19.4.2015: Esporles – Valldemossa

Heute steht eine relativ kurze Etappe am Programm, die im Reiseführer mit einer Gehzeit von 4 Stunden angegeben ist – ich stelle meiner Gruppe also beim Frühstück einen „wanderfreien Nachmittag“ in Aussicht. Nick möchte diesen nutzen, um nach seiner Familie zu schauen. Beide Kinder zu Hause sind krank und die daheimgebliebene, schwangere Frau kommt nicht zum Schlafen. Für Erheiterung beim Frühstück sorgt dann noch eine ältere Dame, als Sie den Saal betritt und fragt, ob wir die „Wikinger“ sind. Wikingerreisen ist ein Veranstalter von organisierten Wanderreisen mit Gepäckstransport und überwiegend Tageswanderungen, die Dame ist also bei uns nicht ganz richtig ;-).

Tolles Blumenarrangement in Esporles
Tolles Blumenarrangement in Esporles

Die ersten Meter unseres heutigen Weges führen durch Esporles bevor es langsam aufwärts geht auf asphaltierten Straßen vorbei an kleineren und größeren Villen mit teilweise interessanter Flora. Das Wetter ist heute nicht ganz so makellos wie die Tage davor.

Nebel am Weg nach Valdemossa
Nebel am Weg nach Valdemossa

Die dichten Wolken fliegen heute tief, sodass wir manchmal nur knapp nicht in den dichten Nebel eintauchen. Als wir laut der Streckenbeschreibung die Strasse verlassen, endet auch die offizielle Mrkierung des GR221. Die Strecke von hier bis nach Deia ist nicht beschildert und so muss man sich an Steinmännchen orientieren, oder öfter die Karte befragen. Der Weg passiert den Coll (=Sattel) de sa Basseta, und geht dann relativ direkt bergauf bis uns plötzlich eine Mauer den Weg versperrt. Da uns eine Gruppe von jenseits der Mauer entgegenkommt, ist klar, dass wir hier drüber müssen. Nach der Mauer nehmen wir wieder die Fährte der Steinmännchen auf, bevor wir einen Karrenweg erreichen. Bei den zahlreichen Kreuzungen auf der Hochebene Son Pacs versuche ich anhand der Wegbeschreibung meiner Unterlagen die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Auf der Hochebene Son Pacs
Auf der Hochebene Son Pacs

Bei der gefühlten zehnten Gabelung packe ich Kompass und GPS aus und sehe, dass Norden genau auf der anderen Seite liegt, als vermutet. Eine Kreuzung weiter kommen wir bei einem Haus vorbei, welches definitiv nicht auf unserer Wegstrecke liegt. Als ich gerade die Karte studiere, kommt uns eine gut 25-köpfige spanische Wandergruppe entgegen. Sonja wirft Ihre Spanisch-Kenntnisse in die Waagschale, um aus den fünf gleichzeitig sprechenden Spaniern rauszuhören, wo wir sind und wo unser Weg verläuft. Schließlich schlagen die Spanier vor, dass wir sie einen Teil Ihres Weges begleiten sollen, und sie uns dann die richtige Abzweigung zeigen. Darauf steigen wir ein und gehen relativ lange genau den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind, bevor uns der „Chef“ der Gruppe den Weg weist. Wenige Meter auf diesem Weg sehen wir die in der Wegbeschreibung angeführten halbrund ausgeführten Viehunterstände.

Blick aufs Meer nach dem Irrlauf
Blick aufs Meer nach dem Irrlauf

Der Weg wird nun schmäler und geht ziemlich steil bergab, bevor wir den Coll de Sant Jordi erreichen und es wieder bergauf geht und wir mit einer Stunde Verspätung den Bergrücken des Sa Camuna erreichen. Das Finden des optimalen Mittagspausenplatzes übergebe ich vertrauensvoll an Christine, die uns einen schönen Flecken mit Blick auf die mallorquinische Ebene aussucht.

Susannes Powernap während der Mittagsrast
Susannes Powernap während der Mittagsrast

Nach einem kurzen Powernap verabschiedet sich Nick, damit er das für 14:00 Uhr bestellte Taxi nach Hause erreicht. Die restliche Gruppe macht sich ein wenig später auf den Bergabweg nach Valldemossa. Auf diesem begegnen wir zum dritten Mal an diesem Tag einem einsamen Wanderer mit großen Rucksack. Dieser heißt Torres und schleppt fast 20kg durch die Gegend, darunter auch ein Kaffeekocher und ein Zelt. Es geht steil bergab und immer wieder sehen wir bereits unser heutiges Ziel Valldemossa.

Valldemossa von oben
Valldemossa von oben

Um 14:30 laufen wir etwas später als geplant in Valldemossa ein, wo wir uns in der Bar Meriendas niederlassen, um Kaffee und Eis zu genießen. Zufällig ist diese Bar auch der Check-In für unsere nächste Unterkunft. Kein Wunder schließlich ist das „Hotel“ auch gleich darüber. Es besteht aus drei übereinander liegenden 2-Bett-Zimmern, ist also mit uns 6 Wanderern voll belegt.

Alle drei Zimmer der Unterkunft in Valldemossa
Alle drei Zimmer der Unterkunft in Valldemossa

Den Nachmittag verbringen wir mit einer Ortsbesichtigung von Valldemossa bzw. trinken wir mallorquinischen Rotwein und genießen die Sonne, die sich am Nachmittag durch die Wolken gekämpft hat.

Auf diesem Bild fehlt doch was ?
Auf diesem Bild fehlt doch was ?

Bei der Wahl des Abendlokals verlassen wir uns auf die Empfehlung des Hotelverwalters und wählen Can Mario. Dieses Lokal ist außen kaum als solches erkennbar, das Erdgeschoss sieht eher aus wie eine Art Museum, doch im ersten Stock ist es ein richtiges Lokal. Abgesehen von der ersten Flasche Wein, die von unseren Weinexpertinnenen sofort als „korkend“ erkannt wurde, verwöhnt uns das Lokal mit hervorragenden Speisen und Nachspeisen. Satt und zufrieden endet dieser schöne Tag in unserem extrem zentral gelegenen Hotel.

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