjakka entlang, bevor der Weg ca. 200hm auf einen Sattel hinaufführt. Bemerkenswert ist, dass die Markierungen ca. 2km alle millimetergenau in einer Linie stehen, und sich dieser eigentlich harmlose Anstieg bei Eisregen und mittlerweile aufgekommenen Wind als langwieriger und mühsamer als erwartet herausstellt. Oben angekommen machen wir bei nachlassenden Wind eine kleine Pause, zu lange wollen wir aber mit unserem teilweisen nassen Gewand nicht ruhen. Nun soll die Abfahrt folgen, vor welcher wir schon beim Durchlesen unserer Reiseliteratur gewarnt wurden. Ca. 1km vor dem Ziel gibt es die Möglichkeit entweder die 3km lange Scooter-Umfahrung zu wählen oder die direkte steile Variante durch den niedrigen Birkenwald. Wir verlassen uns auf unsere alpine Schiausrüstung und versuchen die Abfahrt, Sonja mit Fellen und ich ohne. Während die ersten beiden Kurven noch ganz gut klappen, hört plötzlich die Markierung auf und die Spuren der Vorgänger verlaufen sich bzw. sind mittlerweile weggeschmolzen. Dies und der tiefe, nasse Schnee, der teilweise trägt, teilweise nachgibt, führen dazu, daß ich zweimal Bodenkontakt bekomme (einmal muß ich zum Aufstehen zuerst den Rucksack abschnallen) und Sonja bei der Hälfte die Schi abschnallt und es zu Fuß probiert. Schließlich schaffen wir es dann doch beide die am Teusajaure gelegenen Hütten zu erreichen. Die Hüttenwirtin war gerade langlaufend am See unterwegs, so können wir in aller Ruhe die Hütten inspizieren. Wir entscheiden uns für die kleinere der beiden Hütten, bei der erstmalig 3 Stockbetten und die Küche in einem Raum integriert waren. Der Gang zum Wasserholen bzw. Holzhacken erweist sich als schwierig, da man bei jedem zweiten Schritt in der scheinbar stabilen Schneedecke einbricht, und sich teilweise bis zur Hüfte im Schnee steckend wieder findet. Dies führt dazu, daß der Verkehr zwischen den Hütten sowohl von der Hüttenwirtin als auch den Gästen ausschließlich auf Schiern stattfindet, was ein recht witziges Bild ergibt. Da Teusajaure auch eine jener 3 Hütten auf unserem Weg ist, die über eine Sauna verfügt, nutzen wir dieses Angebot und treten auch diesen Weg auf unseren Schiern an. Im Unterschied zu den bisherigen Saunas, bei denen sich die Temperatur zwischen 60° und 70° einpendelte ist es hier „höllisch“ heiß und wohl absichtlich kein Thermometer angebracht. Dadurch daß das Warmwasser für die im Vorraum der Sauna durchgeführte Körperhygiene direkt im Ofen der Sauna zubereitet wird, führt das bei gut eingeheizten Ofen zu einer Menge kochenden Wasser direkt im kleinen Saunakammerl und somit zu einer Art Daueraufguss und einer geschätzten Luftfeuchtigkeit von 100%. So haben wir es diesmal nur ca. 3*5 Minuten in der Sauna ausgehalten und sind anschließend ermüdet und ermattet von dieser Extrembelastung in unserem gemütlichen Zimmer eingeschlafen.